90 JAHRE ALTER TORSO IN DER CHARITÉ : Hobbyhistoriker legt neue Erkenntnisse im Fall „Rosa Luxemburg“ vor
Die Diskussion um einen 90 Jahre alten Torso in der Charité, der verblüffende anatomische Ähnlichkeit mit der 1919 ermordeten Sozialistin Rosa Luxemburg aufweist, bekommt eine neue Wendung. Der Hobbyhistoriker und Autor Klaus Gietinger will neue Beweise in dem Fall vorlegen. „In der Charité liegt niemals die Leiche von Luxemburg“, sagte der 54-Jährige der Bild. Er habe mit Forschern 60 neue Dokumente im Bundesmilitärarchiv gefunden, die seine These belegten.
Zum Beispiel habe die Frau, bei der sich Luxemburg versteckt hatte, berichtet, „dass Rosa am Tag ihrer Ermordung ein blaues Samtkleid trug“, sagte Gietinger und fügte hinzu: „Dieses trug sie tatsächlich, als sie am 31. Mai 1919 aus dem Landwehrkanal gezogen wurde.“ Und diese Frau sei in Friedrichsfelde beigesetzt worden. Gietinger stellt am Donnerstag sein Buch „Rosa Luxemburgs Tod – Dokumente und Kommentare“ vor. Darin sind die Erkenntnisse der Forscher gesichtet und bewertet worden, teilte die Rosa-Luxemburg-Stiftung mit.
Der Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts der Charité, Michael Tsokos, vermutet, dass es sich bei dem Torso um die sterblichen Überreste von Luxemburg handelt. (ddp)