■ Hitler-Bild in der Strauß-Kaserne: Soldaten feierten mit NS-Symbolen
Bonn (AP) – Sechs Bundeswehr-Unteroffiziere haben 1993 in der Franz-Josef-Strauß-Kaserne in Altenstadt/Schongau ein Trinkgelage mit NS-Symbolen abgehalten. Das Verteidigungsministerium bestätigte am Mittwoch in Bonn einen entsprechenden Bericht der Bild-Zeitung. Gegen die Männer, fünf noch aktive Unteroffiziere und einen Reservisten, seien „unverzüglich“ disziplinarrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden. Allerdings wurde die Bundeswehrführung erst am vergangenen Montag auf den Fall aufmerksam, als ihr ein Journalist Fotos der Feier vorlegte.
Die Soldaten haben laut Hardthöhe „im Rahmen eines privaten Treffens außer Dienst, aber in einer dienstlichen Unterkunft“ mit Reichskriegsflagge und Hitler-Bildern gefeiert. Dem Zeitungsbericht zufolge wurden auch nationalsozialistische Parolen gegrölt.
Den fünf aktiven Soldaten seien umgehend die Ausübung des Dienstes und das Tragen der Uniform verboten worden. Außerdem sei ein Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Entfernung aus dem Dienst eingeleitet worden. Die Ermittlungen wegen möglichen Verstoßes gegen das Verbot, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu verwenden, seien an die Staatsanwaltschaft München abgegeben worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen