Hier spricht der große Vorsitzende (8): „Jesu Wiederkunft kommt näher“
Ihre Wahlstimmen laufen unter „Sonstige“: Die Kleinstparteien. Die taz lässt sie einzeln sprechen. Dieses Mal: Die Partei Bibeltreuer Christen.
taz: Waren Sie mal Klassensprecher?
Klaus-Dieter Schlottmann: Nein. Aber ich war Klassenelternratsvertreter, Vertreter im Schulelternrat und bin jetzt im Rat der Stadt Gifhorn und wachse jetzt meine Skier zum Mitglied des Deutschen Bundestags.
Sind Sie für die Fünfprozenthürde?
ist stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei Bibeltreuer Christen. Sie wirbt mit dem Slogan „Leben verdient Schutz“ und „Frauen verdienen Respekt“. Wahlergebnis bei der Bundestagswahl 2009: 0,1 Prozent.
Die Rubrik „Hier spricht der große Vorsitzende“ erscheint täglich in der wahl-taz. Bis auf eine Spezialfrage werden alle Parteichefs mit den gleichen Fragen konfrontiert.
Kurz vor der Wahl: die abschließende und umfassende Analyse der Kleinstparteien.
Nein. Sie hindert viele Wähler daran, ihre Stimme den Kleinparteien zu geben. Deswegen haben viele Kleinparteien auch Schwierigkeiten, über diese sogenannte Fünfprozenthürde zu kommen. Wir sollten das hier auch so machen wie in Israel, dass man mit jedem Prozentpunkt auch einen Sitz im Bundestag erhält.
Was wollen Sie werden, wenn Sie mal groß sind?
Vizekanzler. Wir sind zu klein, um den Kanzler zu stellen.
Wie lange verzögert sich die Parusie noch? Wann können wir mit der Wiederkehr Jesu rechnen?
Jesus sagt, dass wir Zeit und Stunde nicht vorhersagen können, dass allerdings Zeichen der Zeit sich andeuten, dass man mit jedem Tag und mit jeder Stunde, die man vorangeht, dieser Wiederkunft näher kommt. Es gibt kein Datum, das ich Ihnen nennen kann. Schade.
Wäre gut gewesen, nicht?
Ich weiß, ja.
Vielen Dank und viel Erfolg bei der Wahl.
Danke schön. Wünsche ich Ihnen natürlich auch. Denn Sie haben am Ende ja auch was davon.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund
Anbrechender Wahlkampf
Eine Extraportion demokratischer Optimismus, bitte!
Russische Männer auf TikTok
Bloß nicht zum Vorbild nehmen
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei