Hessen würde Atommüll zwischenlagern: „Irgendwo muss das Zeug ja hin“
Unter gewissen Bedingungen könnte Atommüll in Hessen zwischengelagert werden. Ein Endlager schließt der grüne Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir jedoch aus.
FRANKFURT dpa | Hessen ist nach Angaben von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir unter Bedingungen zur Zwischenlagerung von Castor-Behältern mit Atommüll bereit. „Wir werden das in aller Ruhe klären“, sagte der Grünen-Politiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
„Wenn eine fachliche Prüfung am Ende ergäbe, dass es helfen würde, wenn Castoren in Biblis zwischengelagert werden, würden wir uns dem nicht entgegenstellen.“ Al-Wazir zitierte den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne): Dieser habe den schönen Satz gesagt, „irgendwo muss das Zeug ja hin“. Ein Endlager in Hessen schließt Al-Wazir aber aus.
Ab 2015 werden 26 Castoren mit Atommüll zurückerwartet, der im Ausland wiederaufbereitet wurde. Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg – rot-grün und grün-rot regiert – sind zur Aufnahme bereit, wenn mindestens ein weiteres Bundesland mitmacht.
Schwarz-Gelb in Hessen hatte das vor dem Regierungswechsel verweigert. Im schwarz-grünen Koalitionsvertrag wird allerdings eine offenere Position angedeutet. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hatte sich zu Jahresbeginn gegen die Aufnahme von Atommüll in seinem Bundesland gestemmt.
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