: Herbert, der Säger
■ Bahn kann kein Geld aus dem Fenster werfen
Gestern mittag ging beim NDR eine ominöse Nachricht an „Herbert“ über den Sender: „Die Deutsche Bundesbahn ist zur Geldübergabe bereit. Herbert, bitte antworten Sie.“
Gemeint war der Bundesbahn- Erpresser „Herbert“, der seit Oktober 1990 von der Bundesbahn mehrere Millionen Mark fordert und der auch bereits mehrere Anschläge auf Bahnanlagen verübt hat.
Gestern meldete sich „Herbert, der Säger“ — so genannt, weil er mehrfach Zwischenstücke aus Schienen gesägt hatte — erstmals per Presse: Im Hamburger Abendblatt drohte er in einer Nachricht mit weiteren Anschlägen, falls die Forderungen nicht bald erfüllt werden.
Dazu ist die Bundesbahn im Prinzip bereit: Mehrere Versuche, das Geld zu übergeben, scheiterten aber bislang „aus technischen Gründen“, erklärte der Hamburger Bundesbahnsprecher Manfred Wächter gestern gegenüber der taz: „Der geforderte Abwurf der Geldtasche aus einem fahrenden Hochgeschwindigkeitszug läßt sich nicht realisieren.“ Wieviel Geld die Bundesbahn dem Erpresser zahlen will, bleibt geheim. taz
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