Helmut Kohl über Türken in Deutschland: Ein Mann, ein Wort
In den 80er Jahren wollte Helmut Kohl die Hälfte aller Türken in Deutschland loswerden. Das enthüllten britische Geheimdokumente. Jetzt verteidigt er seine Aussage.
BERLIN dpa | Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hat seine 30 Jahre alten Äußerungen zur Ausländerpolitik verteidigt. Seine Aussage, er wolle die Zahl der in Deutschland lebenden Türken halbieren, „war damals auch in Deutschland bereits Teil einer hinreichend und breit geführten Debatte zur Ausländerpolitik“, heißt in einer am Freitag von seinem Berliner Büro verbreiteten Erklärung.
Spiegel Online hatte zuvor unter Berufung auf britische Geheimprotokolle berichtet, Kohl habe kurz nach seiner Amtsübernahme im Jahr 1982 die Hälfte der in Deutschland lebenden Türken nach Hause schicken wollen. In einem Gespräch mit der britischen Premierministerin Margaret Thatcher habe er gesagt, es sei unmöglich, die Türken in ihrer gegenwärtigen Zahl zu assimilieren.
Der Erklärung zufolge, die Kohls Büro laut eigener Auskunft nach persönlicher Rücksprache mit dem Altkanzler verfasst hat, ist Kohls damalige Position in dem britischen Papier korrekt wiedergegeben. Ob er auch heute noch zu seiner damaligen Meinung steht, blieb zwar offen. „Herr Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl wird sich in der aktuellen Debatte nicht weiter äußern“, erklärte sein Büro. Allerdings hatte Kohl den Ansatz von 1982 in seiner Politik später ohnehin nicht weiter verfolgt.
Zuwanderer reagierten auf die Enthüllungen gelassen. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, sagte der Berliner Zeitung: „Heute kann sich die politische Klasse so etwas nicht mehr leisten. Das ist ein Fortschritt.“ Der türkischstämmige Bundestagsabgeordnete Memet Kilic (Grüne) erklärte: „Die Enthüllung von Helmut Kohls Gedanken mag neu sein, jedoch sind diese Gedanken seit Jahrzehnten die Linie der Unionsparteien.“
Leser*innenkommentare
Ella
@ Rosa
Wenn Sie sich schon auf Helmut Schmidt berufen müssen, wäre es hilfreich, wenn Sie wenigstens bei dem bleiben könnten, was der arme Mann wirklich gesagt hat, anstatt seine Äußerungen völlig ungehemmt mit Ihrer PI-Propaganda zu verrühren.
Drum erstens: Nur weil Sie gerne hätten, dass Helmut Schmidt "Islam" meint, wenn er "fremde Kulturen" sagt, trifft das noch lange nicht zu. Es wäre sogar befremdlich - warum sollte ein rhetorisch geübter Mann sich so unpräzise ausdrücken? Tatsächlich meint er damit außereuropäische Kulturen, und er nennt im Interview Singapur (nicht Jugoslawien) als Beispiel.
In solchem Sinne, und überhaupt aus jeder vernünftigen Perspektive, sind die USA also eine multikulturelle Nation - weit mehr, als es Deutschland ist oder demnächst sein wird.
Zweitens: Schmidt sagte im selben Interview auch, das größte Integrationshindernis sei die "Feindlichkeit, mit der alle christlichen Kirchen über Jahrhunderte die Europäer gegenüber anderen Religionen erzogen haben, insbesondere gegenüber dem Judentum und dem Islam." Ich habe das zitiert.
Darauf erklärten Sie mir allen Ernstes, meine Schmidt-"Interpretation" "hinke"! Woraus zunächst einmal geschlossen werden darf, dass Sie den Unterschied zwischen einem Zitat und einer Interpretation nicht kennen.
Und woraus weiterhin abzuleiten ist, dass Ihre folgende Behauptung, Ursache für diese Erziehung zur Feindlichkeit seien die Hunderte von Jahren zurückliegenden Türkenkriege, sehr wohl interpretativ gemeint war.
Dass Schmidt von "anderen Religionen" (im Plural spricht) und im Besonderen nicht nur den Islam, sondern auch das Judentum hervorhebt, interessiert Sie nicht. Hauptsache, Sie können mit einer maximal absurden Begründung behaupten, die Muslime in Deutschland seien selbst daran schuld, dass "wir" sie nicht mögen!
(Ein sattsam bekanntes Argumentationsmuster, natürlich...)
Rosa
@ Ella:
Die USA sind als Beispiel untauglich, weil:
„In der Kohl/Schmidt Argumentation geht es bei dem Begriff multikulturell um fremde Kulturen, also in Europa speziell den Islam.“
Es geht nicht um "Chinatown", "Little Italy", "Koreatown", "Barrio", "Little Odessa" usw. obwohl dies in einem erweiterten Sinne auch Mutlikulti sein kann.
Dazu nannte ich die Prozentzahlen des Bevölkerungsanteils plus die völlig verschiedenen Einreise-Vorausetzungen für Muslimde.
Deshalb sind die USA ein unpassendes Beispiel, weil es dort im Vergleich zu Europa kaum Muslime gibt. Jetzt verstanden?
Das passende Beispiel ist immer noch Jugoslawien. Dazu fällt Ihnen leider nichts ein.
„ wie sie die Aussage Helmut Schmidts so umdeuten,“:
Auch diese Behauptung ist falsch Ich sagte ausdrücklich: „Schmidt kann eben auch nicht alles wissen“,
und korrigierte lediglich seine Aussage. Ich habe an keiner Stelle behaupte, Schmidt habe dies so gesagt, wie Sie es mir unterstellen wollen.
Bitte mal aufmerksamer lesen.
Deshalb kann von „unverfroren hineindeuten“ und gezielt inhaltsverfälschend keine Rede sein.
Ich wiederhole es:
Die von Schmidt dargestellte Feindseligkeit gegen andere Religionen (hier speziell Islam, beim Judentum war die Motivlage anders) hatte seinen Grund in den massiven islamischen Eroberungsversuchen Europas (Türkenkriege, Wien).
Der Islam war Europa nicht freundlich gesonnen.
Auch die Feinseligkeit gegenüber anderen Religionen ist damals wie heute, Merkmal des Islam.
Warum bezeichnen Muslime Nichtmuslime abwertend als Kuffar?
Warum werden Nichtmuslime in Islamstaaten nicht als gleichberechtigte, gleichwertige Bürger gesehen, sondern sind in vielen Bereichen schlechter gestellt?
Ist das Rassismus?
Ella
@ Rosa:
Offenbar waren Sie noch nie in den USA. Denn sonst hätten Sie zumindest eine vage Ahnung von der kulturellen Diversität dieses Landes. Und nein, damit ist nicht gemeint, dass man dort gut "ethnisch" essen kann. Sondern es bedeutet, dass Menschen aus allen nur denkbaren Gegenden dieser Welt dort ihre eigene Kultur leben. Und das tun sie sehr häufig in eigenen Neighborhoods die entsprechend "Chinatown", "Little Italy", "Koreatown", "Barrio", "Little Odessa" usw. genannt werden. Dies deshalb, weil die Bewohner dieser Viertel dort weitgehend unter sich bleiben, ihre eigene Infrastruktur entwickelt oder mitgebracht haben, ihre eigene Sprache sprechen (oft können sie entsprechend nur wenig oder gar kein Englisch - speziell Chinesen und andere Asiaten, und dies über Generationen hinweg), ihren eigenen Regeln folgen und ihre eigenen Traditionen pflegen. Manche Sarrazinanhänger, die schon hysterisch "Hilfe, Parallelgesellschaft!" kreischen, wenn sie in einer Straße zwei türkische Geschäfte sehen, können sich das natürlich nur schwer vorstellen. Wie auch immer: Ihre Behauptung, die USA seien nicht multikulturell, sondern "nur" "multiethnisch" (während Sie Deutschland im Gegensatz dazu offenbar als "multikulturell" betrachten), ist einfach nur albern.
Mehr als nur das, nämlich gezielt inhaltsverfälschend ist, wie sie die Aussage Helmut Schmidts so umdeuten, dass Sie in Ihre antimuslimische Agenda passt. Nichts von dem, was Sie so unverfroren hineindeuten, hat Schmidt tatsächlich gesagt. Vielmehr sagte er, ich wiederhole es, das größte Hindernis für ein problemfreies Zusammenleben sei die Feindseligkeit gegen andere Religionen, zu der die christlichen Kirchen die Europäer über Jahrhunderte erzogen hätten. Und neben dem Islam nannte er übrigens auch das Judentum.
Rosa
„Die fragliche Aussage Schmidts lautet: "Multikulturalismus kann nur friedlich innerhalb eines autoritären Staates existieren."
Die USA sind ein multikultureller Staat, in diesem Staat herrscht innerer Frieden, ergo ist Schmidt widerlegt.“:
Leider liegen Sie da völlig daneben:
Die USA sind hier als Beispiel völlig ungeeignet, weil es ein multiethnischer Staat ist, kein multikultureller Staat.
In der Kohl/Schmidt Argumentation geht es bei dem Begriff multikulturell um fremde Kulturen, also speziell den Islam.
Der Islam ist aber in den USA mit 0,6 % verschwindend gering (in D 5 %). Außerdem sind die Muslime in den USA besser integriert, weil es dort wegen der strengen Einreiseregeln keine ungesteuerte Einreise von prekären bildungsfernen Schichten ins Sozialsystem gibt.
Das passende Beispiel ist daher das genannte Jugoslawien, dessen Multiklti nur durch den autoritären Tito-Staat zusammengehalten wurde. Eben wie von Schmidt beschrieben.
Auch Ihre weitere Schmidt-Interpretation hinkt:
„„Wir haben eine Grundhaltung der Abwehr gegenüber diesen Religionen erzeugt,“:
Und das hatte auch seinen Grund: Der Islam war Europa nicht freundlich gesonnen, sondern versuchte nicht nur von Spanien aus die Eroberung.
Das expandierende Osmanische Reich überzog Europa jahrhundertelang mit den sog. Türkenkriegen, und stand zweimal vor Wien.
http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkenkriege
„Feindseligkeit gegen andere Religionen“ ist eher ein Merkmal des Islam:
Nichtmuslime werden abwertend als „Kuffar“ bezeichnet, die als minderwertig gelten.
Nichtmuslime werden in Islam-Staaten nicht als gleichberechtigte, gleichwertige Bürger gesehen, sondern sind in vielen Bereichen schlechter gestellt (Rassismus?):
http://de.wikipedia.org/wiki/Kuffar
Schmidt kann eben auch nicht alles wissen.
Quotentürke
Ist das ironisch oder traurig?
In einem Beitrag habe ich darauf hingewiesen, dass beim öffentlichen Moslembashing auch von (angeblich) seriösen Medien die Wahrheit gern unter den Teppich gekehrt wird, nämlich dass die von Rassisten kolportierten statistischen Auffälligkeiten in Bezug auf diese religiöse Minderheit auf sozialstrukturelle und ökonomische Gründe zurückzuführen sind.
Und den Diskussionswächtern der Taz-Kommune fällt nichts anderes ein, als meine These zu bestätigen, indem sie meinen Beitrag zensieren.
Wegen DISKREDITIERUNG DER TÜRKISCHSTÄMMIGEN MINDERHEIT!
Das ist so, als wenn Nazis einen Linken in „Schutzhaft“ ;) nehmen.
Liebe @Admins,
Spielt schön den Deppen in die Karten, indem Ihr alles weglöscht, was nicht der üblichen beidseitigen Phrasendrescherei entspricht.
Ihr seit hintenherum genauso schlimm wie PI-News, Sarrazin und Co.
Löscht von mir auch das!
War wahrscheinlich eh mein letzter Beitrag hier.
Bruno
Moderator
Hallo Quotentürke, wir haben Ihren Kommentar wieder sichtbar gemacht.
Sie können davon ausgehen, dass wir nicht im Sinne haben, willkürlich oder gezielt Kommentare zu löschen, um hier eine bestimmte Meinungskultur zu propagieren. Viele Kommentare, z.B. zum Thema Asylpolitik, sind kompliziert geschrieben, so dass die Aussagen nicht sofort als rassistisch oder diskriminierend zu erkennen sind.
In Ihrem Kommentar haben Sie geschrieben "...statistisch bewiesen - bildungsschwachen, unproduktiven und kriminellen türkischen Deutschen?"
Diese Aussage war auf den ersten Blick für uns missverständlich.
Wir freuen uns, wenn Sie auch weiterhin hier kommentieren.
Viele Grüße
Bruno
Rainer B.
Der Beitrag einer "Christin", den ich hier kritisch kommentiert hatte, wurde auch gelöscht. Mein Kommentar läuft deshalb z.T. ins Leere und der Leser kann sich selbst jetzt gar kein Urteil mehr bilden.
Ihren Kommentar hab ich leider nicht gelesen, so dass ich dazu garnichts sagen kann. Grundsätzlich sollten erwachsene Menschen aber andere Meinungen als die eigene auch ertragen können. Man kann daran auch wachsen und nur wenn man weiß, wie andere Menschen denken, hat man auch eine Chance, sie zu verstehen.
Prüfen Sie doch einfach ihren gelöschten Kommentar auf missverständliche Formulierungen und stellen ihn dann so überarbeitet wieder ein!
Thomas
Gast
An alle die immer vom Rassismus der Deutschen sei gesagt, dass ich als Deutscher in diesem Land oft genug Rassismus von Ausländer bzw. Deutschen mit anderer Herkunft erlebt habe. Ich war mit einer Türkin zusammen der dann von ihren Eltern verboten wurde mit einem Deutschen/Christen zusammen zu sein. Schaut euch doch mal um wieviele türkische Männer mit deutschen Frauen zusammen sind und wieviel türkische Frauen mit deutschen Männern. Erzählt mir also nix vom Rassimus der Deutschen sondern fragt euch mal wie abwertend manche türkische Männer über deutsche Frauen denken, mit denen man Spaß hat aber gleichzeitig seiner Schwester verbietet dasselbe mit deutschen Männern zu haben.
Rainer B.
Ich war mal als armer Westfale mit einer reichen Niedersächsin zusammen. Die Eltern waren dagegen und haben ihr den Umgang mit mir verboten.
War das nun Rassismus, Borniertheit, Intoleranz, Standesdünkel, Verarmungsangst, oder Geschäftssinn?
Maiglöckchen N° 5
Es lag möglicherweise an Ihrer Person? Nicht alles ist immer auf pöhse, pöhse Kapitalisten oder Rassisten zurückzuführen.
Manchmal ist es auch die Unerträglichkeit einer Person an sich. Dies zu erkennen erfordert aber, sich auch mal selbst zu reklektieren...
Rainer B.
@Maiglöckchen N° 5 Sie haben's erfasst! So muss es gewesen sein. Gut, dass es HUMPAA's personenunabhängige Ferndiagnose gibt. Kannten Sie die Eltern auch?
Ella
"Rosa" schrieb:
"Ein schlechteres Beispiel als die USA hätten Sie kaum wählen können. Und den Text haben Sie auch nicht verstanden. Es war ausdrücklich von fremden Kulturen die inkompatibel sind, die Rede. Schmidt: „Es sei deshalb ein Fehler gewesen, dass die Bundesrepublik zu Beginn der 1960er-Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen einwandern ließ“ (Wiki)."
Es scheint eher so, als verstünden Sie ein paar Dinge nicht. Beginnend mit den Texten, die Sie hier zitieren und/oder verlinken.
Wir reden hier immer noch über ein von IHNEN eingestelltes Zitat.
Die fragliche Aussage Schmidts lautet: "Multikulturalismus kann nur friedlich innerhalb eines autoritären Staates existieren."
Die USA sind ein multikultureller Staat, in diesem Staat herrscht innerer Frieden, ergo ist Schmidt widerlegt. (Logisches Grundwissen: Singulärer Satz widerlegt allgemeinen Satz. Lesen Sie's notfalls nach, Sie haben ja "Wiki".)
2004 sagte Schmidt in genau demselben Interview übrigens auch noch ganz anderes:
"Die entscheidende Ursache für das Mißlingen der Integration liegt nach Schmidts Worten in der Feindseligkeit gegen andere Religionen, zu der die christlichen Kirchen die Europäer über Jahrhunderte erzogen hätten. Das gelte insbesondere gegenüber dem Judentum und dem Islam. „Wir haben eine Grundhaltung der Abwehr gegenüber diesen Religionen erzeugt, und wenn jetzt einige Idealisten von Toleranz reden, kommt dieser Appell Hunderte von Jahren zu spät", sagte der Altkanzler."
Nachdem Sie den Mann für einen intellektuellen Leuchtturm halten, können Sie da doch bestimmt aus vollem Herzen zustimmen...nicht wahr?
taz.kommune
Gast
Liebe Kommune,
wir haben tatsächlich noch einige technische Probleme. Manche Kommentare haben wir aber auch schon nachträglich gelöscht, ohne eine Begründung zu schreiben. Leider können wir bisher aus Kapazitätsgründen nicht alle Kommentare-Löschungen kommentieren. In diesem Fall hat "Quotentürke" unserer Ansicht nach Deutsche mit türkischem Hintergrund allgemein diskreditiert, weswegen wir seinen Kommentar gelöscht haben. Für die Zukunft möchten wir eine transparente Lösung und hoffen auf Ihr Verständnis.
Vielen Dank für die Anregung bezüglich der fehlenden Kontaktmöglichkeit, diese nehmen wir in unseren (langen) Katalog der Nachbesserungen auf.
Falls Sie Fragen haben, schreiben Sie uns gerne an: kommune@taz.de
Ihre taz.kommune
Rosa
"Falls Sie Fragen haben, schreiben Sie uns gerne an: kommune@taz.de"
Leere Versprechungen?
Hab bereits am 25.07.13 Fragen gemailt:
Bis heute keine Antwort.
Ella
Ich habe den Beitrag von "Quotentürke" gesehen und gelesen.
Auf gar keinen Fall hat er darin Deutsche mit türkischem Hintergrund diskreditiert - das ganz genaue Gegenteil ist der Fall!
Es war ein differenzierter Beitrag, der die zunehmende Diskriminierung türkischstämmiger Deutscher explizit kritisiert hat.
Und wenn allgemein diskreditierende Beiträge hier nicht erscheinen sollen (was ich super fände!), wieso werden dann (bspw.) die Texte einer "Rosa" freigeschaltet, die regelmäßig und pauschal Muslime attackiert?
Mir ist das unbegreiflich. Und allgemein verstehe ich nicht mal im Ansatz, nach welchen Kriterien hier gelöscht/nicht gelöscht bzw. freigeschaltet/nicht freigeschaltet wird.
So was wie einen roten Faden kann ich persönlich da beim besten Willen nicht erkennen...
Bruno
Moderator
In seinem Beitrag hat er sich auf Statistiken berufen, die wir als diskreditierend bewertet haben.
Wenn Sie einen Beitrag von Rosa finden, den Sie beanstanden möchten, "melden" Sie ihn bitte. Es kann immer mal passieren, dass ein Kommentar von uns nicht richtig kontrolliert wurde.
Sie können davon ausgehen, dass wir fremdenfeindliche Kommentare immer löschen möchten. Oft bewegen sich die VerfasserInnen aber am Rande dessen, was wir durchgehen lassen, weil wir keinen Grund finden, den Kommentar zu löschen.
Wenn Sie eine Frage haben können Sie uns gerne an kommune@taz.de schreiben.
Einen "roten Faden" beginnen wir zu stricken. Wir sind in unseren Ressourcen beschränkt, weswegen wir nicht jede Löschung begründen können. Auf Nachfrage möchten wir dennoch alles beantworten.
Ella
@ Quotentürke
Geht mir ähnlich.
(Ihr Kommentar ist nicht der einzige, der verschwunden ist - immer wieder fehlt irgendein Beitrag, und zumindest aus meiner Sicht kann das nichts mit den jeweiligen Inhalten zu tun haben. Abgeschickte Kommentare erscheinen wiederum häufig nicht, aus unerfindlichen Gründen.
Vielleicht hat das ja alles mit der Umstellung zu tun, denn es funktioniert ja auch sonst so einiges noch nicht. Aber es ist schade, dass es dazu nicht wenigstens eine Erklärung der Administration gibt.)
Quotentürke
@Ella
Das würd' ich auch gerne wissen.
Leider scheint es keine Kontaktmöglichkeit zu der Administration zu geben.
Also wenn das öfter vorkommt, dass Beiträge kommentarlos gelöscht werden, verzichte ich lieber auf diese Art von "Mitreden".
Ella
Wo ist denn der Beitrag von "Quotentürke"...?
Rainer B.
@Ella Vermute mal einen technischen Defekt, oder Probleme mit der Wiederherstellung früherer Kommentare. An anderen Stellen ist auch so einiges durcheinandergeraten.
Quotentürke
Wisst ihr was ich seit den letzten zehn bis fünfzehn Jahren immer seltener gehört habe in Zusammenhang mit den - statistisch bewiesen - bildungsschwachen, unproduktiven und kriminellen türkischen Deutschen?
Die Wahrheit.
Nämlich, dass diese statistischen Auffälligkeiten auf sozialstrukturelle und ökonomische Faktoren zurückzuführen sind.
Nun, dass die Mainstreammedien sich am Niveau der Stammtische orientieren, ist kein Geheimnis, und dass bei einem Abwärtstrend der Wirtschaft das Gehetze an den Stammtischen zunimmt, auch nicht.
Nur frag' ich mich aber, wenn übelster Rassismus mittlerweile salonfähig geworden sind, welches volksverhetzende Niveau müssen dann die Stammtische erreicht haben?
Kohl war damals intelligent genug, um diesen "Halbierungswunsch" nicht laut zu äußern, heute ist er intelligent genug, um stolz zu dem, was er gesagt hat, zu stehen.
Rainer B.
"Heute darf kein Mensch mehr sagen, dass er diese Parallelgesellschft nicht will."
Schon Ihr Beitrag hier, beweist das Gegenteil. Als Christin sollten Sie nicht lügen. Das 8. Gebot ist ihnen bekannt,- oder?
Mit der "Parallelgesellschaft" ist das so eine Sache. Ich wohne in Hamburg/Altona und Menschen aus aller Welt sind meine Nachbarn. Darüber bin ich sehr glücklich, denn ich muss nicht durch die Welt reisen, um "andere" Menschen zu treffen.
Wenn diese Menschen hierherkommen, bringen sie ein Stück ihrer Kultur mit, die sie natürlich bewahren möchten. Es ist ein Teil ihrer Identität. Deutsche verhalten sich im Ausland auch nicht anders. Wer seine Heimat noch nie verlassen hat, für den ist das leider oft schwer zu verstehen.
Alle Versuche, sich "wie ein Deutscher" zu verhalten, können nur nach hinten losgehen, weil es den Musterdeutschen, den Helmut Kohl und seine Truppe gern als Integrationsideal an die Wand malen, garnicht gibt.
Viele leben schon in zweiter oder dritter Generation hier,- sind hier bereits geboren.
Sie sind Deutsche, auch wenn sie nicht germanisch aussehen.
Aus ihren Wurzeln heraus basteln sie sich eine neue kulturelle Identität. Das ist nichts, wovor man Angst haben müsste, sondern nur Ausdruck einer kreativen Überlebensstrategie.
Wenn über 70 Jahre nachdem in diesem Land willkürlich Teile der Bevölkerung zunächst zur Ausreise gedrängt und schließlich ermordet wurden, wieder solche Pläne auf dem Tisch sind, dann gibt das Anlass zur Sorge.
Es ist ein weiteres trauriges Beispiel für die unglaubliche Verkommenheit einer Partei, die sich zwar "christlich" nennt, aber um die Gebote der Christlichkeit einen Teufel schert.
Arne
Gast
Diese Äußerung zeigt wieder wie einfältig dieser Kohl war. Er war nur durch die FDP an die Macht gebracht worden, weil diese sich mit der SPD damals in der Wolle hatte, da die FDP die Löhne in der BRD für zu hoch hielt. Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage mussten also MEHR Arbeitnehmer in die BRD, um die Löhne zu senken. Daher hat Kohl bei solchen protektionistischen Maßnahmen sofort den Schwanz wieder eingezogen und ließ seine Familie selbst lieber in die Türkei einheiraten. Er gehörte dann später zu den Konstrukteuren der EU, die jedes ehemalige Ostblockland aufnahmen, dass nicht schnell genug weglaufen konnte. Als Mitkonstrukteur des Euros tat er das nächste, die ökonomischen Verhältnisse der BRD zu verschlechtern. Zusätzlich ruinierte er den Lebensstandard der westdeutschen Arbeitnehmer durch die überhetzte Aufnahme von 18 Mio. Einwohnern der DDR in die westdeutsche Sozialversicherung, in die diese DDRler niemals einen Cent einzahlten. Endgültig zu einem Saustall machte er dann die BRd mit seiner Einführung des Privatfernsehens. Heute können wir uns in Europa nur noch mit den Süd- und Osteuropäern vom Lebensstandard vergleichen. Fast allen anderen westlichen und nördlichen Nachbarländern geht es besser.
Seine Nachfolgerin, die FDJ-Funktionärin Merkel macht "weiter so". Wenn man sich das Bild von Kohl anschaut, wie er heute aussieht, glaubt man fast, es gäbe doch sowas wie Gerechtigkeit.
Rosa
Was soll der Aufreger an Kohls Aussage sein?
Helmuth Schmidt sagt auch schon lange das gleiche:
Nicht die Migranten sind das Problem, sondern die muslimischen Migranten.
„Schon 2004 sagte Helmut Schmidt dem Hamburger Abendblatt, dass das Konzept des Multikulturalismus „inkompatibel mit einer demokratischen Gesellschaft“ sei.
„Wenn jemand fragt, wo auf der Welt multikulturelle Gesellschaften funktionieren, dann kommt man schnell zu dem Schluss,
dass der Multikulturalismus nur friedlich innerhalb eines autoritären Staates existieren kann“, so Schmidt.“:
http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2013/07/480677/helmut-schmidt-und-integratio%E2%80%8Bn-muslime-sind-das-problem/
Ella
Ich weiß nicht, ob Helmut Schmidt jemals die intellektuelle Brillanz hatte, die ihm nachgesagt wurde - falls ja, ist das aber leider lange her!
Selbstverständlich gibt es multikulturelle Gesellschaften auch innerhalb nicht-autoritärer Staaten. Die USA wären da ein naheliegendes Beispiel.
Rainer B.
Helmut Schmidt redet ständig so einen Blödsinn - macht dabei ein bedeutungsvolles Gesicht und die Leute kaufen ihm den Mist dann ab, weil sie selbst zu faul sind, zu denken.
So hat er früher schon regiert und dann hat er irgendwann nicht mehr mitgekriegt, dass sich die Welt ganz gut auch ohne ihn dreht.
Diese bedeutungsschwangere Geste von ihm läuft in einer Endlosschleife und wird nur immer wieder unterbrochen durch die ein oder andere Zigarette. Allein darum geht es noch. Alles andere ist so verkrustet wie seine Herzkranzgefäße.
Rosa
Sie müssen Schmidt nicht mögen. Ihn statt schlüssiger Argumente anzupöbeln, ist billig und
sinnfrei.
Ihr Diskussionsbeitrag erweist sich deshalb als
ungeeignet.
Rainer B.
Ein Mann wie Helmut Schmidt, der das Massaker auf dem Platz des himmlichen Friedens damit zu rechtfertigen sucht, die chinesische Regierung hätte nur so damals ihr Gesicht vor dem Besucher Gorbatschow wahren können, der genießt bei mir keinen Artenschutz mehr.
Die Menschenrechte gelten seiner Ansicht nach für Chinesen nur sehr eingeschränkt. Noch heute sitzen zahlreiche friedliche Demonstranten in chinesischen Kerkern und müssen sich ausgerechnet von diesem westlichen Ex-Politiker verhöhnen lassen. Mein Verständnis für diesen Mann geht in der Tat gegen Null.
Sören
Gast
Es wäre möglich gewesen, die türkischen Gastarbeiter zu "assimilieren", wenn man denn rechtzeitig eine durchdachte Integrationspolitik betrieben hätte. Damit ist leider erst sehr viel später begonnen worden, wodurch Zeit und menschliches Potential vergeudet wurde.
Aber damit musste man wohl rechnen, wenn man einen Provinzler als Kanzler hat, dessen Weltfremdheit am eigenen Gartenzaun begonnen hat, und der sich die "heile" Welt der 50er zurück gewünscht hat.
Deutschland hat heute eine multikulturelle Gesellschaft; ich sehe darin keinen Nachteil, sondern einen Vorteil. Man sollte das Potential nutzen, was darin liegt. Natürlich gibt es Menschen, die nicht ertragen können, dass Deutschland sich verändert hat. Aber was an der Vergangenheit - gerade im 20. Jh. - so toll gewesen sein soll, weiß ich nicht.
lowandorder
Gast
Kohl et al ( auch hier):
einmal Verfassungsfeind - Bimbessystem - immer Verfassungsfeind;
die Katze läßt doch das Mausen nicht -
die will eben nicht nur spielen;
FDJ-Winkelement Angie - hat den Schuß
auch noch nicht gehört.
Ella
Und mal wieder ist der Kommentarbereich voll von weinerlichen Reden darüber, dass man heutzutage ja überhaupt nichts mehr gegen Migranten sagen dürfe (bewiesen dadurch, dass exakt die gleichen Leute hier und anderswo und überhaupt bei jeder Gelegenheit über Migranten herziehen, dass es einem davon schwindlig wird)!
Seid Ihr sicher, liebe Taz-Moderatoren, dass Ihr das so wollt?
Rosa
Nicht rumjammern: verpetzen Sie doch einfach alle Kommentare in denen Sie Rassismus wittern...
Ein schönes Beispiel für Doppelmoral: Vielfalt ja, aber bitte doch nicht bei Meinungen.
Mit dieser Geisteshaltung sollten Sie vielleicht besser nach Nord-Korea auswandern...
kalle
Gast
@Ella Was willst Du denn ELLA? Zensur? Meinungsdiktatur? Gutmenschliches Neusprech? Komm lass es raus...
Alt_n_
Gast
Bei aller Ausländerliebe und Hass auf Rassisten, muss ich ihm doch in einen Punkt Recht geben und zwar zu der Behauptung, das Menschen aus dem muslimischen Ländern, sich schwerer tun um sich hier zu integrieren. Das erlebe ich jeden Tag, direkt vor meiner Haustür in einem Multikultiviertel.Die kulturellen Unterschiede sind doch erheblich. Wenn dann noch in der dritten Generation, hier lebende Türken, sich lieber eine Braut in der der EX Heimat besorgen und daraufhin die Kinder keine Deutsch sprechende Mutter bekommen, fangen die Schwierigkeiten der Kinder wieder von vorne an. Bevor mir hier jemand Rassismus unterstellt, muss ich dazu fügen, das es die Meinung meines kurdischen Gemüsemann ist. Seine Töchter, im Teenageralter, ohne Kopftuch, beklagen zB den größeren Einfluß der Religion und sehen darin eher einen Rückschritt.
Ella
Tja, wenn man im "Multikultiviertel" wohnt und einen "kurdischen Gemüsemann" kennt, dann hat man eben total echte, wahnsinnig authentische Einblicke!
Beneidenswert!!
Quotenmensch
Was Helmut Kohl damals anscheinend mit Geld und indirektem Druck auf die Türken/Innen nicht geschafft hat, hat anscheidend jemand später mit der Hilfe der NSU und/oder der Ostdeutschen noch einmal anders versucht!? Wetten, das könnte man viele Zusammenhänge sehen und finden, wenn die Verfassungsschützer nicht die vielen Akten in Sachen V-Leute und NSU geschreddert hätten und/oder heute nicht lügen dürften?
By by CDU bei den Wahlen im Sept 2013 mit euren türkischstämmigen Schaufenstermarionetten.
Sabine
Gast
@Quotenmensch Ihr Vergleich ist absolut lächerlich. Kohl hat nicht "mit Geld gelockt". Tatsache ist, dass Türken aus dem Grund hierbleiben, weil sie hier eine höhere Rente bekommen als in der Türkei. Kohls Vorschlag war, dass die Rente in der Türkei ebenso hoch sein sollte wie in Deutschland. Das ist doch ein faires Geschäft. So mancher türkische Rentener wäre damit in der Türkei ein reicher Mann.
Kritik
@Quotenmensch Kohl hatte bei den Mordanschlägen von Rostock durchaus Verständnis für die Täter zum Ausdruck gebracht.
Sabine
Gast
Soweit ich mich erinnere, hat er Verständnis dafür geäußert, dass in Ostdeutschland bislang Ausländer bzw. Migranten unbekannt waren und aufgrund der Quotenregelung in hoher Zahl in die "neuen Bundesländer" kamen. Er hat Verständnis dafür geäußert, dass es für die menschen dort sehr schwierig ist sich an eine rapid verlaufene Veränderung zu gewöhnen. Währung, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft waren im Umbruch. So als ob die Kultur in der DDR nur ein Misthaufen gewesen wäre. Das hat viele erbost und frustriert.
Kohl hat niemals den Anschlag an sich gutgeheißen.