„Held von Paris“ wird Franzose: Ausweis für Courage
Lassana Bathily ist jetzt französischer Staatsbürger. Der Flüchtling aus Mali hatte bei der Geiselnahme in einem koscheren Supermarkt mehrere Menschen versteckt.
PARIS dpa | Der nach den Terrorattacken als „Held von Paris“ gefeierte Lassana Bathily ist jetzt Franzose. Der 24 Jahre alte Flüchtling aus Mali erhielt am Dienstag in Paris von Ministerpräsident Manuel Valls seinen neuen Ausweis.
Bathily hatte während der Geiselnahme am 9. Januar in einem koscheren Supermarkt im Pariser Osten mehrere Kunden vor dem Terroristen Amedy Coulibaly versteckt. Nach den Anschlägen war in sozialen Netzen massenhaft die Forderung nach Einbürgerung Bathilys verbreitet geworden.
Innenminister Bernard Cazeneuve hatte die Staatsbürgerschaft in der vergangenen Woche angekündigt. Bathily lebt seit 2006 in Frankreich. Seit dem vergangenen Jahr wollte er über den entsprechenden Antrag Franzose werden.
Bathily sei ein Beispiel für einen erfolgreichen Weg in der Republik, sagte Cazeneuve. Zudem habe er unter dramatischen Umständen Courage bewiesen. Bathily stehe beispielhaft für die Werte des Landes. Der 24-Jährige sagte, er sei „sehr stolz“ auf den neuen Ausweis und gleichzeitig „sehr bewegt“.
Als der Geiselnehmer Coulibaly in den Supermarkt eindrang, hatte der Angestellte Bathily eine Gruppe von Kunden im Kühlraum des Ladens versteckt. Später floh er und half der Polizei mit Informationen aus dem Laden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!