: Heiner Geißler geißelt Ignoranz
■ betr.: „Geißler fordert frauenspe zifisches Asyl“, taz vom 23.5. 97
Es ehrt den stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, daß er öffentlich dafür plädiert, die staatlich begründete Verfolgung von Frauen als Asylgrund anzuerkennen, und die menschenverachtende Ignoranz geißelt, mit der deutsche Behörden und Juristen auf brutalste Mißhandlungen reagieren. Allerdings muß sich Heiner der Aufrechte auch fragen lassen, warum er nicht mit derselben Deutlichkeit jene zahlreichen Partei-„Freunde“ beim Namen nennt, die AsylbewerberInnen, denen in den Herkunftsländern Folter und Tod drohen und die dennoch nicht als Flüchtlinge anerkannt werden, als „Scheinasylanten“ diffamieren. Auch von den CDU/CSU-Frauen ist in diesem Zusammenhang so gut wie nichts zu vernehmen. Uwe Tünnermann, Lemgo
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