piwik no script img

Heiliger Echternach!

STÖRZEILE

Heiliger Echternach!

Wieder so einer, der sich nicht fügen will. Der einfach Widerworte erhebt, wenn der Fraktionschef ein statistikunterfüttertes Machtwort sprechen will. Hamburgs CDU ist schon arg gebeutelt mit ihren Dissidenten. Steffani, Stubbe-da-Luz, Wegner und jetzt auch noch Jürgen Warmke, ein leibhaftiger Bürgerschaftsabgeordneter, da kann einem schon das parteidisziplinierte Nackenhaar zu Berge stehen.

Also raus mit dem Unionskamm! Scheitel wieder geradeziehen, Widerborstiges abschneiden, damit der leidgeprüfte Wähler nicht vollständig irritiert wird! Und zwar subito!

Denn: Was würde geschehen, wenn die Christdemokraten plötzlich selbstkritische Diskussionen zulassen würden? Wenn man Andersdenkende öffentlich zu Wort kommen ließe, ihre Anregungen gar aufnehmen würde? Nicht auszudenken! Ganze hanseatische Weltbilder könnten ins Wanken geraten, die festgefügte Rollenverteilung SPD-CDU in Frage gestellt werden. Ja, die Wähler könnten gar auf die Idee kommen, daß die Hamburger Union möglicherweise doch regierungsfähig wäre!

Um Kruses Willen, davor bewahre uns der heilige Echternach. Uli Exner

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen