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Hausprojekt vor RäumungWarten auf Tag X

Zwei Wochen hat die Liebig 14 noch, dann soll geräumt werden. Nach außen gibt man sich kämpferisch. Trotzdem packen die Bewohner schon mal ihre Sachen.

Könnten sich am 2. Februar wieder gegenüberstehen: Linker und Polizei. Bild: reuters

Immer wieder geht der Blick vom Tisch zur Fensterscheibe, nach draußen ins Dunkel der Liebigstraße. Dann, wenn im Zehn-Minuten-Takt wieder ein Mannschaftswagen der Polizei vorbeischleicht. Ein "Scheißgefühl" sei das, sagt Fiona, 21 Jahre, schwarzer Kapuzenpullover, blonde, teils grün-gefärbte Dreadlocks. Weil es jedes Mal daran erinnere, was demnächst anstehe.

In einer Bäckerei, gleich neben der Liebig 14, sitzen am Montagabend Fiona, Gerrit, Fabian, Sarah und Eric um einen kleinen Tisch. Es sind junge, freundliche Gesichter, keiner ist älter als 25 Jahre. Sie tragen dunkle Pullover, mummeln sich in Schals. Die Fünf sprechen unaufgeregt, nur selten wird gescherzt, gelacht. Es gibt wenig Grund dazu.

Denn seit dem 10. Januar ist es offiziell: Die Liebig 14, eines der letzten großen Hausprojekte im Friedrichshain, soll geräumt werden. Am 2. Februar um 8 Uhr morgens. So steht es im Räumungsbescheid. Jahrelang haben Fiona, Gerrit, Fabian, Sarah und Eric dagegen gekämpft. Und nun verloren.

Liebig 14

Die Liebigstraße 14 wurde Anfang 1990 besetzt. 1992 wurde legalisiert, das Haus erhielt Mietverträge von der Wohnungsbaugenossenschaft Friedrichshain. +++ 1999 übernahmen der Ingenieur Suitbert Beulker und der Familientherapeut Edwin Thöne das Haus. Diese kündigten 2007 den Bewohnern wegen einer unrechtmäßig eingebauten Zwischentür im Treppenhaus, zu denen sie keinen Schlüssel hatten. Die Gerichte erklärten dies für rechtmäßig, den letzten Prozess verloren die Bewohner im November 2009. +++ 2010 scheiterten auch runde Tische mit Bezirksvertretern. Weder fand sich ein Ersatzquartier, noch klappte ein Kauf des Hauses durch eine Stiftung. Die Eigentümer lehnten alle Gespräche ab. (ko)

In ihr Haus lassen die Liebig-Leute keine Fremden mehr, auch keine Journalisten. Nicht jetzt, in den letzten Tagen. Man wolle sich einen Rückzugsort bewahren, sagt Fiona. Bei all dem Trubel wenigstens dort geschützt unter sich sein. Noch.

Die Eltern mit kleinen Kindern zogen bereits nach den letzten verlorenen Gerichtsprozessen im November 2009 aus. Jetzt packen auch die anderen ihre Sachen zusammen, schaffen das Wichtigste aus dem Haus. Ausziehen wollen sie nicht. 25 Bewohner sind noch da, zwischen 18 und 40 Jahren, darunter auch Engländer, Spanier, Italiener. Bis zu acht Jahre leben sie im Haus. Als der Räumungsbescheid im Briefkasten lag, sei die Stimmung im Haus "sehr emotional" gewesen, erzählt Sarah. Man versuche trotzdem einen Alltag zu wahren. Wer studieren oder arbeiten geht, tue dies weiter. Nur ein Plenum gebe jetzt täglich statt einmal die Woche.

Geht es um den 2. Februar werden die Fünf einsilbig. Man werde sehen, was passiert. "Für uns ist das ja auch relativ offen", sagt Sarah. Alle 25 Bewohner seien gewillt bis zum Ende zu bleiben. "Wir werden das Haus nicht widerstandslos übergeben."

Es klingt mehr nach Durchhalteparole als nach Kampfansage. Aber Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) prognostiziert "erhebliche Auseinandersetzungen". Die Polizei hält sich in Punkto ihrer Planung allerdings auffallend bedeckt. An der letzten großen Hausräumung waren 600 Polizisten beteiligt, Ende 2009 in der Brunnenstraße 183 in Mitte. Diesmal dürften es noch mehr Beamte werden, auch Spezialeinsatzkommandos sollen zum Einsatz kommen. Weil die Liebig 14 viel fester in der Szene verwurzelt ist. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) droht bereits, den "Linksterroristen" nicht nachgeben zu wollen.

Doch die Fünf in der Bäckerei haben wenig Terroristisches. Ruhig werben sie um Verständnis, sprechen von "dem Versuch, anders zu leben" und "einem Zuhause, das man uns nimmt". Geredet wird auf Englisch, damit die britische Mitbewohnerin Sarah nicht außen vorbleibt. Monatelang hatten sie sich mit dem Bezirk an einen Tisch gesetzt, nach Alternativhäusern gesucht. Erfolglos. Auch weil die Eigentümer alle Gespräche verweigerten. "Offenbar haben die mit uns nicht genug verdient", sagt Fabian. "Denen geht's nur um Profit."

Noch bleibt der große Protest gegen die Räumung aus. Eine Demonstration soll am 29. Januar durch Friedrichshain ziehen, auch am Räumungstag soll demonstriert werden. Unbekannte warfen einen Brandsatz aufs Bezirksrathaus im Bezirk, drohten Bürgermeister Schulz mit Gewalt. Die Mittel des Protests seien jedem selbst überlassen, sagt Eric dazu nur. Widerstand aber sei legitim.

Im Internet kursieren verschiedene Modelle, wie der Räumung begegnet werden soll. Noch gibt es keinen öffentlichen Aufruf, sich direkt im oder vorm Haus zu versammeln. Stattdessen wird diskutiert, im Umfeld "dezentral in Kleingruppen zu agieren". Ziel sei es, zumindest die "Kosten der Räumung möglichst hoch zu treiben". Es wird davon ausgegangen, dass die Polizei die Liebigstraße großräumig absperren wird. In direkter Nachbarschaft befinden sich die alternativen Hausprojekte "Liebig 34" und "Rigaer 94".

Das Haus selbst organisiert bisher nur ein Festival: Seit Montag gibt es allabendliche Konzerte, Partys und Voküs. Die Unterstützung für die Liebig sei "enorm", heißt es einstimmig in der Fünfer-Runde. Selbst in London habe es Protest vor der deutschen Botschaft gegeben. Auch im Kiez wird das Zusammenstehen sichtbar. "Solidarität mit L14" hängt ein Transparent am Nachbarhaus. "We don't want other neighbors", heißt's auf einem anderen Banner gegenüber.

Dass sich jetzt viele solidarisierten, sei ja auch ein Zeichen, sagt Fiona. Die Liebig-Räumung sei eben nur Teil eines Prozesses der Kommerzialisierung und Aufwertung der Innenstädte. Wer die steigenden Mieten nicht bezahlen könne, werde an den Stadtrand verdrängt. Die Politik schaue da nur zu. "Denen fehlen auch die Antworten", sagt Fabian. "Nicht nur zu unserem Projekt."

Sollte die Polizei die Räumung durchziehen, werden die Liebig-Bewohner nicht obdachlos auf der Straße stehen. Nachbarn und andere Hausprojekte haben Schlafplätze angeboten. Man wolle als Kollektiv weitermachen, sich möglichst in einem neuen Domizil wieder zusammenfinden, sagt Fabian. "Auch wenn die Liebig verschwindet, wird die Idee alternativen Zusammenlebens fortbestehen."

Es ist kalt geworden, als Fiona, Gerrit, Fabian, Sarah und Eric die Bäckerei verlassen. Verkäufer Mehmet Kaplankiran blickt ihnen hinterher. Schade sei das mit der Räumung, sagt er. "Da geht hier wieder ein Stückchen Kultur und Vielfalt verloren." Und langweiliger werde es auch.

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46 Kommentare

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  • S
    Severin

    Also 21 Jahre für Lau in der Innenstadt gelebt .... und sich jetzt ein neues Domizil suchen dürfen, klingt für mich nicht nach Verlust. Ich ziehe ca. alle 2-3 Jahre um, freue mich jedes Mal. Schön, dass jemand diese Freude auch gegönnt sei.

     

    Ich habe mich immer gefragt, wie die Hausbesetzer reagieren, wenn ich in deren Hinterhof pisse, die Wände ansprühe oder mich in die Wohnung lege und mich so verhalte wie ich möchte (keine Sorge: Das wäre dann ziemlich spießig und damit in dem Umfeld schon wieder sehr kreativ). Ich glaube, da würden so einige kreative Hausbesetzer ganz schnell ihre solidarische Grenze entdecken.

     

    Und genau nehme ich euch nicht mehr für voll liebe Hausbesetzer.

     

    Jemand hat mal gesagt: Wenn man jung ist, und nicht den Kommunismus vertritt, hat man kein Herz. Ist man alt, und vertritt den Kommunismus, hat man keinen Verstand.

     

    Ich stimme zu. Ein linker Randalierer vor meinem Haus - und ich eskaliere.

  • V
    Vispa

    Zur Bewohnerstruktur ist auf der Website der Liebig 14 zu lesen:

     

    Zur Zeit wohnen 28 Leute im Alter von einigen Monaten bis 37 Jahren in der Liebig14. Die Herkunft der Bewohner_innen erstreckt sich beinahe über den gesamten Erdball. Menschen aus Peru, Bolivien, Marokko, Slowenien, Israel, dem Sudan, Österreich, Frankreich, Russland, Ungarn und der Deutschland leben hier unter einem Dach. Drei davon haben erst kürzlich das Licht der Welt erblickt und sind gerade noch dabei sich daran zu gewöhnen. Die anderen beschäftigen sich mit künstlerischer und politischer Arbeit.

     

    Ich wohne seit zwanzig Jahren im Bezirk, meine Kinder sind hier aufgewachsen, gehen hier zur Schule. Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume, sprüht die vorgebliche Antifa allenthalben. Leicht ist das bei dem anhaltenden Farbbeutel-, Brandsatz- und Verpisst euch-Terror nicht. Der trifft die Menschen, die hier leben, besser kein Auto besitzen, weil's sonst abfackelt, ihre Kinder nächste Woche - wohin? In die Winterfrische? schicken müssen. Kollateralschäden eben. Eine Solidarisierung ist für mich auf dieser Grundlage nicht vorstellbar.

  • N
    nom

    @"tilo s": ...manche acht Jahre, nicht alle... du Möchtegern-statistiker. Außerdem ein bisschen gepflegtes Englisch hat noch keinem Deutschen geschadet...wird man doch wohl noch sagen dürfen...muhaha

  • TS
    Tilo S

    Seit mindestens 8 Jahren in Berlin und dennoch muss Englisch geredet werden, damit sie nicht außen vorbleibt? Kann es sein, dass Mitbewohnerin Sahra eine Integrationsverweigerin ist?

  • V
    @von @meszter:

    "Da wurden nen paar Türen zu gemacht und das wars." Deshalb wurde dann auch alles in Körben hochgezogen... Verstehe... Einfacher als die Tür und Treppen zu benutzen.

    Aber darum geht es doch gar nicht.

    Ich wollte nur darauf hindeuten, dass die Methoden nicht dazu führen das Ziel zu erreichen. Das Ziel, wenn ich es richtig verstehe ist doch autonome Lebensweisen, Freiräume in der Innenstadt zu bewahren. Da aber nun mal in der Innenstadt viele verschieden Menschen wohnen wird es ohne Kompromisse nicht gehen (z.b. in Bezug auf Sauberkeit, Lautstärke...). Kompromislosigkeit ist also gleichzusetzen mit Verdrängung. Sehe ich das falsch?

    Mir tut es einfach nur Leid zu sehen, wie es immer wieder passiert (das Verdrängen) weil ich ein uniformes Stadtbild auch nicht attraktiv finde und weil ich die Menschen, die Alternativen anbieten sehr schätze.

    Schon deshalb konntest du in meinem Kommentar nichts von "linken Terroristen" lesen.

    Um Jesus zu paraphrasieren (und um dich (vermutlich) noch ein bißchen auf die Palme zu bringen, quasi als Vergeltung für das abschätzige Wort "Gequatsche"): Das sind Deine Worte, nicht meine.

     

    Ps.: Wegen " verharmlost das Wort Krieg auf gefährtliche Weise" hast du volkommen recht, deshalb würde ich nachträglich auf 'kriegsähnliche Zustände' korrigieren.

  • G
    Genosse

    In Berlin (sogar in Friedrichshain) gibt es noch ne Menge freier Baugrundstücke. Einfach ne Genossenschaft gründen und Mitglieder sammeln. Wenn jeder, der jedes Jahr auf die "revolutionäre 1. Mai Demo" rennt nur nen Fuffi als Genossenschaftsanteil gibt, lässt sich problemlos ein schönes Stück Land mitten im Kiez kaufen. Und dann wird gebaut. Mit vielen fleißigen helfenden Händen wirds auch richtig billig und fürs Material kann man z.B. bei der GLS oder Umweltbank einen Kredit aufnehmen. Die sind auf solche alternativen Projekte spezialisiert. Die Genossenschaft vermietet dann (billig) die Räume an das Wohnprojekt, zahlt von den Mieteinnahmen den Kredit ab und richtet noch ne Menge Gemeinschaftsräume für Kino, Vokü, Konzerte u.s.w. ein. Einen bösen Kapitalisten/Eigentümer gibts auch nicht, weil es allen gemeinsam gehört.

     

    Aber in sowas müsste natürlich jede Menge Energie und Schweiß gesteckt werden und man müsste Verantwortung tragen. Das liegt wohl den meisten in dieser Szene nicht so. Dann doch lieber zurücklehnen und vom sch... Staat verlangen, ein Objekt bereit zu stellen. Ist ja viel bequemer so.

  • M
    @ @meszter

    "Sobald man nämlich von Krieg spricht hat man Gegner, die man töten darf. Und das will doch wirklich niemand."

     

    Hoffentlich denken auch alle anderen Beteiligten so wie du. Bei einigen Rambos in grüner Uniform bin ich mir da nicht so sicher.

    Ich denke da z.B. an den getöteten Autodieb Dennis J.

    Bei den schwarz uniformierten "Soldaten" hab ich auch so meine Zweifel. Ich denke da z.B. an den 1. Mai 2009, als in Kreuzberg eine junge Frau in Flammen stand oder an einen Feuerlöscher der genau ein Jahr später vom Dach "fiel" und nur knapp neben Polizisten und Passanten aufschlug.

    "meszter" hat also nicht Unrecht, wenn er vermutet, dass es auf beiden Seiten Menschen gibt, die genau das (und nichts anderes) wollen, nämlich KRIEG.

  • H
    Häuslebauer

    Stell dir vor, du kaufst ein Haus und der Mieter macht drinnen, wozu er Lust hat, lässt dich nichtmal mehr rein in dein Haus. Du musst tatenlos mit ansehen, wie dein Haus nach und nach verfällt und weißt, dass in 10 oder 20 Jahren das Bauamt kommt und sagt: Sorry, du musst das Ding abreißen, wegen der unterlassenen Instandhaltung ist die Ruine jetzt so baufällig, dass wir da niemanden mehr reinlassen können. Auf dem Schaden bleibst du sitzen und die Heuschrecken ziehen einfach weiter ins nächste Haus, dass sie bis zum Verfall abgrasen können.

    Mir wirds ganz schlecht bei dem Gedanken.

  • M
    @meszter

    "Wahrscheinlich sind sämtliche Verbarikadierungsexperten der linksautonomen Szene schon angereist. Sie reißen Treppen ab, mauern Fenster zu, machen das Haus schwer einnehmbar. So war es damals in der Brunnenstr. und es scheint nicht so als ob es nun anders verlaufen würde. Die Linke rüstet zum Krieg."

     

    Diese Aussage zeigt von ziemlichem Unwissen. Sofern Du mit "damals in der Brunnenstr." die Räumung der Brunnenstraße 183 im November 2009 meinst, dann muss ich Dein Gequatsche mal richtig stellen: da wurde nämlich gar nix gerüstet. Da wurden nen paar Türen zu gemacht und das wars. Deswegen hat die Räumung auch nur 2 Stunden gedauert. Verletzte: Null!!

     

    Also entspann Dich mal, anstatt hier irgendwelche Verschwörungen auszupacken von linken Terroristen welche es weder in der Brunnen gab oder jetzt in der Liebig gibt.

     

    Und bei nen paar verbarrikadierten Türen von "Krieg" zu reden verharmlost das Wort Krieg auf gefährtliche Weise. Sobald man nämlich von Krieg spricht hat man Gegner, die man töten darf. Und das will doch wirklich niemand.

  • A
    Alt-Anarcho

    Die Bewohner_Innen haben doch kapitalistisches Besitzdenken schon voll verinnerlicht wenn sie sagen: Das ist unser Haus und bis zum 02.02. lassen wir hier keine "Fremden" mehr rein. Was hat das noch mit Freiraum zu tun?

    Mietverträge, runde Tische mit dem Staat und morgens hübsch pünktlich ins Büro oder an die Uni fahren. Das hat nichts mit autonom oder Freiraum zu tun. Das sind doch nichts anderes als Bürgerkinder, die nicht mehr bei Mutti wohnen wollen und mit ein bisschen Farbe im Haar Hippies spielen. Dafür haben wir die Häuser vor 20 Jahren nicht erkämpft. Eine Schande ist das.

  • GB
    guter Bulle

    Scheinbar haben einige hier nicht so richtig begriffen, wozu es Polizei gibt. Natürlich geht es immer darum, den Einzelnen, sein Leben, seine Gesundheit, seine Interessen oder sein Eigentum zu schützen. Ob mich nun eine Horde von Nazis zusammenschlagen will, ein schwer bewaffneter Gangster ausrauben will, ein Besoffener mein Kind anfährt oder eben eine Gruppe von Hobbyrevoluzzern mein Eigentum besetzt. Immer geht es um den Schutz des Einzelenen - und das ist auch gut so. Wo kämen wir da hin, wenn wie es hier von einigen gewünscht das Recht des Stärkeren herrscht: Der hat die größere Knarre, also gehört meine prall gefüllte Brieftasche ihm. Die brüllen am lautesten, hängen bunte Bettlaken aus dem Fenster und aktivieren jede Menge vermummten Widerstand, also gehört mein Haus ihnen? Nee nee Freunde, träumt weiter vom Wilden Westen, aber hierzulande funktionierts so nicht.

  • B
    broxx

    Wieso wird erst jetzt geräumt wenn die Kündigung von 2009 ist?

  • M
    meszter

    Was passiert im Haus zur Zeit? Wahrscheinlich sind sämtliche Verbarikadierungsexperten der linksautonomen Szene schon angereist. Sie reißen Treppen ab, mauern Fenster zu, machen das Haus schwer einnehmbar. So war es damals in der Brunnenstr. und es scheint nicht so als ob es nun anders verlaufen würde. Die Linke rüstet zum Krieg.

    Die Polizei erhöht ihre Präsenz, die Stürmungsexperten studieren die Baupläne und pumpen ihre Vollzugsbeamten mit Adrenalin voll, waschen ihnen das Hirn, damit diese in Kampfeslaune am 2. Februar vor der Tür stehen, um in aller Brutalität das Gesetz (wessen? welches? warum?) durchzusetzten. Sie also rüsten auch zum Krieg.

    Da ist schon wieder dieses Prinzip der Gewalt die Gegengewalt erzeugt. Diese Spirale, die nur dann durchbrochen werden kann, wenn der klügere Nachgibt. (Klischees, Klischees, Klischees...)

    Ich verstehe das Anliegen der Hausbewohner, diesen Wunsch nach selbstbestimmtem Leben. Ich verstehe aber auch die Anwohner, die abgeschreckt sind von dem, wie sich diese autonome Lebensweise nach Außen präsentiert. Diese istmiregalwasdudenkstichziehedasjetztdurch Mentalität kann keinen langfristigen Erfolg haben, weil er den ewigen Kampf zur Grundlage hat. Das ermüdet beide Seiten, besten Falls, oder führt zu drastischen Maßnahmen, schlimmsten Falls. Was nicht erreicht wird ist das Weiterbestehen autonomen Lebens in der Mitte der Gesellschaft.

    Wenn ich Teil eines autonomen Hausprojekts wäre würde ich zum Tag der Räumung allse schick machen, den Gehweg reinigen, Gardienen ins Fenster hängen und zum großen Kinder- u. Familienfest laden. Und mir genüsslich ins Fäustchen lachen, wenn die kampfeslustigen Spezialeinheiten der Staatsmacht in voller Rüstung die Tür einbrechen, um dahinter spielende Kinder und einen einladend gedeckten Frühstückstisch vorzufinden. Der Anblick ihrer verdudtzen Gesichter wäre mir das bisschen Komformismus wert. Wenn die Polizei ein friedliches Fest mit Gewalt auflöste würde das in der Gesellschaft Empörung hervorrufen und man hätte als kleine Nebeneffekt ein paar Sympatisanten geworben usw...

    Aber leider geht es ja nicht darum ein freundschaftliches Miteinander zu erreichen. Es geht um den andauernden Kampf, um Krieg. Und da bin ich DAGEGEN.

  • S
    Schwarzwälder

    Zu der in Teilen der Berliner Linken scheinbar salonfähig gewordenen Fremdenfeindlichkeit fällt mir eigentlich nur ein Zitat von Harald Schmidt ein:

     

    "Wer zum Pullern übern Hof geht, vergisst schon mal, dass ohne schwäbische Fähigkeiten ganz Berlin nichts anderes wäre als die Außentoilette der Republik."

  • F
    fight_local_patriotism

    @berliner bengel

    du hast wohl "die (alternativ-?) kultur" erfunden, wie?

     

    was du beklagst betrifft eine stadt wie hamburg in einem noch viel größeren ausmaß. ich erkenne das viertel meiner kindheit und jugend heute auch kaum noch wieder.

     

    und mal im ernst: wer sein ganzes leben im gleichen bezirk verbringt ist in meinen augen auch nix anderes als ein dorfbewohner. "kiez" ist in berlin doch bloß ein anderes wort dafür.

     

    also: nicht soviel jammern, sondern auf achse gehen und mal den lokalpatriotischen geist lüften. hat noch niemanden geschadet.

  • S
    Sander

    Ich kann mich noch gut erinneren (vor 12 Jahren), als ein Kumpel aus der "bösen" "Provinz" ins ach so "kultur"-volle (bedrogte Kleinstkunst?) Berlin, dort irgendwann in ein besetztes Haus gezogen ist: die Einblicke dort haben mir den Begriff Faschismus erst so richtig klar gemacht. Im übrigen gings dort nie um die Gesellschaft, sondern nur um Rumhängen, leeres Geschwätz und Selbstgefälligkeit.

  • QU
    "Imperialist und Täter"

    "von berliner bengel:

     

    Also erstens: ALLE NICHTBERLINER SOLLTEN SICH HIER MAL ZURÜCKHALTEN UND LIEBER IHREM LEBEN IN IHREN DÖRFERN FRÖHNEN, DENN IN DEN KULTURLOSEN ORTEN SEIT IHR ZU HAUS."

     

    das thema ist mir eigentlich total egal...aber dieser Kommentar ist es wert:

     

    ABREISSEN!!!!!!!!!

     

    Rassistische fremdenfeindliche Naziberliner gehen mir so aufn sack!....Gelächter...

  • LW
    lääähbääärrr wurst!

    Lähbäh gäht waidah.....!!!!

  • S
    Schwabenpower

    Ja, so sind die "Berliner Bengel" nun mal:

    Gaanz groß das Maul aufreissen, ihre verslumte Müllkippe als "Kultur" anpreisen und all die anschnauzen, die ihnen ihre 2,28€ Länderfinanzausgleich pro Kopf und Tag zustecken müssen.

    Kann man den ganzen Saftladen denn nicht an Polen verschenken?

  • KC
    K. Chrom

    "ALLE NICHTBERLINER SOLLTEN SICH HIER MAL ZURÜCKHALTEN UND LIEBER IHREM LEBEN IN IHREN DÖRFERN FRÖHNEN, DENN IN DEN KULTURLOSEN ORTEN SEIT IHR ZU HAUS."

     

    Mir dünkt die Stadt Berlin wird in nicht allzuferner Zukunft an ihren Ausdünstung selbst ersticken.

     

    Ein Bewohner Nicht-Berlins, also eines Dorfes, muhahaha

     

    "Du glaubst Du hast den Parmesan erfunden, doch da waren andere schneller, schneller..."

  • I
    imation

    Zitat von Der Esel:

    "Keiner hat euch gebeten in die Rigaer zu ziehen keiner hat euch gesagt ihr sollt das Multikulturelle und bunte in Berlin zerstören! "

     

    Aja, und um Hausbesetzer die permanent die Anwohner stören (Lärm, Müll etc) und in deren Umkreis rein zufällig ständig Autos abfackeln hat irgendjemand gerufen, oder was?

     

    Kurz und knapp: Den Hausbesetzern weint von den "normalen" Bewohnern des Friedrichshain (wie ich) keiner eine Träne nach. Haut ab!

  • A
    Anwohnerin

    Als jemand, der seit 25 Jahren in der Rigaer Straße lebt, muss ich leider sagen, ich bin total genervt von dieser Nachbarschaft und werde ihr keine Träne nachweinen. Von Anfang an hört man aus dieser Ecke immer nur: Wir wollen, wir wollen, wir fordern, aber noch nie wurde gefragt, was können wir dem Kiez (damit ist nicht der engste Szenekreis gemeint, der regelmäßig Party u.s.w. geboten bekommt) geben. Dieses Arrogante Verhalten nach dem Motto: Wir machen hier unser Ding und wem es nicht passt, der soll halt wegziehen, ist wiederlich.

    Die Aussagen von @beliner bengel sind symptomatisch für diese asoziale Denkweise: Man muss kein "Ökobaby" (was auch immer das sein soll) sein, um um 22:00 bei Partylärm nicht schlafen zu können. Jedem "ganz normalen" Baby (auch von Urberlinern) geht es genauso. Da wäre einfach Rücksichtnahme gefragt. Ein Fremdwort für manche.

    @Esel: Man muss nicht aus Stuttgart oder München kommen, um Farbbeutel am eigenen Fenster uncool zu finden. Das geht auch Berlinern so. Auch andere Menschen haben es nicht leicht bei der Wohnungssuche. Deren Antwort darauf ist aber nicht, die Nachbarschaft zu terrorisieren.

    @atze: Wenn mit Friedrichshainer Kultur gemeint ist, dass der Gehweg vor einem Haus so voll mit Sperrmüll, Glasscherben und Hundekot ist, dass ich als Mutter mit Kinderwagen runter auf die Straße muss, dann wird tatsächlich was verloren gehen. Aber keiner wirds vermissen.

  • BB
    berliner bengel

    Also erstens: ALLE NICHTBERLINER SOLLTEN SICH HIER MAL ZURÜCKHALTEN UND LIEBER IHREM LEBEN IN IHREN DÖRFERN FRÖHNEN, DENN IN DEN KULTURLOSEN ORTEN SEIT IHR ZU HAUS.

     

    Ansonsten finde ich es wieder mal sehr schade dass ein alternativer Teil Friedrichhains verschwindet. Es wird immer bürgerlicher, spiessiger und und alles wird totsaniert und überteuert. Ich wohne in Prenzlauer Berg und bin hier geboren und es macht mich es traurig was aus diesem Bezirk geworden ist. Und so wird es noch vielen Bezirken gehen. Die Yuppies die ihre Latte trinken und an "Projekten arbeiten". Die Mutti mit ihrem Ökobaby die sich dann aber beschwert wenn 22 Uhr noch ne Party is. Das ganze NEureiche Pack was sich mit einem Image schmückt welches sie eigentlich zerstören möchten usw. Das Zentrum von Berlin wird bald so wie das Zentrum von PAris und London sein. Langweilig, alternativlos und kulturlos, überteuert, totsaniert und wird dann mit der zeit in der Bedeutungslosigkeit untergehen und die Reichen können sich dann hinter ihrem Reichtum verstecken, aber Reichtum heisst nicht Kultur, das werden solche Leute und viele hier im Forum nie begreifen.....leider

  • H
    Hans

    Eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite sollte es jedem Mensch selbst überlassen werden, wie er leben und wohnen möchte. Auch hat die Stadt den verschiedenen Wohnprojekten in der Vergangenheit viel zu verdanken. Aber als unmittelbarer Nachbar muss ich sagen, dass mir der Egoismus und die Intoleranz der Bewohner wahnsinnig gegen den Strich geht. Sobald von den Bewohnern ein wenig Rücksicht eingefordert wird kommen sofort blöde Totschlagargumente.

    Ob aber die zu erwartende, rustikale Räumung der richtige Weg ist darf bezweifelt werden.

  • EF
    el feo

    Ich weiß nicht, mir ist das alles zu widersprüchlich. Da wird von "alternativ", "autonom" gesprochen, von "selbstverwalteten Freiräumen", in denen der sch... Staat nichtz zu melden hat, von Ablehnung der "materiellen Kacke" u.s.w.

     

    Statt aber wie jeder andere auch sich selbst (autonom) um die Wohnungssuche zu kümmern, wird Staat und Politik um Hilfe gerufen. Statt wirklich frei und abseits der materiellen Kacke zu leben, nicht nur selbstverwaltet sondern selbstversorgend (z.B. auf nem Bauernhof) muss es natürlich der schicke Szenekiez mitten in Berlin mit Bäcker vor der Tür und direkter BVG-Verbindung zur Uni sein.

  • DE
    Der Esel

    Werte Genossinen und Genossen,

     

    vllt. könnten sich diejenigen unter euch die a) keine Ahnung haben und hier nur Blech labern und b) die VSler mal zurückhalten mit ihrer geistigen Diarrhoe!

     

    Hier wird viel unbewiessenes in eine Diskussion eingebracht und damit versucht die Bewohner der Liebig sowie andere Personen zu diskreditieren. Tatsache ist doch das hier Menschen in der Mitte des Winters aus ihren Wohnungen gejagt werden. Ich denke mal da würde sich jeder bedroht vorkommen (egal wie lange das Risiko schon bekannt war). Hinzu kommt das der Wohnungsmarkt in Berlin derzeit sowieso schon katastrophal ist, so das nicht zu erwarten ist das alle Betroffenen so schnell eine neue Wohnung finden.

     

    Dieses Projekt existiert seit ewigkeiten und ich kenne genug Berliner die von diesem yuppieistischen gelaber von wegen "oh nein die Fassade ist Dreckig" die Schnauze voll haben. Zieht wieder nach Stuttgart oder München aber Deutscht uns hier nicht voll mit eurem Müll!

    Keiner hat euch gebeten in die Rigaer zu ziehen keiner hat euch gesagt ihr sollt das Multikulturelle und bunte in Berlin zerstören! Aber wie immer merkt ihr erst das ihr scheiße baut wenn's euch an den kragen geht und nicht schon während es euch die Leute erklären!

     

    MFG

     

    ein teil dieser Stadt

    (ja auch wir gehören dazu)

  • KL
    Kati L.

    Lese ich richtig? Keiner dort wohnt länger als 8 Jahre da und darunter sind einige Engländer, Spanier, Italiener. Zugezogene also. Gibts auch Schwaben im Haus. Dan könnte man ja fast von Verdrängung sprechen. Nur 25 Menschen wohnen da. Klar, es braucht wahrscheinlich ausreichend Platz für Partyräume etc. und der eigene Wohnraum sollte auch nicht zu klein sein. Wenn man aber mal überlegt, dass in so einem Haus üblicherweise 10-15 Familien mit 3-4 Personen Platz hätten und weiß, wieviele junge Friedrichshainer Familien mit Kindern Wohnraum suchen, erscheint das Anspruchsdenken dieser jungen Menschen doch ziemlich egoistisch. Von älteren Menschen mal ganz zu schweigen. Durch die Verhinderung von Modernisierungen wird es der Generation 70+ allein wegen des Bauzustandes (Treppen steigen, Kohleofen etc.) quasi unmöglich gemacht, in so einem Haus zu leben. Das nenne ich Ausgrenzung. Und alles nur, damit ein paar Studis aus Italien möglichst billig mitten im angesagten Friedrichshain wohnen können.

  • S
    Stefan

    Ach komm schon, Grafinger! Den Kapitalismus mit all seinen Auswüchsen (zu denen eben auch diese Hausräumung gehört) gibt es nun schon so lange und du tust so, als wäre dies ein Generationenkonflikt.Du führst dich auf, als wenn Du dich noch nie mit der Materie auseinandergesetzt hast. Die Linken sind Scheiße und sollen dich gefälligst in Ruhe lassen. Das ändert aber nichts daran, dass sich hier Grundlegend was ändern muss. Nach dem Rückzug der 68er ist bei dir "der Hausbesetzer" an die Stelle des verhassten Gegners getreten. Warum liest du eigentlich die böse, böse Taz und nicht den alten Drachen B.Z.?

    Werde endlich mal erwachsen!

  • K
    Karl

    danke für den Artikel! Die Hausprojekte in den Städten sind wichtig, um hier Freiräume zu erhalten. Es wäre nicht das gleiche, wenn sie alle aufs Land ziehen würden, denn auch und gerade in den Städten muss und sollte es Raum geben für Menschen, die ein anderes Wohnen bevorzugen. Hier werden alternative Lebensformen ausprobiert und direkt gelebt. Es geht nicht darum, jeden und jede einzelne in den Projekten zu mögen, sondern darum, dass es wichtig ist, sie zu erhalten und dass ist wirklich für uns alle wichtig! Viele sehen es vielleicht nicht, wenn sie sich gerade über Castortransporte oder Stuttgart 21 aufregen, aber Proteste entstehen auch und gerade in solchen Hausprojekten. Proteste heißt nicht automatisch Radikalismus! Es braucht nicht immer geglaubt werden, dass dort nur "linke Terroristen" wohnen, bloß weil einige Medien und PolitikerInnen das sagen. Sonst glauben wir denen doch auch nichts mehr, warum sollten sie in diesem Punkt die Wahrheit sagen?

    Es ist wichtig dieses Hausprojekt zu erhalten.

  • G
    @guapito

    Dein Kommentar beweißt deine Hohlheit, auf das Märchen der Lemminge reingefallen? Du Lemming gehörst nicht nach Bautzen, sondern zurück in den Walt Disney Streifen aus dem du entsprungen bist.

    Ansonsten sind die Einwohner der BRD allerdings zu 99% Imperialisten und Täter.

  • A
    atze

    wie wahr, wieder ein stück friedrichshainer-kultur wird verschwinden!

     

    wie es schon immer war:

     

    geld regiert die welt und der knüppel die leute!

  • DM
    denk mal!

    Warum sollten sich die Bewohner der Liebig von Leuten distanzieren, die sich mit ihnen solidarisieren?

     

    Ich glaube niemand hat das Recht Menschen zu verurteilen, die sich an Hausprojekten beteiligen, wenn man nicht selbst einmal Teil eines solchen gewesen ist bzw. zumindest mal eins besucht hat.

     

    Die Liebig14 als eine Art "linke Terrorzelle" darzustellen, zeugt von großer Unwissenheit. Ihr habt doch alle nur Angst vor dem, was ihr nicht kennt!

  • G
    Gerd

    Wie sieht's überhaupt mit Brandschutz in dem Haus aus? Oder Wärmedämmung? Wenn's dort mal brennen sollte und Menschen ums Leben kommen wäre wieder das Geschrei groß das der Staat da nicht eingreift.

     

    Ich finde es gut das so ein Schandfleck endlich verschwinden soll! Ich hoffe die Bürger werden dagegen demonstrieren, die Mehrkosten für Polizei müssen nicht sein!!

  • G
    grafinger

    Ach kommt schon!

    Seit höchstens acht Jahren wohnt Ihr dort, seit über einem Jahr gibt es einen vollstreckbaren Titel gegen Euch und Ihr tut so, als ob Ihr urplötzlich hinaus geworfen werdet.

    Ihr führt Euch auf als ob Eure Pubertät nie geendet hätte:

    Die Alten sind Scheiße und sollen Euch gefälligst in Ruhe lassen.

    Das ändert aber nichts am Anspruch, von ihnen rundherum versorgt zu werden.

    Nach dem Rückzug Eurer Eltern ist eben "der Staat" an die Stelle des verhassten Vollversorgers getreten. Und der, böser, böser Staat, beschützt Euch nicht mehr gegen den alten Drachen Hauseigentümer.

    Werdet endlich mal erwachsen!

  • O
    Otto

    Dabei ist die Liebig14 gar nicht so linksextrem. Zumindest hab ich seit Jahren nichts politisches mehr von diesem Projekt mitbekommen, eher ein auf sich selbstbezogener Freiraum. Aber auch linksbürgerliche Punks sollen ihre Freiräume haben dürfen usw und die Räumung ist echt doof. P.S. Jedem intelligenten Menschen ist der autonome Gewalttäter näher als der Polizist, Soldat oder Politiker.

  • G
    @guapito

    "Die Masse ist dumm und spielt mit, weil sie das Denken nie gelernt hat."

     

    Na gut, dass es wenigstens eine kleine auserwählte Minderheit gibt, die alles durchschaut und noch fähig ist zu denken. Bitte bitte zeig uns verdummten Lemmingen, wo es langgeht, befreie uns aus unserer Ignoranz - notfalls mit Gewalt gegen das System, das wir uns in unserer Blödheit ausgesucht haben und das uns permanent weiter verdummt.

     

     

    Du bist nicht der erste mit einer solchen elitären und totalitären Denkweise und wirst auch nicht der letzte sein. Und immer wieder wird sich die Frage stellen: Was mach ich mit dem Teil der dummen Masse, der sich nicht von mir ins Licht führen lassen will? Buchenwald, Bautzen, Gulag, ...?

  • C
    Claudia

    Ich lach mich schlapp. Da werden fünf brav aussehende Mädels und Jungs aus einem Haus vorgeschickt, das seit Jahren für sein Gewaltpotential bekannt ist …

     

    http://de.indymedia.org/2011/01/298083.shtml

     

    … und die taz fällt auf diese Masche rein und zerfließt in Mitleid (oder soll dem Leser absichtlich die Wahrheit vorenthalten werden?)

     

    Natürlich haben die 5 so gar nichts „Terroristisches“ (der Autor glaubt offensichtlich, dass man Terroristen äußerlich erkennen könnte). Die haben sich ja auch alle ganz brav von der Morddrohung gegen den Bezirksbürgermeister distanziert. Dieses Verhalten ist identisch mit dem der Nazis. Nach außen die braven Bürger und armen Opfer spielen und für die Drecksarbeit die vermummten Stoßtrupps vorschicken.

     

    Unabhängig davon, welche Probleme es mit dem Vermieter gibt. Allein dieses gespaltene Verhältnis zu Gewalt ist Grund genug, dieses sogenannte "Projekt" zu schließen.

  • K
    Konrad

    "We don't want other neighbors"

     

    Na, ich vermute mal ganz stark, dass diese Botschaft an einem anderen "Wohnprojekt" hängt und nicht an einem der Häuser, in denen die Bewohner permanent terrorisiert werden. Man muss sich nur mal die Fensterscheiben und Hausfassaden der umliegenden Häuser ansehen. Dann weiß man, was ich meine. Diese kleine aber feine Information unterschlägt der Autor aus irgendeinem Grund.

  • J
    jorglehnert

    Danke für die nachdenkliche Reportage. Mein Verhältnis zu Hausbesetzern ist gespalten. Einerseits hat die Stadt Hausbesetzern enorm viel zu verdanken. Ohne diese wären riesige Teile von Neuköln und Kreuzberg noch häßlicher als sie es ohnehin schon sind, weil ohne Hausbesetzer die Kahlschlagsanierung der 70iger und frühen 80iger noch viel umfassender verlaufen wäre (man schaue sich nur mal das sog. "NKZ" an). "Licht, Luft, Sonne" hieß damals in echt Orwellschem Neusprech das Programm zur Vernichtung von gewachsenem Altbau. Insoweit also Dank an Hausbesetzer. Andererseits haben es gerade die Haubesetzer in den Projekten in der Rigaer Str und die Liebigstraße nie geschafft, vermutlich nicht einmal gewollt, sich von ihrem linksextremen und extrem gewalttätigem Umfeld/Unterstützern zu distanzieren. Der autonome Gewalttäter war vielen Bewohnern stets wesentlich näher als der Polizeibeamte oder andere Vertreter des demokratischen Staates. Angriffe gegen Polizisten gingen immer wieder von diesem Umfeld aus. Kritik an solchen Gewalttaten war selten oder nie aus den Besetzerkreisen zu hören. Darum bin ich gespalten in meinem Urteil.

  • NA
    N. A. Dann

    Ich frage mich, warum die "freiheitsliebenden" Hausprojektbewohner nicht einfach einen Acker besetzten (ach scheiße der Naturzustand ist weg) und selbst ein Haus bauen. So total mechanistisch und so und voll ohne U-Bahnanbindung, total natürlich, so hedonistisch irgendwie und voll Berlin und voll ohne die versch* BRD und ganz klar als große Anti-faschisten und Antikapitalisten, lol.

  • G
    guapito

    Wir leben in einer Diktatur des Besitzes.

    Materielle Kacke ist die Religion von heute.

    Freiheit gibt es nur in stark eingeschränktem Rahmen.

    Das widerliche Spiel nennen sie Demokratie.

    Die Masse ist dumm und spielt mit, weil sie das Denken nie gelernt hat.

    Josef, es tut mir leid.

  • H
    hund

    asozial lieber bobby ist, dass menschen aus ihren häusern getrieben werden, nur aus dem grund, dass diejenigen mit geld dem rest der menschheit den boden unter den füßen wegkaufen können - das alles mit dem recht des stärkeren und subventioniert durch den staat

  • B
    baaah!

    Êin Wohnprojekt abzureißen, in dem 25 Menschen leben und dafür kaum einen Monat Zeit zum Auszug zu geben ist natürlich viel sozialer!

     

    Sozialität bemißt sich wohl daran, wieviel man kostet oder was !? Dann solltest du aber mal auf andere schielen. Soviel Kosten können die Projektler da gar nicht verursachen, daß es mehr als 100 Milliarden kosten könnte.

    Oh und: "Linke" sind natürlich auch ein Jobmotor der Polizei, das darf man nicht vergessen! Ohne den Feind braucht es keinen Beschützer!

     

    Und bobby ansonsten: **** **U ! Unfassbar!

  • D
    durchhalten

    hej bobbys, wenn dein puls auch jeweils auf 200 geht, weil schland krieg führt, die ausbeutung des menschen durch den menschen kein ende nimmt, lebensräume und lebensträume verseucht und vergiftet werden, dann haste keine gute prognose, lebenstechnisch, meint deine ärztin

  • F
    Frank

    Ein Dach ueber dem Kopf. Voraussetzung und Mittelpunkt jeder Existenz.

    Das ist keine Selbstverstaendlichkeit. Vor der Benutzung von -vorhandenem-

    Wohnraum ist ein Mietvertrag Pflicht. Das Vorhandensein von Wohnraum ist kein Grund dem Interesse und Beduerfnis nach einer Wohnung einfach

     

    stattzugeben, den Menschen diese Zuflucht zu geben. Im Gegenteil. Wohnraum ist ein Geschaeftsmittel.

    Nur dann wenn ein Mensch den Mietzins, vertraglich abgesichert, sich zu zahlen bereit erklaert und dieser monatlich nachkommt wird der Notwendigkeit

     

    einer Unterkunft stattgegeben.

    Jeder Verstoss gegen diesen Vorbehalt wird mit Gewalt verfolgt und/oder unterbunden.

    Das hat seinen Grund.

    Es gibt Besitzer von, und Nichtbesitzer von Wohnraum.

    Die Besitzer von Wohnraum wollen die nutzbare Flaeche nicht bewohnen. Vermieter besitzen Wohnflaeche um ihr Eigentum, in Geld gemessen zu

     

    vergroessern. Die Beduerftigkeit, der Ausschluss vom Wohnraum der Mehrheit von Bevoelkerung ist die Grundlage ihres Geschaefts.

    Gern wird die Schaffung (=Bezahlung), der Erhalt und die Pflege des Eigentums als Argument gegen die "Linksterroristen" pararell zur Durchsetzung

     

    der Zahlungspflicht oeffentlich geaussert. Da bleibt die Frage offen, warum vorhandene/r Wohnungen/Lebensraum ueberhaupt, immerhin ist eine Wohnung

     

    Voraussetzung jeder buergerlichen Existenz, als Mittel privater Bereicherung Bestandteil der Gesellschaft ist!?

    Da muss es massenhaft Einkommen, Gehaelter geben welche den Erwerb einer Wohnung unmoeglich machen. Da muss es andererseits Geldquellen geben,

     

    welche den Ankauf ganzer Stadtviertel ermoglichen ?!

    Wie Kommts? Ist das gut, wuenschenswert? Sollte man das weitermachen?

    Ich sage nein.

    Und- zu den Polizeieinsaetzen.. das ist Staatsterrorismus im Auftrag der Eigentuemer.

  • B
    bobbys

    Ziel sei es, zumindest die "Kosten der Räumung möglichst hoch zu treiben"

     

    - Sehr schön die Stadt Berlin hat ja auch genug Gelt. Seit es vergoldete Wasserhähne in allen Berliner Schulen gibt. (200 Puls habe ich.....bald)-Das ist sooo assozial!