Hausdurchsuchung in Friedrichshain: Linke fühlen sich eingeschüchtert
Hausprojekt im Friedrichshain erhebt nach Durchsuchung Vorwürfe gegen Polizei. Die widerspricht: Man wolle nur eine Körperverletzung aufklären.
Linkes Hausprojekt erhebt Vorwürfe gegen die Polizei. Am Dienstag hatte die Behörde mit großem Aufgebot die "K9", ein Haus in der Kinzigstraße 9 im Friedrichshain, durchsucht. Das Projekt spricht von einem Einschüchterungsversuch.
Mehrere dutzend Beamte hatten am frühen Dienstagmorgen Türen des Hausprojekts aufgebrochen und Veranstaltungsräume durchsucht. Ein Polizeisprecher nennt eine schwere Körperverletzung vor dem Haus am 14. Januar als Grund für die Durchsuchung. Es habe sich um die Vollstreckung eines richterlichen Durchsuchungsbefehls gehandelt.
Die Hausbewohner sprechen von einem "Vorwand". Die Polizei habe linke Strukturen "einschüchtern und auskundschaften" wollen. Neun Monate nach der Tat könne eine Durchsuchung wohl kaum die Körperverletzung aufklären, heißt es in einer Mitteilung.
Der Polizeisprecher widerspricht: Es sei nur um die Straftat gegangen. Die Durchsuchung sei auch "erfolgreich" gewesen: Es sei Beweismaterial beschlagnahmt worden.
Die Durchsuchung war der größte Polizeieinsatz in einem Alternativprojekt, seit Beamte im Januar in das linke Wohnhaus Rigaer Straße 94 eindrangen. Besucher einer dortigen Feier hätten Scheiben in dem benachbarten Haus Liebigstraße 14, ein geräumtes Szenehaus, eingeworfen, begründete die Polizei ihren Einsatz damals.
Leser*innenkommentare
soljanka
Gast
Vorwürfe ohne wirkliche Grundlage/n oder Hintergründe finde ich EWIGGESTRIG...
und hier mal etwas zum Hintergrund, was ein Hausprojekt wie die k9 ist bzw. sein will...
http://www.kinzig9.de/hausprojekt.html
und KEIN Ort wie oben jemand selbst, ewiggestrig dogmatisch und vorurteilsvoll beschrieben hat!!!
acab
Gast
A.C.A.B
klitschko
Gast
hat euer superhirn redakteur mal die von dem hausprojekt kinzigstr. 9 herausgegebene pressemitteilung gelesen???
http://www.kinzig9.de/news.html
wo bitte steht denn da, dass sich irgendwer eingeschüchtert fühlen würde??? aber herr litschko dichtet schon mal gerne seine eigene befindlichkeit in die anderer menschen - nur ärgerlich, dass er dafür das medium taz benutzen kann und damit auch noch geld verdient. auf so eine berichterstattung kann ich supergerne in der taz verzichten.
Ewiggestrig
Gast
Was ist eigentlich ein linkes Hausprojekt? Der Versuch gesellschftliche Utopien im privaten Alltag umzusetzen? Ein linksalternativer Öko-Bauernhof welcher von mehreren Leuten betrieben wird? Nein. Ein Ort an dem man umsonst saufen und kiffen kann, es sich durch Ausbeutung der Arbeitskraft anderer bezahlen lässt, das Ganze durch "Revolution" gegen "das System" begründet und dann besoffen unter dem wohlwollenden Blicken altlinker Journalisten und ihrer Klone seinen "zivilen Ungehorsam" dadurch zum Ausdruck bringt anderen das Auto zu zerstören oder die Scheiben einzuwerfen (sollten es Bayern oder gar Schwaben sein gilt natürlich kein "open Borders")? Offensichtlich Letzteres. Es gibt genug positive Beispiele für alternatives Leben. Oft sogar ganz ohne "links" oder "rechts". Liebe taz, ihr seid sowas von ewiggestrig. Der Polizeieinsatz gegen die gewalttätigen Dogmatiker und Spinner geht voll in Ordnung. Neue Herrenmenschen braucht niemand.