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Hauptsache Hauptschule

■ Unternehmer kümmern sich um Hamburgs Hauptschüler

Auf der einen Seite sind die Vorurteile der Betriebe. Bewerbungen von Hauptschülern landen bei vielen Personalchefs gleich auf dem Stapel der Aussortierten. Auf der anderen Seite gibt es die Vorstellungen vieler Hauptschüler, deren Visionen von Traumjobs oft nichts mit ihren tatsächlichen Möglichkeiten zu tun haben. Das sind zwei von vielen Gründen, die dazu führen, dass nur zehn bis 20 Prozent der Hauptschüler direkt nach dem Schulabschluss einen Ausbil-dungsplatz finden.

Das soll nun anders werden: Das unternehmerische „Netzwerk Hamburg“ der bundesweiten „Ini-tiative für Beschäftigung!“ hat sich zum Ziel gesetzt, dass mindestens die Hälfte der jährlich etwa 3500 Hauptschulabgänger sofort eine Ausbildung beginnen. Dass diese Zahl erreichbar ist, zeigen erste Erfahrungen: Zehn Unternehmen, unter anderem Otto und Hapag Lloyd haben Patenschaften für zehn Hamburger Hauptschulen und Hauptschulzweige an Gesamtschulen übernommen: Berufsorientierung, Praktika und Beratung über individuelle Chancen und Möglichkeiten durch Praktika haben dazu geführt, dass rund 40 Prozent der Abgänger in den Patenunternehmen einen Ausbildungsplatz fanden. Michael Otto, Vorstandsvorsitzender von Otto kündigte an, dass in spätenstens drei Jahren alle 100 Hamburger Hauptschulen und -zweige ein solches Partnerunternehmen haben sollen.

„Mit dem intensiven Kennenlernen haben alle Ausbildungsbetriebe ihre Meinung über Hauptschüler revidiert“, sagte Otto. Es zeige sich, dass der koordinierte Einsatz von Unternehmen, Schule und Arbeitsamt neue Chancen eröffne. Die bisher in dem Netzwerk vertretenen Unternehmen stellen zunächst 200 Ausbildungsplätze für Hauptschüler zur Verfügung. Die „Arbeitsstiftung Hamburg“, eine Tochter der Beschäftigungsgesellschaft „Hamburger Arbeit“, soll die Koordninierung übernehmen.

Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) hofft, dass das gemeinsame Projekt von Wirtschaft, Politik und Arbeitsamt Signalwirkung habe, dadurch, dass Großunternehmen vorangingen. Bernd Wrede, Vorstandsvorsitzender der Hapag-Lloyd AG bekräftigte diese Hoffnung und richtete sie ausdrücklich auch an die Adresse der Handwerkskammer. san

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