piwik no script img

Hauptanklage gegen Manning bleibtHöchststrafe lebenslänglich

Der Whistleblower Bradley Manning wird weiterhin wegen „Unterstützung des Feindes“ angeklagt. Eine Richterin lehnte es ab, den Anklagepunkt fallen zu lassen.

Weiterhin verdächtig, dem Feind geholfen zu haben: Bradley Manning. Bild: ap

FORT MEADE ap | Wikileaks-Informant Bradley Manning hat in seinem Prozess wegen Geheimnisverrats einen Rückschlag erlitten: Militärrichterin Denise Lind lehnte es am Donnerstag ab, den wichtigsten Vorwurf gegen den jungen Soldaten fallenzulassen, der ihm lebenslange Haft einbringen könnte.

Es ging um den Anklagepunkt Unterstützung des Feindes. Mannings Anwälte hatten argumentiert, die Anklage habe dem Informanten keine Absicht nachgewiesen, die der Enthüllungsplattform zugeleiteten Informationen in die Hände des Feindes fallen zu lassen.

Militärrichterin Lind lehnte es auch ab, Anklagepunkte wegen Computerbetrugs fallen zu lassen. Über fünf weitere Vorwürfe des Diebstahls hat sie noch nicht entschieden.

Manning hat sich in einigen Punkten der Anklage schuldig bekannt. Allein für diese drohen ihm bis zu 20 Jahren im Gefängnis. Der Computerspezialist hatte der Enthüllungsplattform des Australiers Julian Assange 2009 und 2010 Hunderttausende vertrauliche Dokumente zugespielt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • USA, ein Schurkenstaat.

    Welchen Feind hat Manning eigentlich unterstützt ?

  • Hmm? Frau Denise Lind hat- irgendwie so etwas wie ein `Eigentor´ gegen die USA Justiz vollbracht !

    Rückblick: Durch all die USA- CIA Manipulationen im arabischen KulturRaum- im Namen der Erhaltung der globalen USA Hegemonie- wurden dort JahrzehnteLang faschistoide Regierungen promoviert.

    Al Quaida `kann´ somit irgendwie als ne `Creation aus und durch die Angst der USA´ betrachtet werden.

    In anderen Worten: Die dogmatische MachtArroganz der USA - als globale Supermacht- gekoppelt an die Angst der USA ... erschafft eigene Feindbilder !

    ------------

    Hier wird die - von mir versuchte Reflektion `psychologisch´...

    ------------

    Der junge Bradley Manning- mit seiner humanistischen Gewissenshaltung -

    verdient Respekt und Gehör !

    Denn:

    Eigentlich setzt Bradley Manning nur einen `informativen OffenheitsStandard´ im Sinne der progressiven-aufklärerischen Idee der USA Verfassung um die dogmatisch festgefahrene WirklichKeitsInterpretation der politischen Praxis der heutigen USA positiv- human zu erneuern!

    ---------------

    Und die politische und kulturelle Situation in den USA bedarf einer Erneuerung ! Um nicht- durch NSA etc - im Stile einer STASI- Misstrauens/ Angst Kultur - wie in der ExDDR... zugrunde zu gehen !!!

  • BG
    Bernd Goldammer

    Ich hab nie eine Hoffnung gehegt, in den USA Recht zu erleben. Egal ob Frau oder Mann, auf diesen Richterstuhl kommt nur Jemand der Mörder schützt und die die nach Polizei rufen zu Verrätern stempelt. Wieder zeigt sich: Mehr Frauen auf Richterstühlen führt nicht zwangsläufig zu mehr Gerechtigkeit. Wir erleben Unterwürfigkeit in primitivster Form. Wir sehen einen Prozess im Unrechtsstaat USA.

  • A
    anke

    Denise Lind wird wohl noch was werden bzw. etwas bleiben wollen im „System“. Die Wahrheit stört dabei nur. Nicht umsonst hat Göttin Justitia von Anfang an eine Binde vor den Augen. Die alten Römer pflegten, hört man, ähnliche Gewohnheiten wie die US-Amerikaner heute. Zumindest kurz vor ihrem sang- und klanglosen Abtreten von der Welt(macht)bühne...