urdrüs wahre kolumne: Harleys zu Pflugscharen!

Marxistische Gralshüter haben gelegentlich der RAF vorgeworfen, die Bedeutung der Distribution gegenüber jener der Produktion zu überschätzen. Wer aber jetzt live oder im Fernsehen erleben konnte, wie das Konsumentengesindel schon in der Nacht vor der Eröffnung vor den neuen Schloss-Arkaden des verderbten ECE-Syndikats in Braunschweig lagerte, um bei den Weihespielen für diesen Krämerseelentempel dabei zu sein, der kann zumindest Verständnis für diese Fehleinschätzungen der Genossen hegen: Wie diese Menschen mit seligen und zugleich gehetzten Blicken in die Gänge und Märkte stürmten, könnte heute noch Sympathie wecken für den alten Situationisten-Schnack „Burn, Warehouse, burn“ – so sehr wir dies als Freunde der Freiwilligen Feuerwehr natürlich strengstens ablehnen müssen.

Zwar hat sich Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall nicht direkt um den Titel „Dummbatz des Nordens“ beworben. Mit seiner Einschätzung, die Rausschmeißer, Zuhälter, steuerbetrügerischen Zahnärzte und Winkeladvokaten und sonstigen Teilnahmeaspiranten der klimakatastrophalen Harley Davidson-Show als „Sportler“ zu bewerten, steht er gleichwohl in engerer Wahl. Dass er sein Anschleimen jetzt auch noch mit den Worten begründet: „So eine Maschine wiegt mehr als 300 Kilogramm und muss auch schon mal geschoben werden“, toppt das Ganze noch. Sportlicher Biedermann ist dann auch der Brandstifter, der den Sprit ja auch zum geplanten Einsatzort schleppen muss.

Auch ich kaufte mir dieser Tage reflexartig die Bild-Zeitung mit den Latexfotos der schönen Landrätin Gabriele Pauli. Und beobachtete beim Mittagstisch in meiner drittliebsten Kneipe „Marktwirtschaft“, wie sich zwei ältere Herren gleich mir in die Seiten vertieften und dafür sogar eine Lupe in Anspruch nahmen, um die redaktionelle Verheißung „ohne Höschen“ zu überprüfen. „Man sieht ja gar nichts!“ murmelte einer schließlich – und gab mir damit die Gelegenheit, unter breiter Zustimmung hormonell verwirrter Mitbürger mal wieder die alte Weisheit zu zitieren: „Bild lügt!“

Ob es der Bremer Pöbel heute schafft, das Treffen der EU-Außenminister im Parkhotel nachhaltig zu stören? An Mitwirkung bin ich zwar selbst durch Hexenschuss gehindert, rufe aber möglichen Teilnehmern an dieser basisdemokratisch-gewaltfreien und ökologisch vertretbaren Aktion doch meine solidarischen Grüße und Wünsche zu. Und widmen wir den möglichen Erfolg der Aktion des „Kommando Guantánamo“ doch bitte dem Bundesaußenminister und seinem Vorgänger im Amte …

Der Menschenzüchter und Rechtsaußenanwalt Jürgen Rieger ein Tierquäler? Hoffentlich hat das Urteil des schwedischen Gerichts wegen der verwahrlosten Kühe auf seinem Gut „Sveneby“ Bestand: Dann nimmt vielleicht auch jene alte Nazisse aus dem niedersächsischen Rodenberg die Übereignung ihres Hauses an den erbschleicherischen Advokaten zurück, die das Anwesen zuvor eigentlich dem Tierschutzverein hinterlassen wollte.

Zäune angreifen! In Bremen, Kiel und Hildesheim und anderswo – das als Wort zum Sonntag festzuhalten, empfiehlt aus allzeit gegebenem Anlass jeder Roten Zora und jedem Schwarzen Mann ULRICH „Mauerspecht“ REINEKING