: Hamburger Kino-Tips
Ein mysteriöser „Puppet-Master“schleicht sich in die Gehirne argloser Maschinenmenschen und macht sie zu Marionetten seines despotischen Willens. Nach einer furiosen Hetzjagd, in der die Striche nur so zucken, Perspektiven nur so flattern und der gemalte Kamerablick nur so deliriert, kann die Halbandroidin Kusanagi das Phantom stellen. Es entpuppt sich als Prototyp eines virtuellen Geheimagenten. Ghost in the Shell (Foto) von Mamoru Oshii zählt zu den Edel-Mangas der japanischen Trickfilmkunst. Und wenn in der Schlüsselszene der Spion, der aus dem Computer kam, Kusanagi vorschlägt, sich mit ihm zu verschmelzen, ist das sicherlich eine der unmoralischsten Offerten der Filmgeschichte.
Fr 27. und So 28. Dezember, jeweils 22.45 Uhr, Fama
Nachdem der Holy-Horror unsere Nerven wieder blank gelegt hat, kann man sich eigentlich auch gleich den Rest geben. Zum Beispiel die Splatter-Nacht im 3001. Als ersten Film gibt es Jim Van Bebbers Deadbeat at Dawn von 1988. Bisher war dieser Hardcorestreifen nur auf Video erhältlich und das auch nur in gut sortierten Videotheken unseres Vertrauens. Das 3001 hat jetzt eine Kopie aus Dänemark importiert. Die Splatterszenen sind vom Feinsten und lassen die Geschichte nicht zum schnurzdummen Blut-und-Schleim-Gematsche verkommen, und so entspinnt das Regie-Debüt einen farbenfrohen Kriegsbericht von der vordersten Front der Straßenkämpfe, die in den urbanen Geisterstädten der USA an der Tagesordnung sind. Danach läuft Lucio Fulcis L'Aldila von 1980. Erzählt wird die Geschichte von einem Liebespaar, das ein verfallenes Hotel erbt, in dem einst zahlreiche Gäste von bösen Mächten dahingerafft wurden.
Sa 27. Dezember, 22.30 Uhr, 3001 big
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