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Hamburger Gemeinde schließt Vorsitzenden ausJudentum nur vorgetäuscht

Die Jüdische Gemeinde Hamburg schließt ihren ehemaligen Vorsitzenden aus. Die Vorfahren, auf die er sich bislang stets berief, sollen angeblich nie existiert haben.

Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (r) und Andreas C. Wankum bei der Unterzeichnung des Staatsvertrags für die Jüdische Gemeinde im Jahre 2007. Bild: dpa

HAMBURG taz Hamburgs jüdische Gemeinde hat ihren ehemaligen Vorsitzenden Andreas C. Wankum ausgeschlossen. Der 53-jährige CDU-Politiker bestätigte am Sonntag einen Bericht des Spiegel, wonach er ein entsprechendes Schreiben der Gemeinde erhalten habe. Wegen "arglistiger Täuschung" über seine Religionszugehörigkeit werde seine Mitgliedschaft mit "sofortiger Wirkung" beendet, heißt es in dem Brief, den er am Freitagabend per Boten zugestellt bekam. Der Gemeindevorstand wolle sich "einer kritischen Person entledigen", sagte Wankum.

Nach bisher unbekannten Dokumenten, die im Hamburger Staatsarchiv ausgewertet wurden, gibt es dem Schreiben zufolge keinen Hinweis auf Wankums Zugehörigkeit zum Judentum. Die Dokumente über die Familie des 1955 im fränkischen Erlangen geborenen CDU-Bürgerschaftsabgeordneten galten als verschollen. Wankum beruft sich auf eine jüdische Mutter. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Ruben Herzberg, bezweifelt das. Ein Übertritt zum Judentum war von Wankum verneint worden.

Der frühere Hamburger Landesrabbiner Dov-Levy Barsilay hatte Wankum die Zugehörigkeit zur jüdischen Religion im Jahr 2000 auf der Grundlage von Dokumenten und Zeugenaussagen bestätigt. Dem Gemeindevorstand hatte Barsilay die Dokumente jedoch nicht vorgelegt.

Der neue Gemeindevorsitzende Herzberg sah jedoch keine Situation, "die mit dem Beichtgeheimnis vergleichbar wäre" und die Nichtherausgabe der Belege rechtfertigen könnte. Der Rabbiner wurde deswegen mehrfach abgemahnt und vorigen September entlassen. Das Dokument, das Barsilay als Rabbiner ausweise, bezeichnete Herzberg als "ungültig". Derzeit streiten die Kontrahenten vor dem Arbeitsgericht um die Kündigung.

Wankum und die jüdische Gemeinde, deren Vorsitzender er von 2003 bis 2007 war, befehden sich seit langem heftig. Der Vorstand um Herzberg warf kurz nach Amtsantritt Ende 2007 dem Vorgänger Wankum "Misswirtschaft" vor. Wankum konterte, der "linkssozialistische Vorstand" habe "wirtschaftlich keine Ahnung".

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58 Kommentare

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  • JF
    Jos Fritz

    Ein wirklich guter Witz, wie man ihn sich besser nicht ausdenken könnte.

     

    Lea (Edith Renate Ursula) Rosh ist schließlich auch ziemlich jüdisch.

     

    Russische Immigranten sind plötzlich beschnitten (zumindest gefühlt), wenn sie in Deutschland ankommen - falls sich kein Opa ausgraben ließ, der bei der SS war.

     

    Gleiches Recht für alle, auch für gefühlt-jüdische Christdemokraten!

  • HN
    Harry N.B.

    An den Kommentaren hier sieht man wieder, wie saudoof viele Deutsche Nichtjuden sein können ! Und das immer noch über 70 Jahre nach dem Obergestörten !

    Ansonsten finde ich es ein starkes Stück was da in Hamburg passiert.

    Mal sehen, ob es rechtliches Nachspiel gibt. Das wäre ja wohl noch drin, meine ich.

  • M
    Mephane

    @freies-denken:

    "Also wenn H. ehemals Vors. sich immer darauf berufen hat, ist das eine deutliche Aussage."

     

    Das sagt aber nichts darüber aus, ob er nur selbst einem Irrtum oder einer Täuschung unterlag, oder dies vorsätzlich tat.

  • JS
    Jack Stern

    kann den man verstehen jüdische vorfahren oder eine enge binding in irgend einer weise ist für eine politische kariere im westen vor allem in brd von vorteil. mann kann einem wenigsten antisemitismus nicht vorwerfen. und so ein land soll mit anderen westlichen ländern den frieden in palestina sichern wie lächerlich.

  • F
    freies-denken

    @Mephane

    "Die Vorfahren, auf die er sich bislang stets berief,"

    Also wenn H. ehemals Vors. sich immer darauf berufen hat, ist das eine deutliche Aussage.

    Ich kenne meine Vorfahren :-)

  • M
    Mephane

    Es steht nirgends in dem Artikel, dass er seine Vorfahren vorsätzlich "erfunden" hat - wenn er nun selbst auch davon ausging, eine jüdische Mutter gehabt zu haben, wäre es ja auch reichlich absurd, zum jüdischen Glauben zu konvertieren, da er ja - woran er auch selbst glaubt - seit Geburt bereits solchen ist!

     

    Anders gesagt: Ausschließlich bei vorsätzlichem Vortäuschen wäre der Rauswurf gerechtfertigt. Davon ist aber im taz-Artikel nichts zu erkennen.

  • N
    Nigredo

    Ist Deutschland in der Moderne angekommen?

    Wenn sich selbst in der CDU inzwischen die Verhältnisse umgekehrt haben und sich Nichtjuden für Juden ausgeben, dann scheint der Antisemitismus kurz vor dem Ende...

     

     

    PS: Realsatire oder schmutzige Wäsche? Wankum wirft ausgerechnet Juden vor, sie hätten "wirtschaftlich keine Ahnung" (wenigstens dieses Klischee musste jetzt raus)

  • M
    malte

    an juni verse: lese den text doch nochmal...da er wohl durch seine vorfahen nicht jüdisch ist und auch verneint dass er zum judentum übergetreten ist, ist es denk ich verständlich, dass die jüdische gemeinde in hamburg nicht ganz glücklich mit der situation ist.

  • A
    archimedes

    @ juni verse: teilweise bist du falsch informiert und hast auch nicht ganz aufmerksam gelesen. jede/r kann auch zum judentum als glaubensgemeinschaft konvertieren. das hat der herr wankum aber - im artikel ausdrücklich erwähnt - selbst nach eigener aussage nie getan, hätte er aber tun können. im judentum gibt es aber tatsächlich bis heute aus sehr sehr alten zeiten noch diesen rest an 'clan'/stammes-kriterium als ein kriterium der zugehörigkeit, aber nur eines von mehreren. es hat sich übrigens durch die geschichte - v.a. eine geschichte des verfolgt-und-diskriminiert-werdens (früher als kleine ethnie zwischen antiken großreichen, bis hin zum imperium romanum, bis bar kochba etc, danach v.a. durch die christlichen und muslimischen mehrheitsgesellschaften), paradoxerweise ausgerechnet durch eben solche aufgedrückte muster von außen, erhalten.

     

    @ Werner Lorenzen-Pranger: sehe ich in der tendenz ähnlich, aber es gbit da auch gewisse unterschiede/schattierungen innerhalb der cdu.

  • F
    freies-denken

    "Die Jüdische Gemeinde Hamburg schließt ihren ehemaligen Vorsitzenden aus. Die Vorfahren, auf die er sich bislang stets berief, sollen angeblich nie existiert haben."

    Vertrauensbruch und Lüge dürfen nicht belohnt werden. Das hätte sich Herr ehemals Vorsitzender früher überlegen müssen.

  • E
    Erklärbär

    Jüdische Glaubenszugehörigkeit vererbt sich über die mütterliche Blutlinie, ist also die Mutter Jüdin, ist das Kind automatisch auch Jude.

    Man kann auch zum Judentum konvertieren, indem man bestimmte Rituale erfüllt (Beschneidung, Taufe etc.).

    Da Herr Wantum nicht konvertiert ist, wird natürlich Ahnenforschung betrieben, um die Blutlinie nachzuvollziehen.

  • K
    Kopfschüttel

    Auch wenn das Judentum eine Religion ist, unterliegt es doch bestimmten Regeln. Daher gibt es natürlich Definitionen von Juden. Wie man Katholike durch die Taufe wird, so kann man zum jüdischen Glauben konvertieren. Dazu muss man bestimmte Aufgaben erfüllen (Beschneidung, Taufe,...).

    Man ist aber auch von Geburt Jude, wenn die Mutter Jüdin ist.

    Die jüdische Glaubenszugehörigkeit wird sozusagen über die mütterliche Linie vererbt.

    Da er verneint, dass er konvertiert ist und seine Mutter anscheinend keine Jüdin war, ist also Herr Wankum kein Jude.

    Bei einem Religionsverband schon ein wichtiges Kriterium. man stelle sich vor, der Leiter der Diakonie ist Atheist ;-)

  • EL
    Erwin Lindemann

    Hat viele Vorteile: Beim Türsteher an der Disco, bei der Politesse, ein einfachen "Sie haben wohl was gegen Juden, sind Sie Antisemit" kann in Deutschland Tür und Tor öffnen. Klar, dass es da Trittbrettfahrer gibt, welche die deutsche Betroffenheit schamlos ausnutzen.

     

    Da ist mir der Herr Turtur sympatischer, der war nur Scheinriese...

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Lässige Angelegenheit, die mich an einen alten Sprachbeleg zu "lässig" erinnert:

     

    "und ist uns menschen leჳჳic

    ze wiჳჳen wie, wo, wenne (gemeint: die Geheimnisse der Gottheit)". (SUCHENWIRT 41, 96)

    Peter Suchenwirt? Ein Wappendichter des 14. Jahrhunderts.

  • JV
    juni verse

    also ich bin eigentlich so erzogen worden, dass judentum eine religion darstellt. was diese typen da aber machen ist, dass sie ahnenforschung als vorraussetzung für die besetzung bestimmter posten heranziehen, ihre kulturelle identität also "völkisch", der abstammung und nicht der religionszugehörigkeit nach begründen. das ist im eigentlichen sinne rassistisch, weil es das amt nicht an ein bekenntnis sondern eben an das blut koppelt.

    ich fordere die jüdische gemeinde auf, ihr verhalten und ihre argumentationsmuster mal zu überdenken!

  • N
    Nassauer

    Einfach Göring fragen, der bestimmt, wer Jude ist...

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    Nach der "Erbschaft jüdischer Vermächtnisse" will man nun in der Union auch gern selbst Jude sein. Guter Ablenkungsversuch vom tiefbraunen Erbe dieser unappetitlichen Partei!

  • F
    freies-denken

    Na, das ist doch mal ne skandalöse Mogelpackung, Nummer 2.,denn Nummer 1.hatte auch mal behauptet eine "Vertriebene" zu sein und dann kam ganz Nebenbei der Spruch von Erika Steinbach, "Man muss kein Wal sein um Wale zu schützen" Ein Schelm; der böses, denken mag…. ;-)

  • BH
    Banjo Hansen

    Ich will auch Jude sein!

  • JF
    Jos Fritz

    Ein wirklich guter Witz, wie man ihn sich besser nicht ausdenken könnte.

     

    Lea (Edith Renate Ursula) Rosh ist schließlich auch ziemlich jüdisch.

     

    Russische Immigranten sind plötzlich beschnitten (zumindest gefühlt), wenn sie in Deutschland ankommen - falls sich kein Opa ausgraben ließ, der bei der SS war.

     

    Gleiches Recht für alle, auch für gefühlt-jüdische Christdemokraten!

  • HN
    Harry N.B.

    An den Kommentaren hier sieht man wieder, wie saudoof viele Deutsche Nichtjuden sein können ! Und das immer noch über 70 Jahre nach dem Obergestörten !

    Ansonsten finde ich es ein starkes Stück was da in Hamburg passiert.

    Mal sehen, ob es rechtliches Nachspiel gibt. Das wäre ja wohl noch drin, meine ich.

  • M
    Mephane

    @freies-denken:

    "Also wenn H. ehemals Vors. sich immer darauf berufen hat, ist das eine deutliche Aussage."

     

    Das sagt aber nichts darüber aus, ob er nur selbst einem Irrtum oder einer Täuschung unterlag, oder dies vorsätzlich tat.

  • JS
    Jack Stern

    kann den man verstehen jüdische vorfahren oder eine enge binding in irgend einer weise ist für eine politische kariere im westen vor allem in brd von vorteil. mann kann einem wenigsten antisemitismus nicht vorwerfen. und so ein land soll mit anderen westlichen ländern den frieden in palestina sichern wie lächerlich.

  • F
    freies-denken

    @Mephane

    "Die Vorfahren, auf die er sich bislang stets berief,"

    Also wenn H. ehemals Vors. sich immer darauf berufen hat, ist das eine deutliche Aussage.

    Ich kenne meine Vorfahren :-)

  • M
    Mephane

    Es steht nirgends in dem Artikel, dass er seine Vorfahren vorsätzlich "erfunden" hat - wenn er nun selbst auch davon ausging, eine jüdische Mutter gehabt zu haben, wäre es ja auch reichlich absurd, zum jüdischen Glauben zu konvertieren, da er ja - woran er auch selbst glaubt - seit Geburt bereits solchen ist!

     

    Anders gesagt: Ausschließlich bei vorsätzlichem Vortäuschen wäre der Rauswurf gerechtfertigt. Davon ist aber im taz-Artikel nichts zu erkennen.

  • N
    Nigredo

    Ist Deutschland in der Moderne angekommen?

    Wenn sich selbst in der CDU inzwischen die Verhältnisse umgekehrt haben und sich Nichtjuden für Juden ausgeben, dann scheint der Antisemitismus kurz vor dem Ende...

     

     

    PS: Realsatire oder schmutzige Wäsche? Wankum wirft ausgerechnet Juden vor, sie hätten "wirtschaftlich keine Ahnung" (wenigstens dieses Klischee musste jetzt raus)

  • M
    malte

    an juni verse: lese den text doch nochmal...da er wohl durch seine vorfahen nicht jüdisch ist und auch verneint dass er zum judentum übergetreten ist, ist es denk ich verständlich, dass die jüdische gemeinde in hamburg nicht ganz glücklich mit der situation ist.

  • A
    archimedes

    @ juni verse: teilweise bist du falsch informiert und hast auch nicht ganz aufmerksam gelesen. jede/r kann auch zum judentum als glaubensgemeinschaft konvertieren. das hat der herr wankum aber - im artikel ausdrücklich erwähnt - selbst nach eigener aussage nie getan, hätte er aber tun können. im judentum gibt es aber tatsächlich bis heute aus sehr sehr alten zeiten noch diesen rest an 'clan'/stammes-kriterium als ein kriterium der zugehörigkeit, aber nur eines von mehreren. es hat sich übrigens durch die geschichte - v.a. eine geschichte des verfolgt-und-diskriminiert-werdens (früher als kleine ethnie zwischen antiken großreichen, bis hin zum imperium romanum, bis bar kochba etc, danach v.a. durch die christlichen und muslimischen mehrheitsgesellschaften), paradoxerweise ausgerechnet durch eben solche aufgedrückte muster von außen, erhalten.

     

    @ Werner Lorenzen-Pranger: sehe ich in der tendenz ähnlich, aber es gbit da auch gewisse unterschiede/schattierungen innerhalb der cdu.

  • F
    freies-denken

    "Die Jüdische Gemeinde Hamburg schließt ihren ehemaligen Vorsitzenden aus. Die Vorfahren, auf die er sich bislang stets berief, sollen angeblich nie existiert haben."

    Vertrauensbruch und Lüge dürfen nicht belohnt werden. Das hätte sich Herr ehemals Vorsitzender früher überlegen müssen.

  • E
    Erklärbär

    Jüdische Glaubenszugehörigkeit vererbt sich über die mütterliche Blutlinie, ist also die Mutter Jüdin, ist das Kind automatisch auch Jude.

    Man kann auch zum Judentum konvertieren, indem man bestimmte Rituale erfüllt (Beschneidung, Taufe etc.).

    Da Herr Wantum nicht konvertiert ist, wird natürlich Ahnenforschung betrieben, um die Blutlinie nachzuvollziehen.

  • K
    Kopfschüttel

    Auch wenn das Judentum eine Religion ist, unterliegt es doch bestimmten Regeln. Daher gibt es natürlich Definitionen von Juden. Wie man Katholike durch die Taufe wird, so kann man zum jüdischen Glauben konvertieren. Dazu muss man bestimmte Aufgaben erfüllen (Beschneidung, Taufe,...).

    Man ist aber auch von Geburt Jude, wenn die Mutter Jüdin ist.

    Die jüdische Glaubenszugehörigkeit wird sozusagen über die mütterliche Linie vererbt.

    Da er verneint, dass er konvertiert ist und seine Mutter anscheinend keine Jüdin war, ist also Herr Wankum kein Jude.

    Bei einem Religionsverband schon ein wichtiges Kriterium. man stelle sich vor, der Leiter der Diakonie ist Atheist ;-)

  • EL
    Erwin Lindemann

    Hat viele Vorteile: Beim Türsteher an der Disco, bei der Politesse, ein einfachen "Sie haben wohl was gegen Juden, sind Sie Antisemit" kann in Deutschland Tür und Tor öffnen. Klar, dass es da Trittbrettfahrer gibt, welche die deutsche Betroffenheit schamlos ausnutzen.

     

    Da ist mir der Herr Turtur sympatischer, der war nur Scheinriese...

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Lässige Angelegenheit, die mich an einen alten Sprachbeleg zu "lässig" erinnert:

     

    "und ist uns menschen leჳჳic

    ze wiჳჳen wie, wo, wenne (gemeint: die Geheimnisse der Gottheit)". (SUCHENWIRT 41, 96)

    Peter Suchenwirt? Ein Wappendichter des 14. Jahrhunderts.

  • JV
    juni verse

    also ich bin eigentlich so erzogen worden, dass judentum eine religion darstellt. was diese typen da aber machen ist, dass sie ahnenforschung als vorraussetzung für die besetzung bestimmter posten heranziehen, ihre kulturelle identität also "völkisch", der abstammung und nicht der religionszugehörigkeit nach begründen. das ist im eigentlichen sinne rassistisch, weil es das amt nicht an ein bekenntnis sondern eben an das blut koppelt.

    ich fordere die jüdische gemeinde auf, ihr verhalten und ihre argumentationsmuster mal zu überdenken!

  • N
    Nassauer

    Einfach Göring fragen, der bestimmt, wer Jude ist...

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    Nach der "Erbschaft jüdischer Vermächtnisse" will man nun in der Union auch gern selbst Jude sein. Guter Ablenkungsversuch vom tiefbraunen Erbe dieser unappetitlichen Partei!

  • F
    freies-denken

    Na, das ist doch mal ne skandalöse Mogelpackung, Nummer 2.,denn Nummer 1.hatte auch mal behauptet eine "Vertriebene" zu sein und dann kam ganz Nebenbei der Spruch von Erika Steinbach, "Man muss kein Wal sein um Wale zu schützen" Ein Schelm; der böses, denken mag…. ;-)

  • BH
    Banjo Hansen

    Ich will auch Jude sein!

  • JF
    Jos Fritz

    Ein wirklich guter Witz, wie man ihn sich besser nicht ausdenken könnte.

     

    Lea (Edith Renate Ursula) Rosh ist schließlich auch ziemlich jüdisch.

     

    Russische Immigranten sind plötzlich beschnitten (zumindest gefühlt), wenn sie in Deutschland ankommen - falls sich kein Opa ausgraben ließ, der bei der SS war.

     

    Gleiches Recht für alle, auch für gefühlt-jüdische Christdemokraten!

  • HN
    Harry N.B.

    An den Kommentaren hier sieht man wieder, wie saudoof viele Deutsche Nichtjuden sein können ! Und das immer noch über 70 Jahre nach dem Obergestörten !

    Ansonsten finde ich es ein starkes Stück was da in Hamburg passiert.

    Mal sehen, ob es rechtliches Nachspiel gibt. Das wäre ja wohl noch drin, meine ich.

  • M
    Mephane

    @freies-denken:

    "Also wenn H. ehemals Vors. sich immer darauf berufen hat, ist das eine deutliche Aussage."

     

    Das sagt aber nichts darüber aus, ob er nur selbst einem Irrtum oder einer Täuschung unterlag, oder dies vorsätzlich tat.

  • JS
    Jack Stern

    kann den man verstehen jüdische vorfahren oder eine enge binding in irgend einer weise ist für eine politische kariere im westen vor allem in brd von vorteil. mann kann einem wenigsten antisemitismus nicht vorwerfen. und so ein land soll mit anderen westlichen ländern den frieden in palestina sichern wie lächerlich.

  • F
    freies-denken

    @Mephane

    "Die Vorfahren, auf die er sich bislang stets berief,"

    Also wenn H. ehemals Vors. sich immer darauf berufen hat, ist das eine deutliche Aussage.

    Ich kenne meine Vorfahren :-)

  • M
    Mephane

    Es steht nirgends in dem Artikel, dass er seine Vorfahren vorsätzlich "erfunden" hat - wenn er nun selbst auch davon ausging, eine jüdische Mutter gehabt zu haben, wäre es ja auch reichlich absurd, zum jüdischen Glauben zu konvertieren, da er ja - woran er auch selbst glaubt - seit Geburt bereits solchen ist!

     

    Anders gesagt: Ausschließlich bei vorsätzlichem Vortäuschen wäre der Rauswurf gerechtfertigt. Davon ist aber im taz-Artikel nichts zu erkennen.

  • N
    Nigredo

    Ist Deutschland in der Moderne angekommen?

    Wenn sich selbst in der CDU inzwischen die Verhältnisse umgekehrt haben und sich Nichtjuden für Juden ausgeben, dann scheint der Antisemitismus kurz vor dem Ende...

     

     

    PS: Realsatire oder schmutzige Wäsche? Wankum wirft ausgerechnet Juden vor, sie hätten "wirtschaftlich keine Ahnung" (wenigstens dieses Klischee musste jetzt raus)

  • M
    malte

    an juni verse: lese den text doch nochmal...da er wohl durch seine vorfahen nicht jüdisch ist und auch verneint dass er zum judentum übergetreten ist, ist es denk ich verständlich, dass die jüdische gemeinde in hamburg nicht ganz glücklich mit der situation ist.

  • A
    archimedes

    @ juni verse: teilweise bist du falsch informiert und hast auch nicht ganz aufmerksam gelesen. jede/r kann auch zum judentum als glaubensgemeinschaft konvertieren. das hat der herr wankum aber - im artikel ausdrücklich erwähnt - selbst nach eigener aussage nie getan, hätte er aber tun können. im judentum gibt es aber tatsächlich bis heute aus sehr sehr alten zeiten noch diesen rest an 'clan'/stammes-kriterium als ein kriterium der zugehörigkeit, aber nur eines von mehreren. es hat sich übrigens durch die geschichte - v.a. eine geschichte des verfolgt-und-diskriminiert-werdens (früher als kleine ethnie zwischen antiken großreichen, bis hin zum imperium romanum, bis bar kochba etc, danach v.a. durch die christlichen und muslimischen mehrheitsgesellschaften), paradoxerweise ausgerechnet durch eben solche aufgedrückte muster von außen, erhalten.

     

    @ Werner Lorenzen-Pranger: sehe ich in der tendenz ähnlich, aber es gbit da auch gewisse unterschiede/schattierungen innerhalb der cdu.

  • F
    freies-denken

    "Die Jüdische Gemeinde Hamburg schließt ihren ehemaligen Vorsitzenden aus. Die Vorfahren, auf die er sich bislang stets berief, sollen angeblich nie existiert haben."

    Vertrauensbruch und Lüge dürfen nicht belohnt werden. Das hätte sich Herr ehemals Vorsitzender früher überlegen müssen.

  • E
    Erklärbär

    Jüdische Glaubenszugehörigkeit vererbt sich über die mütterliche Blutlinie, ist also die Mutter Jüdin, ist das Kind automatisch auch Jude.

    Man kann auch zum Judentum konvertieren, indem man bestimmte Rituale erfüllt (Beschneidung, Taufe etc.).

    Da Herr Wantum nicht konvertiert ist, wird natürlich Ahnenforschung betrieben, um die Blutlinie nachzuvollziehen.

  • K
    Kopfschüttel

    Auch wenn das Judentum eine Religion ist, unterliegt es doch bestimmten Regeln. Daher gibt es natürlich Definitionen von Juden. Wie man Katholike durch die Taufe wird, so kann man zum jüdischen Glauben konvertieren. Dazu muss man bestimmte Aufgaben erfüllen (Beschneidung, Taufe,...).

    Man ist aber auch von Geburt Jude, wenn die Mutter Jüdin ist.

    Die jüdische Glaubenszugehörigkeit wird sozusagen über die mütterliche Linie vererbt.

    Da er verneint, dass er konvertiert ist und seine Mutter anscheinend keine Jüdin war, ist also Herr Wankum kein Jude.

    Bei einem Religionsverband schon ein wichtiges Kriterium. man stelle sich vor, der Leiter der Diakonie ist Atheist ;-)

  • EL
    Erwin Lindemann

    Hat viele Vorteile: Beim Türsteher an der Disco, bei der Politesse, ein einfachen "Sie haben wohl was gegen Juden, sind Sie Antisemit" kann in Deutschland Tür und Tor öffnen. Klar, dass es da Trittbrettfahrer gibt, welche die deutsche Betroffenheit schamlos ausnutzen.

     

    Da ist mir der Herr Turtur sympatischer, der war nur Scheinriese...

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Lässige Angelegenheit, die mich an einen alten Sprachbeleg zu "lässig" erinnert:

     

    "und ist uns menschen leჳჳic

    ze wiჳჳen wie, wo, wenne (gemeint: die Geheimnisse der Gottheit)". (SUCHENWIRT 41, 96)

    Peter Suchenwirt? Ein Wappendichter des 14. Jahrhunderts.

  • JV
    juni verse

    also ich bin eigentlich so erzogen worden, dass judentum eine religion darstellt. was diese typen da aber machen ist, dass sie ahnenforschung als vorraussetzung für die besetzung bestimmter posten heranziehen, ihre kulturelle identität also "völkisch", der abstammung und nicht der religionszugehörigkeit nach begründen. das ist im eigentlichen sinne rassistisch, weil es das amt nicht an ein bekenntnis sondern eben an das blut koppelt.

    ich fordere die jüdische gemeinde auf, ihr verhalten und ihre argumentationsmuster mal zu überdenken!

  • N
    Nassauer

    Einfach Göring fragen, der bestimmt, wer Jude ist...

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    Nach der "Erbschaft jüdischer Vermächtnisse" will man nun in der Union auch gern selbst Jude sein. Guter Ablenkungsversuch vom tiefbraunen Erbe dieser unappetitlichen Partei!

  • F
    freies-denken

    Na, das ist doch mal ne skandalöse Mogelpackung, Nummer 2.,denn Nummer 1.hatte auch mal behauptet eine "Vertriebene" zu sein und dann kam ganz Nebenbei der Spruch von Erika Steinbach, "Man muss kein Wal sein um Wale zu schützen" Ein Schelm; der böses, denken mag…. ;-)

  • BH
    Banjo Hansen

    Ich will auch Jude sein!