■ Halbierung der Arbeitslosenzahlen: Kohl: War nicht ganz so ernst gemeint
Ludwigshafen (AFP/taz) – Ganz so war's halt doch nicht gemeint mit der Halbierung der Arbeitslosenzahlen bis zum Jahr 2000. Dies hat Kanzler Kohl jetzt klargestellt. Der in Ludwigshafen erscheinenden Rheinpfalz erklärte er: „Ich sage aber nicht, daß wir es genau schaffen. Aber der Trend muß in diese Richtung gehen.“ Kohl bezeichnete die 4,66 Millionen Arbeitslosen im Januar als die schwärzeste Zahl seiner Amtszeit. „Ich bin aber sicher, daß die Trendwende in diesem Jahr geschafft wird“, betonte er.
Das Ziel der Halbierung der Arbeitslosigkeit bis zur Jahrtausendwende hatte Kohl bereits auf dem CDU-Parteitag im Oktober relativiert. Er sei schon froh, wenn zwei Drittel dieser Zahl erreicht würden, sagte er damals. Später hatte der Kanzler diese Zielvorgabe aus der Kanzlerrunde vom Januar 1996 jedoch noch mehrfach bekräftigt. In der Rheinpfalz betonte er seine Erwartung, daß die „langsam wieder anlaufende Konjunktur“ und die im Laufe des Jahres greifenden Reformen sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken würden. Allein durch die Einstellungserleichterungen erwarte er 100.000 bis 200.000 neue Stellen im Handwerk. Kommentar Seite 1
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen