■ Häuser von Siedlern abgerissen: Kritik an „Schwindel“ in Ost-Jerusalem
Jerusalem (AFP) – Der Abriß illegaler Behausungen ultrarechter Juden in Ost-Jerusalem hat den Streit über die israelische Siedlungspolitik weiter verschärft. Der offensichtliche Deal mit radikalen Siedlern komme einem „Schwindel“ gleich und werde die Lage weiter zuspitzen, sagte der palästinensische Parlamentspräsident Achmed Korei gestern.
Die Siedler hatten am Dienstag neun Blechbehausungen errichtet, die die Stadtverwaltung in der Nacht zum Donnerstag wieder abreißen ließ. Die israelische Altertumsbehörde bestätigte eine Übereinkunft mit den ultrarechten Siedlern. Danach finden unter deren Beteiligung auf dem umstrittenen Gelände archäologische Grabungen statt. Erste Arbeiten seien für kommende Woche geplant.
Bei der Stadtverwaltung sei bereits beantragt worden, anschließend auf dem 2.000 Quadratmeter großen Grundstück zwölf Wohnungen für Juden sowie Schlafsäle für 400 Talmud- Schüler zu errichten.
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