piwik no script img

Hackerangriffe in den USAAuf Telefone von Trump und Vance abgezielt

Laut Medien sollen chinesische Hacker versucht haben, an Daten der republikanischen Präsidentschaftswahlkampagne zu gelangen. Die US-Regierung untersuche den „unautorisierten Zugriff“, heißt es.

Schau mal Donald, wir werden beobachtet! J.D. Vance und Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung Foto: Evan Vucci/ap

Washington AFP/dpa/rtr | Chinesische Hacker haben nach Berichten von US-Medien Telefone des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und seines Vizes J.D. Vance zum Ziel gehabt. „Uns ist bekannt, dass ein hochentwickelter staatlicher Akteur mehrere US-Telekommunikationsanbieter ins Visier genommen haben soll, um Informationen zu sammeln“, sagte Rich Young, Sprecher des Telekommunikationsunternehmens Verizon, am Freitagabend. Man gehe Berichten über den Angriff nach und könne angesichts laufender Ermittlungen keine weiteren Angaben machen, so Young.

Die Zeitung New York Times hatte zuvor berichtet, dass Hacker in das Telefonsystem eingedrungen seien. Es werde noch ermittelt, ob dabei Daten abgegriffen worden seien. Auch das Wahlkampfteam von US-Vizepräsidentin Kamala Harris sei Ziel von Hacker-Angriffen gewesen, hieß es in informierten Kreisen.

Die US-Regierung untersuche den „unautorisierten Zugriff“ auf die kommerzielle Telekom-Infrastruktur durch „Akteure, die mit der Volksrepublik China in Verbindung stehen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des FBI und der US-Behörde für die Sicherheit von Infrastruktur.

Nachdem das FBI „böswillige Aktivitäten“ identifiziert habe, seien die betroffenen Unternehmen umgehend benachrichtigt worden. Es sei zudem technische Unterstützung geleistet worden, und es seien Informationen verbreitete worden, um anderen potenziellen Opfern zu helfen, hieß es weiter.

Die Behörden arbeiteten landesweit untereinander und mit der Industrie zusammen, um die Cybersicherheit zu verbessern. Die USA hatten im September erst iranische Hacker beschuldigt, dem Wahlkampfteam des inzwischen aus dem Rennen um das Weiße Haus ausgeschiedenen US-Präsidenten Joe Biden Dokumente angeboten zu haben, die sie zuvor vom Team des republikanischen Kandidaten Donald Trump „gestohlen“ hatten. Das Trump-Team hatte seinerseits im August einen Hacker-Angriff gemeldet.

Der Sprecher von Trumps Wahlkampfteam, Steven Cheung, nannte keine Einzelheiten über einen Hackerangriff aus China. Er beschuldigte in einer Mitteilung das Team der demokratischen Kandidatin Kamala Harris, ausländische Gegner, darunter China und Iran, zu solchen Aktionen ermutigt zu haben.

In den USA wird am 5. November ein neuer Präsident gewählt. Sowohl Trumps Wahlkampfteam als auch das Team seiner Rivalin Kamala Harris, die nach dem Rückzug Bidens für die Demokraten im Rennen ist, hatten in den vergangenen Wochen Hacker-Angriffe gemeldet. Auch US-Technologieunternehmen haben nach eigenen Angaben solche Angriffe festgestellt.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Steven Cheung hätte einfach sagen können: seht her, Donald hat es immer gesagt: die Chinesen sind unsere Gegner, sie halten sich nicht an die Spielregeln.



    Aber nein, er muss 10 Tage vor der Wahl noch die absurde Schleife einbauen, dass "die Chinesen" das nur machen, weil die böseböse Kamala sie dazu "ermutigt" habe.



    Ich ahne nichts Gutes für die Zeit nach dem 5. November...die Wahl ist am 6. November noch nicht vorbei.

    • @Monomi:

      Es gibt im im Guardian einen interessanten Artikel, der besagt, daß die Demokraten weitgehend grundlos in Panik geraten sind. Die Chancen für einen Sieg ihrer Kandidatin seien durchaus gut.

      www.theguardian.co...ection-polls-close