Hackerangriffe als Abschaltmotiv: Kein Windows mehr im Google-Büro
Bei Google soll die Nutzung des Betriebssystems Windows eingestellt werden – angeblich aus Sicherheitsgründen. Allerdings ist Windows-Betreiber auch Rivale von Google in immer mehr Geschäftsfeldern.
WASHINGTON/LONDON afp/dpa | Google lässt laut Aussage von Angestellten die Nutzung des Windows Betriebssystems auf den Büro-Rechnern schrittweise auslaufen. Grund hierfür seien Sicherheitsprobleme bei der Nutzung des Systems von Microsoft, berichtete die Financial Times. Die Google-Mitarbeiter sollen nun auf das Macintosh-System OS X von Apple oder auf das freie Betriebssystem Linux umsteigen.
Ein Hackerangriff auf das Unternehmen im Januar, hinter dem Google die chinesische Regierung vermutete, wird unter anderem als Grund für die Umstellung genannt. Dabei hatten die Angreifer eine Sicherheitslücke im Microsoft-Browser Internet Explorer ausgenutzt. Windows läuft auf rund 90 Prozent aller Rechner weltweit, gilt allerdings als nicht sicher. Zudem konzentrieren sich Hacker zunehmend auf Windows, da es am meisten verbreitet ist.
Laut einem Angestellten profitiere vor allem Apple von der neuen Google-Politik. Zudem wolle das Unternehmen mit dem Schritt seine eigene Software fördern, hieß es in der Financial Times unter Berufung auf Mitarbeiter. Google stellte vor einem Jahr mit Chrome OS ein eigenes Betriebssystem vor. Mitarbeiter, die einen neuen Computer mit der Microsoft-Software wollen, brauchen jetzt angeblich die Zustimmung des IT-Chefs.
Google und Microsoft machen derzeit zwar in unterschiedlichen Geschäftsfeldern jeweils den Großteil ihres Umsatzes, doch sie konkurrieren in immer mehr Bereichen miteinander. Microsoft investiert in seine Suchmaschine Bing, während Googles Betriebssystem Chrome OS für Windows zum Rivalen werden kann.
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