Hackerangriff auf Webseite der Liberalen: FDP-Shop außer Kontrolle
Dienstagmorgen war der Online-Shop der FDP Ziel von Hacker-Angriffen. Angeboten wurde Kurioses zu Westerwelle. Und auch die ARD bekam eine "Eulmeldung" in ihre Webseite gehackt.

"In Frieden" gehackt: der FDP-Shop im Internet. Bild: screenshot/fdp-shop.de
BERLIN taz | „Rede von Guido Westerwelle? Drücken Sie hier!“, steht auf einem Handtrockner. Unwahrscheinlich, dass ein Kunde des FDP-Shops an diesem Handtrockner interessiert ist. Aber man brauchte nur einen Satz weiter zu lesen um zu erfahren, wer dort auf www.fdp-shop.de am Dienstagmorgen publizierte: Der 27C3, der 27. Chaos-Communications-Congress.
Zumindest unterschrieben die Hacker ihre Botschaft mit dem Kürzel des Hacker-Kongresses, der derzeit im Berliner Kongresszentrum tagt. Bis elf Uhr war die Botschaft der Hacker auf der Startseite des Shops für FDP-Werbemittel und Drucksachen zu lesen, dann gewannen die Webmaster die Kontrolle zurück.
Die Hacker schrieben, sie hätten alle Kundendaten des FDP-Shops kopiert. Wenn das stimmt, können die Liberalen nur hoffen, dass auch der letzte Teil der Hacker-Botschaft stimmt und sie wirklich „In Frieden“ gekommen sind.
Es ist nicht der erste Angriff, der mit dem Hacker-Kongress in Verbindung gebracht wird. Am Montagabend war auf der ARD-Webseite eine „Eulmeldung“ erschienen, die meldete, dass eine Eule im Kölner Dom von einem Reissack erschlagen worden sei.
Leser*innenkommentare
Venstre
Gast
Die Seite fdp-shop.de wird von dem Bremer Werbemittelunternehmen GMK betrieben. Dessen Besitzer sind zwar in der und für die FDP aktiv, die Firma und deren Homepage gehören aber nicht der Partei. Insofern ist die FDP von dem Hackerangriff nicht direkt betroffen und auch nicht für die Homepage und deren Sicherheit verantwortlich.
Steffi
Gast
Also ich weiß nicht...
Die FDP ist so ziemlich das Letzte, ja, aber trotzdem... sich ausgerechnet eine demokratische politische Partei als Hackerziehl auszusuchen - da gäbs doch sicher passendere Kandidaten.
Immerhin ist Sabine Leutheuser Schnarrenberger in der FDP.
Nobby
Gast
Schade, dass weder ARD noch FDP sich auf ihren Webseiten in keinster Weise zum Hack äußern... Eine kurze Info würde Stärke signalisieren - und Humor, und den Willen, die Sicherheit zu verbessern.
Augen zu und Schweigen verstärkt allenfalls den Streisandeffekt.