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Hackedicht und zollbreit

Was geht ab auf Deutschlands Zollämtern?

Vollbreiteszollstockfoto: AP

Zöllner haben es schwer in unseren Breitengraden. Nicht nur, dass das Wegegeld hierzulande zumindest auf direktem Wege aus der Mode gekommen ist, nein, auch politisch sind Zölle, jenseits der Trumps dieser Welt, nicht mehr gut gelitten, werden aber dennoch ständig erhoben. Kein Wunder, dass auch in unseren deutschen Zollbreiten das brave Heer der Zöllner an dieser unübersichtlichen Gemengelage knabbert, ja gar zerbricht. Was wir gestern bei der dpa lasen, bestätigt die schlimmsten Vermutungen und Recherchen der Wahrheit zum Thema Zöllner: „Nachts dicht, keine Waffen.“ Die Zollverwaltung, so ein Polizeigewerkschafter, sei „im 19. Jahrhundert steckengeblieben; da darf man sich nicht wundern, wenn die Postkusche überfallen wird“. 6,5 Millionen Euro hatten Unbekannte kürzlich aus einem nachts nicht bewachten Zollamt in Emmerich am Rhein stibitzt. Tja, wer so im Stich gelassen wird, der greift eben zur Flasche, ist „nachts dicht“. Das Bild mit der Postkutsche ist allerdings schief: Hier wären die Pferde samt der ganzen Millionen längst mit dem vollbreiten Kutscher durchgegangen. Und die Panzerknacker hätten in die Röhre geguckt.

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