■ Habitat-II: Demo gestoppt
Istanbul (taz) — Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt haben gestern versucht, in Istanbul für das „Recht auf Wohnen“ zu demonstrieren. Rund fünfhundert Menschen marschierten mit Transparenten, allen voran drei Franzosen, die gerade per Fahrrad die letzte Etappe ihrer „Rallye für das Recht auf Wohnen“ von Paris nach Istanbul erreicht hatten, gefolgt von Trommelgruppen aus Indonesien und Korea und Superbarrio, dem maskierten Volkshelden aus den Armenvierteln von Mexiko- Stadt. Die Istanbuler Passanten verfolgten das Geschehen mit Verwunderung. Als sich auf der Galata-Brücke eine Gruppe kurdischer Frauen der Demonstration anschloß, stoppte die türkische Polizei den Zug, da sich angeblich „illegale Organisationen“ beteiligten. Nach Verhandlungen zwischen Veranstaltern und Polizei wurde die Demonstration abgebrochen. Die Nichtregierungsorganisationen hatten die stockenden Verhandlungen auf der UNO- Städtekonferenz „Habitat II“ über die Verankerung des „Rechts auf Wohnraum“ in der „Habitat- Agenda“ befördern wollen. Nach wie vor wehren sie die USA gegen die Aufnahme dieser Formulierung in die Abschlußerklärung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen