■ Fußball: HSV-Euphorie weg
Eine Reihe HSV-Offizieller geleitete sie in den Innenraum. „Seit 60 Jahren bin ich Fan“, outete sich Frida Rudolph über die Stadionlautsprecher. Einen Tag vor ihrem 80. Geburtstag sah die Jubilarin ihren HSV zum ersten Mal live. Doch der TSV 1860 München verdarb ihr den Ehrentag. Die Löwen gewannen am Sonnabend zum vierten Mal in Folge gegen den HSV – diesmal 2:1. „Am Anfang haben wir versucht, Fußball zu spielen. Dieser Versuch endete aber relativ effektivlos am Strafraum der Münchner“, erkannte der enttäuschte HSV-Trainer Frank Pagelsdorf ganz richtig. Die zuletzt hochgelobten Offensivkräfte Jacek Dembinski und Anthony Yeboah konnten sich im gesamten Spiel nicht gegen die 60er-Abwehr durchsetzen. Die Defense der Hamburger hingegen zeigte erneut große Schwächen. So reichte dem Münchner Stefan Malz bei seinem Tor ein simpler Trick, um Stefan Schnoor et al. ins Leere grätschen zu lassen. „Wir müssen als Mannschaft kompakt bleiben und notfalls aus der Defensive spielen“, läßt Coach Pagelsdorf dann auch einen noch verhalteneren HSV für die nächsten Spiele erwarten. Im Vertragsgepokere um Hasan Bayern-Bettwäsche Salihamidzic und Sven Kmetsch sieht Manager Bernd Wehmeyer die Erklärung für die zweite Heimniederlage in dieser Saison: „Das Spiel hat schon gar nicht mehr interessiert. Dann fehlen die entscheidenden letzten paar Prozent“, schimpfte der sonst so moderate HSV-Mann. Oder haben sich nach den letzten Erfolgen „einige Profis schon zu groß gefühlt“?
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