HSH-Nordbank-Rettung : Ein Wechsel auf die Zukunft
Die Entscheidung ist gefallen, doch entschieden ist nichts. Ob die Milliarden für die HSH-Nordbank nur ein gut verzinster Kredit der Gesellschafter an das Unternehmen sind oder ob sie genauso gut in den Ausguss geschüttet werden könnten, wird sich erst zeigen. Euphorie ist deshalb so wenig angesagt wie Panikmache. Der Rettungsplan ist nicht der Schlüssel zur Lösung des Problems. Wichtiger ist, die Pannen der Vergangenheit zu analysieren und in der Zukunft weitere Fehler zu vermeiden.
KOMMENTAR VON MARCO CARINI
Klar ist: Solange die Nordbank Renditen einbrachte, wurde sie nicht wirklich beaufsichtigt. Dass die von den Ländern entsandte Aufsichtsräte die Details der verschiedenen Nordbank-Geschäftsfelder nicht gekannt haben wollen und dem Ex-Vorstand blind vertrauten, zeigt, dass das Kontrollgremium nur eine Luftnummer war.
Für die Zukunft fragt sich: Wozu brauchen die Länder überhaupt eine Landesbank? Und wie soll das zukünftige Geschäftsmodell aussehen? Denn neben den Risikobereichen gibt es bei der Nordbank verschiedenste Auslandsgeschäfte, die noch immer rentabel sind. Sie werden vom Vorstand zur Disposition gestellt, der unter öffentlichem Druck den Schwur auf das regionale Kerngeschäft leisten soll. Hier heißt es, genau hinzuschauen. Ein Vorgehen nach dem Motto „avanti dilletanti“ würde die Nordbank-Krise nur vergrößern.