HERZ-SCHLAG: „Eine gute Tat“
■ Stich unter der Haube: Hochzeit nach Benefizspiel
Um seinem eigenen Polterabend zu entgehen, war Michael Stich am vergangenen Freitag kein Mittel zu rührig. Anstatt zum ersten und letzten Mal Geschirr zu zerdeppern und mit seiner Braut in den Hochzeitstag hineinzutanzen, griff der Wimbledonsieger zu einer populistischen Übersprungshandlung: Ein Benefizspiel gegen Henri Leconte (Frankreich) zugunsten des Kinderhilfswerks UNICEF. Vielleicht aber sollte diese Tat kurz vor der Vermählung auch nur die Götter der Fruchtbarkeit gütlich stimmen.
Wie auch immer, in der Kieler Ostseehalle kam Freier Stich ins Schwitzen. Vor rund 4.000 Zuschauern verlor der sichtlich unkonzentrierte Bräutigam mit 3:6, 4:6. Noch am Abend fuhr er im Auto nach Hamburg, um von dort nach Monte Carlo zu fliegen, wo er tags drauf seine Freundin Jessica Stockmann (25) heiratete. Befremden löste allerdings Stichs Stellungnahme aus: „Der Streß macht mir nichts aus“, betonte der 23jährige, „schließlich geht es hier um eine gute Sache.“
Die um zwei Jahre ältere Schauspielerin Jessica Stockmann hingegen zeigte keine Streßsymptome. Im schwarzen Minicooper ließ sich das glückliche Paar vor die malerische Kirche in dem Bergdorf Eze kutschieren. Dort mühten sich Freunde des Gatten fieberhaft, den Langen aus dem Kleinwagen zu befreien. Mit von der Partie: Boris Becker und seine Davis-Cup-Band. Viel Zeit zum Flittern bleibt den Stichs nicht: Schon am Montag muß der Gatte in Essen im Daviscup den Abstieg verhindern helfen. Viel Streß, aber macht ja nix, ist ja auch eine gute Sache.
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