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Guttenberg-Plagiate, die FAZ und das NetzDer Lurch des Jahres

Guttenberg hat abgeschrieben, bei der FAZ und bei anderen. Das Netz spottet. Textfragmente werden inzwischen per Schwarm gesucht. Und die FAZ titelt mit einem rosa Lurch.

Symbol fürs Abschreiben: Der Schwanzlurch Axolotl auf den Titel der FAZ. Bild: Repro Frankfurter Allgemeine Zeitung

Der Spott, der aktuell über Verteidigungsminister zu Guttenberg im Netz ausgegossen wird, kübelt via Twitter rein: Ein Klick auf das Hashtag #guttenberg spült minutiös neue Tweets mit Nachrichten und Beurteilungen der wissenschaftlichen Leistungen des Ministers in die Timeline. "Google ist schuld" twittert einer, garniert mit einem Bild, das einen Google-Übersetzer Lateinisch-Englisch darstellt: "Copy and Paste" bedeutet demnach "Summa Cum Laude".

Einer schreibt bei Facebook: "Fehlt nur noch, dass am Ende als Bauernopfer ein Ghostwriter gefeuert wird". Er ist nicht der einzige, der diesen Witz macht. Variiert geht der dann so: "Brutalstmögliche Aufklärung: Guttenberg feuert Doktorvater." Neben solchen Rekursen auf Guttenbergs Umgang mit Skandalen – er feuerte ja nicht nur den Kapitän der Gorch Fock, sondern auch Generalinspektor Schneiderhan – sind auch Kriegssprüche beliebt. "quatsch, der marschiert mit seinen jungs in bayreuth ein..." zum Beispiel. Oder: "Angriffskrieg ist die beste Verteidigung. Zu Googleberg flieht an den Hindukusch".

Während der Minister also mit seinen Jungs am Hindukusch campiert – der Nachrichtenagentur dpa ist zu entnehmen, dass "Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bei seinem Überraschungsbesuch in Afghanistan erstmals eine Nacht bei deutschen Soldaten im Kampfgebiet" verbracht hat –, hat sich die Netz-Crowd organisiert und sucht nach weiteren Stellen, wo der Minister abgeschrieben hat. Zuerst in einem Google Doc, inzwischen in einem Wiki mit Anmeldung.

Dem Hochglanz-Minister entgleitet gerade ein wenig die Kontrolle über sein Image. Auf faz.net findet sich die Geschichte seit Mittwoch ganz oben. Und auch die gedruckte FAZ machte am Donnerstag mit dem Thema auf, garniert mit einem niedlichen "Lurch des Jahres" – dem Axolotl. "Axolotl – dieser Schwanzlurch ist ein Original, aber sein Name ist untrennbar mit dem literarischen Skandal des Jahres 2010 verbunden ..."

vermeintlicher google übersetzer, erdacht von einem "web-citizen": "copy und paste" wird zu "summa cum laude". Bild: Screenshot translate.google.de | Montage: Markus Fuchs

Die damals 17jährige Helene Hegemann kopierte für ihren Roman "Axolotl Roadkill" einzelne Geschichten aus dem Netz, änderte aber noch die Formulierungen. Zu Guttenberg kopierte bei der FAZ, ohne die Formulierungen zu ändern.

Der FAZ ist das nicht nur wert, einen rosa "Lurch des Jahres" abzubilden, sondern widmet sich den Guttenberg'schen Plagiaten im Nachrichtenteil, im Feuilleton und in Form eines Kommentars. Ob bei der FAZ der Ärger über das Plagiat, die Urheberrechtsverletzung überwog oder ob man auch stolz darauf ist, dass der Minister dort abgeschrieben hat, war bislang nicht zu ermitteln. Herausgeber Günther Nonnenmacher ließ mitteilen, er wolle "sich nicht dazu äußern".

Typisch Print – Angst vor dem Kontrollverlust, dem absoluten Chaos. So lange die FAZ nicht reden will und der Minister am Hindukusch Krieg spielt, hilft wohl nur noch der schnelle Surf ins Web 2.0. Klick, zwanzig neue Guttenberg-Witze in der Twitter-Timeline. Und, klick: "Ach Mami, bittee!" - "Nein, Karl Theodor, Du gehst jetzt nicht zu den Münchhausens! Das ist kein Umgang." Ein Spaß, der noch einige Tage anhalten wird.

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26 Kommentare

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  • MS
    michael schaaf

    k.-th. zu guttenberg hat keine lappalie begangen; er hat betrogen; erschwerend kommt hinzu, er gibt es nicht einmal zu; er ist ein betrüger und blender!! viele seiner deutschen mitmenschen sind seinesgleichen; mehr scheinen als sein; angeben und andere verantwortlich machen für sein eigenes tun; wir sind auf dem weg zu einer banenrepublik; in den schulen kann man das spiegelbild des familiensituation bei den kindern beobachten: viele auffällige, verwahrloste und zurück gebliebene kinder in ihrer entwicklung; er hat sich für öffentliches amt disqualifiziert durch seinen charaktermangel!!

  • F
    Frank

    Interessant ist die Methode, die Art und Weise wie sowhohl Herr Guttenberg selbst, als auch grosse Teile der Medien die bereits empirisch nachgewiesene Abschreiberei und zu Teilen auch in Auftrag erstelle Doktorarbeit bewertet werden.

    So nach dem Motto: Nix genaues ist noch gar nicht bekannt...Bloedstellen fuer die gute Sache.

     

    Gleichzeitig wird nach Wegen gesucht, wie man eine Person Guttenberg zumindest in der Regierung halten kann.

    Das geht dann vom Vielbeschaeftigten bis zum Familienvater.

    Es gaebe Wichtigeres, sowas wie die Bundeswehr und die Landesverteigung im Allgemeinen.

    (wohlgemerkt, das Modernisieren und Organisieren des Kriegsgeschaefts soll FUER diesen Menschen sprechen!)

    Eigentlich muessen sich die Kritiker schaemen!

    Eine "Hetzjagd" sei das, und dazu kleinlich und spiessig.

     

    Jeder erwachsene Mensch oder Kinder die fuer einen Taeuschungsversuch gemassregelt wurden, jeder zwangsexmatrikulierte Student ist nachtraeglich zu rehabilitieren und zu entschaedigen, wenn Herr Guttenberg damit durchkommt.

    Und, Wissenschaft kann sich ab sofort auf das Kopieren beschraenken.

     

    Mehr als 50% der gesamten "Arbeit" sind kopiert (inclusive Fehler). Es ist erwiesen, dass grosse Teile in seinem Auftrag erarbeitet wurden und der Mann stellt sich hin und beteuert OEFFENTLICH!, dass es nicht seine Absicht war, er habe aber Fehler gemacht.

    Frau Merkel vertritt den Standpunkt, sie habe keinen Doktor sondern einen verteidigungsminister berufen.

    Und diesen "Job" mache er sehr gut.

     

    Herr zu Guttenberg hat andere Qualitaeten die wichtiger sind als Glaubwuerdigkeit.

    Der Mann ist beliebt und verteidigungsminister.

    Was sind das fuer Qualitaeten die ein Herr zu Guttenberg auf diesem Felde aufzuweisen hat? Nun, es gibt in diesem Geschaeft zwangslaeufig Tote.

    Und das kann er gut, im Namen der Opfer Werbung fuer die Fortsetzung seines Amtsauftrages zu machen.

     

    "Eine meiner kleinen Töchter, der ich versuchte, diesen Karfreitag und meine Trauer zu erklären fragte mich, ob die drei jungen Männer tapfere Helden unseres Landes gewesen seien und ob sie stolz auf sie sein dürfte. Und ich habe beide Fragen, nicht politisch, sondern einfach mit „Ja“ beantwortet."

    (K.T.z. Guttenberg, www.bmvg.de/portal/a/bmvg/de/service/redenundinterviews/redendesministers?yw_contentURL=/C1256F1200608B1B/W284CLWE463INFODE/content.jsp )

     

    Sicher, es wird mehr Leichen geben (und nicht nur deutsche). Aber wer will das dieser sympathischen und charismatischen Persoenlichkeit mit Fuehrungsqualitaeten uebel nehmen?

     

    Dieses kleine Video erklaert den Sachverhalt satirisch.

    Aehnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufaellig und nicht beabsichtigt.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=hb-QFBpActc

  • HB
    Heinz Behrendt

    Zunächst erklärte der Herr Plagiator - natürlich wider besseres Wissen!- daß seine Dissertation kein

    Betrug wäre. Also eine bewußte Lüge!

    Nun hat er hier aber in der Frau Bundeskanzlerin ein

    Vorbild, die es mit der Wahrheit ja ebenfalls absolut nicht genau nimmt und sich folglich schützend vor ihn stellt. Unvergessen bleibt ihre schamlose Lüge i der SUPERillu Nr. 07 vom 05.02.09, Seite 20. Dort heißt es, daß der 1.Februar 1990

    "der Beginn meines(also ihres H.B.) politischen Lebens" war!!

    Nun weiß aber jeder halbwegs politisch Gebildete, daß Angela Merkel in der DDR eine hohe FDJ-Funktion bekleidete - sie war immerhin Funktionärin für Agitation und Propaganda und konnte folglich als

    Pfarrerstochter sogar in der Akademie der Wissenschaften promovieren! Natürlich hat sie diese

    unverschämte Verdrehung der Tatsachen einfach totgeschwiegen!

    Was Wunder, wenn sie Guttenberg gern als Minister behalten möchte- Gleich und Gleich gesellt sich gern...

    Heinz Behrendt

  • KT
    Klaus Theodin

    Ich finde den Sachverhalt ziemlich Traurig, dass keine ernsthaften Konsequenzen zu erwarten sind ist auch klar, zu Guttenberg ist einfach rigoros und besitzt nicht die Integrität um selbst die Konsequenzen seines Handelns zu tragen.

     

    Blauäugige Erwartungen von einem Rücktritt wie zum beispiel durch istguttenbergnochverteidigungsminister.de werden unerfüllt bleiben.

  • U
    Uli

    Herr von Guttenberg befindet sich doch in bester CSU Gesellschaft.

    Wenn man überlegt was sich FJS und seine "Freunde" erlaubt haben ist dies hier ja fast lächerlich...

    Doch so ist es nicht, hier vergeht einem das Lachen. Saubermänner die Die Moral predigen, sich aber selbst darüber hinweg setzten brauchen wir nicht..

  • LB
    L. Bartel

    In einem Land dessen Fundament das Belügen und Betrügen des “kleinen Mannes” ist, haben Lügenbarone ein leichtes Spiel. Münchhausen läßt grüssen. So etwas nennt sich die “große Freiheit” , in der es nur um Gewinnmaximierung und Vorteilsnahme geht. Das Resultat sind Billiglöhne und Hartz 4, marode Dienstleister (z.B. Bahn, Gesundheitswesen), Krieg in Afghanistan usw. Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander und die Politik reagiert mit Ignoranz und Selbstherrlichkeit.

    Deshalb: “Keine kapitalistischen Experimente” mehr.

     

    Wir sind das Volk! oder schon vergessen?

  • RK
    Roland Kohler

    Zusatzstrophe *

     

    Karl Theodor, Karl Theodor,

    Der glänzt auch als Plagiator.

    Ob´s den Doktor hält,

    Wenn der Schuss laut gellt ?

    Karl Theodor der fällt, der fällt.

     

    * Zu singen nach der Melodie

    „Der Theodor, der Theodor.

    der steht bei uns im Fußballtor….“

  • FV
    Felix von der Nehrung

    Besser wär es gewesen, Herr Guttenberg hätte doch den Titel (und die Haltung) " Verfassung und verfass es recht" für seine Dissertation zu wählen

  • S
    Seeräuber-Jens

    Bärenstark. Update:

     

    Nachdem der Nomos-Verlag vorgestern den Originalartikel Lescano-Fischers, der alles ins Rollen brachte, aus dem Netz hatte nehmen lassen ( http://ifg.rosalux.de/files/2011/02/Rezension_KritischeJustiz2011.pdf ), haben sie ihn jetzt selber wieder eingestellt!:

     

    http://www.kj.nomos.de/ (Link auf der linken Seite)

     

    Die Willfährigkeit von Verlagen gegenüber Politikerweisungen gehört bei der Gelegenheit auch mal dringend thematisiert.

  • S
    Seeräuber-Jens

    @ Toby:

     

    Immerhin will Gutti sieben (!) Jahre an der Arbeit herumlaboriert haben. Das würde auch im einen oder anderen Falle erklären, warum man ein Zitat, das man wiederfindet, und bei dem man damals beim Rausschreiben oder -kopieren vergessen hatte, das auch als solches auszuweisen und sich zu notieren (Ach! Wollte ich ja noch dazugeschrieben haben, aber dann schrie die Kleine und ich mußte das Pullerfläschchen in die Mikrowelle stellen!), für ein Eigenelaborat für vor vier, fünf Jahren hält. Wolln mal nicht vergessen, daß er auch noch Ehemann und Vater zweier Kinder war. Allerdings bedeutete das so ein Chaos im Zettelkasten, daß sowas zumindest kein summa cum laude mehr sein kann.

     

    Solche mißlichen Begleitumstände können vielleicht verständlich machen, aber nichts entschuldigen. Kein Einserjurist braucht eine Doktorarbeit, so er keine universitäre Karierre anstrebt. Das ist wenn denn ein Schmuckstück im Lebenslauf und Ausweis eines brillianten Intellekts, mehr aber auch nicht. Und zu bewerten ist letztlich nicht, ob eine solche Arbeit den persönlichen Lebensumständen entsprechend famos ist, sondern ob sie an und für sich summa cum laude ist.

     

    Besser als Zaphod allerdings wäre sogar Herr von und zu.

  • T
    Toby

    Als Don Gutto sein Opus Magnum ablieferte, war er

    - geschäftsführender (!) Gesellschafter der Beteiligungsgesellschaft Guttenberg GmbH (also nicht etwa stiller Teilhaber oder so)

    - CSU-Ortsvorsitzender seines Heimatortes

    - Vorstand des CSU-Kreisverbandes Kulmbach

    - Mitglied im CSU-Vorstand

    - Leiter des Fachausschusses Außenpolitik des CSU-Arbeitskreises Außen- und Sicherheitspolitik

    - Vizepräsident der Südosteuropa-Gesellschaft

    - Vorsitzender der Deutsch-Britischen Parlamentariergruppe im Deutschen Bundestag

    - Kreistagsmitglied des Landkreises Kulmbach

    - Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Auswärtigen Ausschuss

    - Sprecher der CDU/CSU-Fraktion für Abrüstung, Nichtverbreitung und Rüstungskontrolle

    - und ganz nebenbei noch Bundestagsabgeordneter in vorderster Reihe

    Aha.

    Und in seiner üppigen Freizeit hat er noch wissenschaftlich gearbeitet und das in einer Dissertation festgehalten, die mit der höchstmöglichen Wertung summa cum laude, also "mit höchstem Lob", mit "Auszeichnung für eine hervorragende Leistung" gewürdigt wurde?

    Wem wollte man das ernsthaft weis machen?

    Und wenn der ein Jahr auf seinen Nachtschlaf verzichtet hätte. Auch beim Ex-Adel hat der Tag nur 24 Stunden.

    Ich meine, warum hat er nicht gleich noch zu Pfingsten 2007 gegen späten Nachmittag den Welthunger besiegt? Wenn dieser Fatzke tatsächlich all diese Jobs gewissenhaft gestemmt hätte, würde ich ernsthaft und demütig vorschlagen, ihn zum Präsidenten der Galaxis zu ernennen. Anstelle von Zaphod Beeblebrox.

  • MK
    markus küpper

    wenn nicht ein dr.jur, so doch ein dr.plag ist karl theodor

    zuzuerkennen; muss doch die recherche nach arbeiten, welche

    plagiierbar sind, als eine summa cum laude fleissarbeit

    erkannt werden, die einen doktor verdient.

     

    oder ist auch noch ein ghostwriter zu erkennen, welche

    dem baron die feder geführt hat?

     

    nomen es omen: gut(t)enberg wird von den chinesen / russen

    als plagiator gesehen

  • J
    Jose

    Was sind wir doch alle so scheinheilig und neidisch,

    wer von Ihnen hat denn keine "leichen" im Keller.

    So viel ich in 60 Jahren erfahren habe, geht kein

    Mensch durch diese Welt ohne versuch den leichteren

    Weg zu bestreiten. Lasst den Mann seine Arbeit machen,

    solange er diese richtig macht ist es mir egal von

    wo er Kopiert. Einen schönen Tag noch und grübelt weiter wie schlecht die anderen sind.

  • S
    Sahra

    Eine Journalistische Kostbarkeit von BILD-Kollumnist F.J. Wagner:"Ich habe keine Ahnung von Doktorarbeiten. Ich flog durchs Abitur und habe nie eine Universität von innen gesehen. Also, ich kann von außen sagen: Macht keinen guten Mann kaputt. Scheiß auf den Doktor."

     

    Guttenberg sollte seinen Doktortitel freiwillig ablegen, zurücktreten und Wagner als Pressesprecher anstellen. Da treffen dann 2 Intelligenzbestien aufeinander, von denen noch viel zu erwarten ist.

  • DS
    Dr. Schummel

    Die Hofberichterstattung in der "Bild" (dessen Redaktion auf geheiß von Chefredakteur und Guttenberg-Freund Diekmann den alten Adel ins Kanzleramt schreiben woll) bleibt sich treu und macht weiter in Sachen Propaganda und Falschinformation der Bürger:

     

    Ganz nach dem Motto, keine Woche ohne Homestory und hübsches Foto von Frau Guttenberg....

     

    http://www.bildblog.de/26528/frau-zu-guttenberg-haelt-wenig-von-starkult/

     

    ...und kein Tag ohne Onkel Gutti hochleben zu lassen...

     

    http://www.bildblog.de/search/guttenberg/

  • FK
    Fritz Katzfuß

    summa cum fraude

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hallo Niklas, hallo ProDiskussionsfreiheit,

     

    Herr Guttenberg liebt die Inszenierung. Gerade weil in Afghanistan und in anderen Einsätzen Menschen sterben, ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass ein wenig weniger mehr wäre. Schade, dass Ihnen meine Formulierung zu "hart" ist. Aber nun ja, die Welt ist hart und ungerecht. Sehen wir dem ins Auge - und vielleicht mögen Sie dann ja auch einräumen, dass Herr Guttenberg für die Hochglanzmedien durchaus "Krieg spielt".

     

    Ich hoffe, dass ich Ihre Missverständnisse beseitigen konnte. Ihnen noch einen schönen Tag

     

    Julia Seeliger

  • S
    Seeräuber-Jens

    Zwei Sachen erscheinen mir in diesem Zusammenhang noch bemerkenswert:

     

    Die Holzmedien verweisen mal wieder nur nur auf die etablierten Holzmedien. Vor allem auf die SZ, die ja nur eine summary bietet von Fischer-Lescanos Originalartikel in der “Kritischen Justiz”, dann noch noch die zitierten FAZ und NZZ. Gatekeeper unter sich. Wer’s genauer wissen will, muß mal wieder selber suchen. Das Original verlinkte nach meiner Kenntnis - hab aber nicht alles gesichtet - von der Prominenz nur die tagesschau: Das Öffentlich-Rechtliche.

     

    Dieser Link aber hat es in sich: Bis gestern Mittag war daselbst noch der fragliche Artikel aufrufbar; inzwischen hat ihn der Nomos-Verlag aus dem Netz nehmen lassen:

    http://ifg.rosalux.de/files/2011/02/Rezension_KritischeJustiz2011.pdf

    Was aber dermaßen internetinkompetent ist … denn das Netz vergißt ja bekanntlich nix:

    http://static.nzz.ch/files/9/1/1/Rezension_KritischeJustiz20111_1.9556911.pdf oder

    http://linksunten.indymedia.org/de/node/34007

     

    Nun sind ja die von und zu Guttis eigentlich noch nicht bekannt als Internet-Ausdrucker-und-wieder-Einscanner (wir erinnern uns: http://blog.odem.org/2008/12/antwort-von-info.html ), vielmehr ist die Freifrau eine der führenden Protegistinnen von Internetzensur (z.B. http://www.innocenceindanger.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Presse_2010/PM_Allianz_mit_Wirtschaft_gegen_Kinderpornografie_Briefpapier_JvW.pdf ) Peinlich also, daß man meint, mit Vertuschen irgendwas erreichen zu können – Im Netz gibt’s nix mehr zu vertuschen. Genausowenig, wie sich KiPos wegsperren lassen.

     

    (Der Nomos-Verlag übrigens läßt sich wie folgt entschuldigen: http://linksunten.indymedia.org/de/node/34007#comment-15054)

  • J
    jendz

    Vielleicht koennt Ihr* zwischen Frau Schweitzer und Herrn Nonnenmacher vermitteln. Da liesse sich der ein oder andere Euro mit Abmahnungen mitnehmen!

     

     

    *falls sie noch bei Euch am bloggen ist

  • V
    vic

    @ Niklas

     

    Richtig, dort sterben Menschen.

    Aber das ist m.E. der Karrikatur eines Oberbefehlshabers nicht bewusst. Sie sterben ja nicht vor seinen Augen.

    Dieser Verteidigungsminister ist inzwischen vollzeitbeschäftigt. Mit der Verteidigung seiner selbst.

  • CT
    Carl Theoderich zu Schlechtental

    Wundert das noch irgendjemanden?

    Wer einem "geleckten Würstchen" mit schickem Anzug und Pomade (wenn es denn welche ist) im Haar, der noch dazu Jura studiert hat und dann in die Politik gegangen ist (für das zweite Staatsexamen hat es wohl nicht mehr gereicht, da musste dann die Politik als Karriereleiter herhalten, oder wie?), auf den Leim geht und den allen Ernstes für einen "fähigen Kopf" hält, ist wohl selber schuld.

    Das ist nun aber auch mal (wieder) ein wundervoller Fall von "Form schlägt Inhalt" - aber das ist in unserer Bananenrepublick ja nun wirklich nichts Neues! Wo die Kaufentscheidung für ein Produkt davon abhängig ist, ob der Anzug des Vertreters perfekt sitzt und welches Auto dieser fährt, da ist eben nichts mehr zu retten.

    Hmm, anderers herum betrachtet... Wenn so einer schon als Vorzeigepolitiker herhalten kann - dann ist es mit dem Rest der Regierungsmeschpoke ja wohl ziemlich übel bestellt...

     

    ---

    Schaut mal Leute, sooo ein langer Text und alles mit meinen eigenen Worten - würde mich das jetzt zum Politiker oder doch eher zum Nicht-Politiker qualifizieren? Ach nee, ich denke da lieber gar nicht drüber nach...

  • P
    ProDiskussionsfreiheit

    Mit Verlaub, aber der Artikel von Frau Seeliger ist ziemlich flach. Und die Formulierung "am Hindukusch Krieg spielen" ist angesichts des sich dort täglich abspielenden humanen und politischen Drama schlicht UNANGEMESSEN. Im Übrigen ist die Plagiatsaffäre nicht nur ein Supergau für Guttenberg, die CSU, den Doktorvater und die Uni. Vermutlich wird die Affäre noch weite Kreise ziehen, wobei es grundsätzlich zu begrüßen ist, wenn nun auch andere Doktorarbeiten und Titel mal kritisch auf den Prüfstand gestellt werden.

  • A
    atypixx

    Ob bei der FAZ der der Ärger über das Plagiat, die Urheberrechtsverletzung überwog oder ob man auch stolz darauf ist, dass der Minister hier abgeschrieben hat, war bislang nicht zu ermitteln. Herausgeber Günther Nonnenmacher ließ mitteilen, er wolle "sich nicht dazu äußern".

     

    Klasse, dass ihr nachgefragt habt! Eine gute Aktion, und eine eher lächerliche Reaktion des Herausgebers der FAZ....

  • N
    Niklas

    So unterhaltsam und angemessen ich diesen lockeren Schreibstil auch finde, und so sehr ich dem Guttenberg diese Blamage gönne - solche Formulierungen wie "am Hindukusch Krieg spielt" finde ich nicht ok, sogar kontraproduktiv. Dort sterben immerhin Menschen. Und nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten.

  • K
    KFR

    wird wohl ein neuer Index für Qualität; Verhältniss "eigener Worte" zu "copy-paste Worten" in Prozent; Einheit : ein KT oder Guttenberg,

    ( auch interessant für Presse und Medien )

  • DK
    Der kleine Tierfreund

    Lurch des Jahres ist noch arg untertrieben. Das ist kein Lurch des Jahres, sondern des Jahrzehnts - also der Zehnerjahre. Aufstieg und Fall vom gelackten Hoffnungsträger zum Dissertationsbetrüger und moralinen Hochstapler. Wie ein Volk auf einen Medienblender reinfiel.