: Gute Natur-Bilanz
Naturschutzbund Nabu: „Politik kommt langsam in der Realität an.“ Arberger und Mahndorfer Marsch prüfen
bremen taz ■ „Die Politik kommt langsam in der Realität an und begreift den Wert des weichen Standortfaktors Naturschutz.“ So positiv zieht der Naturschutzbund Nabu Jahresbilanz – trotz mancher herber Rückschläge, wie dem Bau des Bremerhavener Containerterminals IV oder der Rodung der Uniwildnis.
„Vor dem Hintergrund des Tiefwasserhafens nebenan in Wilhelmshaven bleibt das Containerterminal IV ein unsinniges Prestigeprojekt auf Kosten der Natur“, bemängelt Klaus Stade, Landesvorsitzender des Bremer Nabu. Andererseits zeigten die umfangreichen Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff, dass Planer und Behörden der Natur mittlerweile einen deutlich größeren Wert beimessen.
„Leider denkt die Bremer Politik erst um, seit die Wolkenkuckucksheime von Ex-Staatsrat Frank Haller zusammenbrechen“, so Stade. Es bleibe abzuwarten, ob dem Stopp des Flächenfraßes an der Uni vernünftigerweise ein Überdenken der Planungen in der Arberger und Mahndorfer Marsch und der Osterholzer Feldmark folgen werden. Sein „liebstes Weihnachtsgeschenk“ bleibe die vollständige Meldung des Hollerlandes als FFH-Gebiet nach Brüssel. „Vielleicht hätte der Senator gleich auf den Nabu hören sollen, denn auf die Meldewürdigkeit hatten wir von Anfang an hingewiesen.“ In anderen Fragen habe Jens Eckhoff aber das Gesprächsangebot des Nabu angenommen, so bei der Baumschutzverordnung oder dem Landeswaldgesetz.
Für seinen Verein war es das erfolgreichste Jahr überhaupt, stellt der ehemalige Kapitän zur See fest: Projekte wurden finanziert, die Bundesversammlung in Bremen ausgerichtet – und auch das Schullandheim Dreptefarm stehe mit über 6.000 Übernachtungen wieder auf solider Basis. Von den knapp 3.500 Mitgliedern sind mehr als 150 aktiv an der Arbeit des NABU beteiligt.