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Grünen-Politiker gegen Diskriminierung"Abstruse Theorie" gegen Homosexualität

Ein freikirchlicher Kongress bietet umstrittene Seminare zum Thema Homosexualität an - finanziell gefördert vom Familienministerium. Der Grünen-Politiker Volker Beck ist empört.

Beck, hier mit Claudia Roth, warnt vor religiösem Fundamentalismus. Bild: dpa

taz: Herr Beck, bekommen Sie eigentlich viel Post wegen Ihrer Kritik am Christival?

Volker Beck: Mein Büro wird von Mails förmlich geflutet. Allein am vergangenen Wochenende waren es gut 100 zu diesem Thema.

Veranstalter und Deutsche Evangelische Allianz (DEA) werfen Ihnen vor, der Meinungsfreiheit zu schaden. Trifft Sie das?

Ich finde den Vorwurf bezeichnend für deren Demokratieverständnis: Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit bedeuten nicht, dass alles, was man in ihrem Namen artikuliert, völlig außerhalb der Kritik steht. Kritik ist kein Angriff auf die Meinungsfreiheit, sondern ihr Ausdruck.

Das heißt: Sie wollen nicht, dass das Christival gestoppt wird?

Nein! Ich würde mich stets dafür verwenden, dass niemand versucht, das, was die dort veranstalten, strafrechtlich zu verfolgen - diese Homo-Heilungs-Seminare eingeschlossen. Genauso ist meine Kritik keine Kritik am Christentum an sich: Der Versuch von DEA und Christival-Veranstaltern, bestimmte eigene Positionen mit dem Christentum gleichzusetzen und sich dadurch gegen Kritik zu immunisieren, ist einfach illegitim. Ich würde aber alle DemokratInnen und humanistisch orientierte ChristInnen aufrufen, vor solchen Veranstaltungen zu warnen.

Warnungen seitens der Bremer evangelischen Kirche bleiben bislang aus. Enttäuschend?

Ich würde mir schon wünschen, dass unsere Bischöfe erkennen: Sie haben auch eine seelsorgerische Verantwortung für Menschen, die in die Fänge dieser Gruppierungen geraten. In denen wird auf junge, homosexuelle ChristInnen ein Druck ausgeübt, sich in Pseudo-Therapien zu begeben - mit den potenziellen Folgen von schweren Depressionen bis hin zu Suizidversuchen.

Aber holla! Wir sprechen von 90-Minuten-Seminaren. Ist das nicht ein bisschen überbewertet?

Es geht mir nicht darum, zu behaupten, ein einzelnes Seminar würde unheimlichen Druck auf jemanden ausüben. Das Problem ist aber: Menschen erfahren dort von einer abstrusen Theorie - und halten diese dann für wahr.

Wirklich?

Es gibt bestimmte, sehr religiös geprägte Familien, wo die Eltern, wenn sie von der Homosexualität ihrer Kinder erfahren, diese in solche Pseudo-Therapien stecken - von denen sie beispielsweise auf so einem Festival gehört haben. Ich erhalte in dieser Diskussion auch etliche Schreiben von schwulen oder lesbischen ChristInnen, die berichten, dass ein enormer Druck auf sie ausgeübt wurde - in genau solche Richtungen. Und dass es für sie ein sehr schmerzlicher Prozess war, sich daraus zu befreien.

Okay, das ist Standard in solchen Glaubensgruppen…

Es ist ein wichtiger Unterschied, ob dieser Druck mit Billigung von Instanzen wie der evangelischen Kirche oder dem Staat ausgeübt wird - oder im Widerspruch zu ihnen. Das ist für die Chance, sich davon zu befreien, ganz entscheidend.

Die Veranstalter behaupten, das Homo-Seminar habe gar keine therapeutische Zielsetzung gehabt. Halten Sie das für glaubwürdig?

Der ganze Diskurs dieser Leute über Homosexualität ist geprägt von der Behauptung, Homosexualität wäre ein veränderungsbedürftiges Defizit. Es wird nirgends die Möglichkeit erwogen, die eigene Homosexualität positiv anzunehmen - und sie in Übereinstimmung mit dem Glauben zu leben. In Interviews des DEA-Vorsitzenden kommt klar zum Ausdruck, dass dies für diese christliche Strömung nicht denkbar ist.

Der besagte Jürgen Werth hatte dem evangelischen Pressedienst gesagt, Homosexualität sei eine "Zielverfehlung". Was aber ein biblischer Befund und keinesfalls eine Diffamierung sei…

Diese Damen und Herren spielen mit der Sprache. Kritik ist Angriff auf die Meinungsfreiheit, Diffamierung ist keine Diffamierung, solange sie von ihnen kommt. Und Selbstbestimmung ist dann, wenn man sich seine Homosexualität wegtherapieren lässt. Das ist eine Strategie, die hat man in den USA abgeguckt.

Das Christival existiert seit 30 Jahren. Bisher hat es nie Aufregung gegeben. Hat bloß niemand hingeguckt?

Ich habe den Eindruck, es gibt in diesem eher konservativen, evangelikalen Spektrum durch den Einfluss der Bewegungen in den USA eine Engführung auf bestimmte Themen - wie Homosexualität, Schwangerschaftsabbruch, überhaupt Sexuallehre, aber auch den Kreationismus, wo man ganz gezielt versucht, für eine sehr randständige Meinung gesellschaftliches Terrain zu erobern. Das hatte man früher in dem Maße nicht - da ging es in erster Linie wirklich um Religiosität. Mittlerweile geht es um eine religiös begründete Politik.

Die Presse-Resonanz ist schwach - dabei ist Fundamentalismus doch ein Debatten-Thema. Oder gilt das nur für den Islam?

Auch ich bin auf dieses Christival nur durch die Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin aufmerksam geworden. Man gibt da von staatlicher Seite so etwas wie ein Gütesiegel und sagt: Das ist ein christliches Jugendfestival, offen für alle. Und das stimmt eben nicht. Auch hat mich erstaunt, dass das Festival staatlich mit 250.000 Euro kofinanziert wird: Die Bundesregierung sieht offenbar nicht, dass diese Förderung dazu verpflichten müsste, dass dort wenigstens nichts Minderheitenfeindliches stattfinden darf.

Naja, das Familienministerium behauptet, man habe wegen des Homo-Heiler-Seminars interveniert und dafür gesorgt, dass es rausfliegt.

Und die Veranstalter behaupten das genaue Gegenteil: Sie hätten es aus freien Stücken abgesagt. Nur eins von beiden kann wahr sein. Und ich frage mich: Wer lügt?

VOLKER BECK, 47, ist seit 1994 Bundestagsabgeordneter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Er ist deren menschenrechtspolitischer Sprecher und ihr Erster Parlamentarischer Geschäftsführer. Er ist ledig und lebt in schwuler Lebensgemeinschaft in Köln.

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18 Kommentare

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  • CR
    Chris R.

    1) Zunächst einmal möchte ich sagen, dass es mir sehr leid tut, dass Sie, Herr P., einen sexuellen Übergriff erleben mussten. Dies ist immer eine schreckliche Situation - egal von und in welchem Geschlecht, aber dass Sie dies als speziell homosexuelles Thema darstellen, irritiert doch vor dem Hintergrund der Zahlen männlicher heterosexueller Übergriffe gegenüber Frauen.

     

    2) "Toleranz" impliziert doch gerade, dass sich niemand rechtfertigen muss für die Tatsache, dass er/sie jemanden - egal welchen Geschlechts - liebt. Wie kommen Sie auf die Idee, Sie müssten sich für Ihre Heterosexualität rechtfertigen?

     

    Leider klingen diese "Argumente" ["so eklig", "alles andere als etwas 'Normales'"] eher danach als wenn Sie ein für Sie schreckliches Ereignis verarbeiten müssten und dies nun in eine politische Meinung transformieren würden.

     

    Was ist schon "normal"?

    Ist es "normal", dass sich Frauen tätlicher Anmache von Männern aussetzen müssen, nur weil es so häufig vorkommt und der DB-Schaffner hilflos daneben steht?

  • HP
    Henning P.

    Es stimmt mehr als nachdenklich, wie Herr Beck als Mitglied einer Partei, die sich in den 80iger Jahren mal das Thema Meinungsfreiheit so dick auf die Fahnen geschrieben hat, nun hier mit diffamierenden Worten gegen eine christliche Veranstaltung verbal und auch tatsächlich vorgeht. Woher kommt dieser große Hass und die dieser unglaubliche Eifer? Es ging doch lediglich um ein einzelnes Seminar (in einem riesigen Pool von weiteren Seminaren,) das der Information dienen sollte. Mir kommt es immer mehr so vor, als fange eine Minderheit an zu diktieren, was in ihren Augen "OK" ist. Muss man(n) sich demnächst noch rechtfertigen, wenn man nicht homosexuell empfindet und keinen solchen Lebensstil praktiziert?

     

    Aus eigenem (Schock-)Erleben kann ich nur sagen, dass ich ausgelebte Homosexualität alles andere als etwas "Normales" empfinde.

     

    Denn ich wurde vor einiger Zeit in einem Zug der DB tätlich von einem Homosexuellen Mann "tätlich angemacht", was einfach nur sowas eklig war. Dabei war es keineswegs ein "bloßer Irrer"! Denn ein paar Wochen nach dem Vorfall hatte ich die "entschädigende Gelegenheit" diesen Menschen an seinem (gutbürgerlichen!) Arbeitsplatz anzutreffen und ihn (ohne, ihn zu kompromitieren!!!) freundlich nochmals auf seinen Übergriff anzusprechen. Leider war er zu einem vernüftigen Gespräch "nicht Manns genug", von einer Entschuldigung ganz zu schweigen... Als der Vorfall gerade im Zug passiert war, hat ich mich beim an den zuständigen Zugbegleiter gewandt. Was ich dann zu hören bekam machte mich denn noch mehr als nachdenklich. Dies um so mehr, wenn heute versucht wird ausgelebte Homosexualtät als etwas "völlig Normales" hinzustellen! Er sagte mir nämlich lediglich, dass es ihm sehr leide tue, was ich da gerade erlebt habe, sie als Zugbegleiter aber gegen derartige Übergriffe nicht nur hilflos seien, sondern sie zudem auch recht häufig vorkämem. Ich frage mich, wieviele Menschen dies auch schon erlebt haben, sich aber nicht getrauene zu erzählen, weil es gegen "die political correctness" verstößt und zudem echt so eklig ist, dass man(n) nicht inbedingt drüber sprechen möchte! Ich will dieses Schweigen aber bewusst brechen, wenn ich sehe, welche Formen die an Intolleranz derzeit praktiziert werden! Denn das Thema Gewalt von Homosexuellen Männern ist bis dato in der öffentlichen Diskussion über den Homosexuellen Lebensstil bislang geflissentlich ausgeblendet worden.

     

    Ich hoffe sehr, dass dieser Beitrag nun nicht gleich wieder hier entfernt wird, denn er hilft hoffentlich eine ehrliche Diskussion zu führen.

     

    Dass ich meinen vollen Namen nicht hier preisgebe hat nur den Grund, dass ich Angst vor Repressalien habe!

  • AS
    Andrea S.

    "Hassprediger", "Fundamentalisten", "Scharlatane" - all das müssen sich Christen in Deutschland anhören. Und das auch noch im Namen der Toleranz, die angeblich die missachten, die so diffamiert werden.

  • AL
    Albrecht Lorenz

    auch schön: beck kritisiert dass das christival die meinungsfreiheit von minderheiten einschrenke. was er aber völlig aus dem blick verliert, das es minderheiten gibt, die mit ihrem minderheitendasein nicht zufrieden sind und aussteigen wollen. dieser personengruppe und deren berater muss ebenso meinungsfreiheit zugestanden werden. oder wollen wir uns zukünftig wieder vom staat einreden lassen was wir zu denken und zu tun haben?

  • MA
    Martin Abend

    "In denen wird auf junge, homosexuelle ChristInnen ein Druck ausgeübt, sich in Pseudo-Therapien zu begeben - mit den potenziellen Folgen von schweren Depressionen bis hin zu Suizidversuchen."

     

    Das ist das schöne am Beckschen Verständnis seiner Meinungsfreiheit: Man kann einfach irgendwas behaupten, ohne irgendwelche Belege anbringen zu müssen. Naja. Ein Politiker halt.

  • HK
    Helmut Krauß

    Ich habe mich gewundert, warum Herr Beck so scharfe Geschütze gegen das CHRISTIVAL auffährt! Nun endlich ist es Dank Ihres Interviews raus, er hat Angst vor einer "religiös begründeten" Politik! Diese ist ja wohl nicht von der CDU zu erwarten. Aber wo sieht er denn nun die eigentliche Gefahr? Etwa bei den christlichen Kleinparteien? Vielleicht schafft er es ja mit seiner Kritik endlich mal die evangelikalen, freikirchlichen und bibelgegründeten Christen in Deutschland wachzurütteln! Ich würde ihm diesen Erfolg wünschen!

  • CR
    Chris R.

    1) Zunächst einmal möchte ich sagen, dass es mir sehr leid tut, dass Sie, Herr P., einen sexuellen Übergriff erleben mussten. Dies ist immer eine schreckliche Situation - egal von und in welchem Geschlecht, aber dass Sie dies als speziell homosexuelles Thema darstellen, irritiert doch vor dem Hintergrund der Zahlen männlicher heterosexueller Übergriffe gegenüber Frauen.

     

    2) "Toleranz" impliziert doch gerade, dass sich niemand rechtfertigen muss für die Tatsache, dass er/sie jemanden - egal welchen Geschlechts - liebt. Wie kommen Sie auf die Idee, Sie müssten sich für Ihre Heterosexualität rechtfertigen?

     

    Leider klingen diese "Argumente" ["so eklig", "alles andere als etwas 'Normales'"] eher danach als wenn Sie ein für Sie schreckliches Ereignis verarbeiten müssten und dies nun in eine politische Meinung transformieren würden.

     

    Was ist schon "normal"?

    Ist es "normal", dass sich Frauen tätlicher Anmache von Männern aussetzen müssen, nur weil es so häufig vorkommt und der DB-Schaffner hilflos daneben steht?

  • HP
    Henning P.

    Es stimmt mehr als nachdenklich, wie Herr Beck als Mitglied einer Partei, die sich in den 80iger Jahren mal das Thema Meinungsfreiheit so dick auf die Fahnen geschrieben hat, nun hier mit diffamierenden Worten gegen eine christliche Veranstaltung verbal und auch tatsächlich vorgeht. Woher kommt dieser große Hass und die dieser unglaubliche Eifer? Es ging doch lediglich um ein einzelnes Seminar (in einem riesigen Pool von weiteren Seminaren,) das der Information dienen sollte. Mir kommt es immer mehr so vor, als fange eine Minderheit an zu diktieren, was in ihren Augen "OK" ist. Muss man(n) sich demnächst noch rechtfertigen, wenn man nicht homosexuell empfindet und keinen solchen Lebensstil praktiziert?

     

    Aus eigenem (Schock-)Erleben kann ich nur sagen, dass ich ausgelebte Homosexualität alles andere als etwas "Normales" empfinde.

     

    Denn ich wurde vor einiger Zeit in einem Zug der DB tätlich von einem Homosexuellen Mann "tätlich angemacht", was einfach nur sowas eklig war. Dabei war es keineswegs ein "bloßer Irrer"! Denn ein paar Wochen nach dem Vorfall hatte ich die "entschädigende Gelegenheit" diesen Menschen an seinem (gutbürgerlichen!) Arbeitsplatz anzutreffen und ihn (ohne, ihn zu kompromitieren!!!) freundlich nochmals auf seinen Übergriff anzusprechen. Leider war er zu einem vernüftigen Gespräch "nicht Manns genug", von einer Entschuldigung ganz zu schweigen... Als der Vorfall gerade im Zug passiert war, hat ich mich beim an den zuständigen Zugbegleiter gewandt. Was ich dann zu hören bekam machte mich denn noch mehr als nachdenklich. Dies um so mehr, wenn heute versucht wird ausgelebte Homosexualtät als etwas "völlig Normales" hinzustellen! Er sagte mir nämlich lediglich, dass es ihm sehr leide tue, was ich da gerade erlebt habe, sie als Zugbegleiter aber gegen derartige Übergriffe nicht nur hilflos seien, sondern sie zudem auch recht häufig vorkämem. Ich frage mich, wieviele Menschen dies auch schon erlebt haben, sich aber nicht getrauene zu erzählen, weil es gegen "die political correctness" verstößt und zudem echt so eklig ist, dass man(n) nicht inbedingt drüber sprechen möchte! Ich will dieses Schweigen aber bewusst brechen, wenn ich sehe, welche Formen die an Intolleranz derzeit praktiziert werden! Denn das Thema Gewalt von Homosexuellen Männern ist bis dato in der öffentlichen Diskussion über den Homosexuellen Lebensstil bislang geflissentlich ausgeblendet worden.

     

    Ich hoffe sehr, dass dieser Beitrag nun nicht gleich wieder hier entfernt wird, denn er hilft hoffentlich eine ehrliche Diskussion zu führen.

     

    Dass ich meinen vollen Namen nicht hier preisgebe hat nur den Grund, dass ich Angst vor Repressalien habe!

  • AS
    Andrea S.

    "Hassprediger", "Fundamentalisten", "Scharlatane" - all das müssen sich Christen in Deutschland anhören. Und das auch noch im Namen der Toleranz, die angeblich die missachten, die so diffamiert werden.

  • AL
    Albrecht Lorenz

    auch schön: beck kritisiert dass das christival die meinungsfreiheit von minderheiten einschrenke. was er aber völlig aus dem blick verliert, das es minderheiten gibt, die mit ihrem minderheitendasein nicht zufrieden sind und aussteigen wollen. dieser personengruppe und deren berater muss ebenso meinungsfreiheit zugestanden werden. oder wollen wir uns zukünftig wieder vom staat einreden lassen was wir zu denken und zu tun haben?

  • MA
    Martin Abend

    "In denen wird auf junge, homosexuelle ChristInnen ein Druck ausgeübt, sich in Pseudo-Therapien zu begeben - mit den potenziellen Folgen von schweren Depressionen bis hin zu Suizidversuchen."

     

    Das ist das schöne am Beckschen Verständnis seiner Meinungsfreiheit: Man kann einfach irgendwas behaupten, ohne irgendwelche Belege anbringen zu müssen. Naja. Ein Politiker halt.

  • HK
    Helmut Krauß

    Ich habe mich gewundert, warum Herr Beck so scharfe Geschütze gegen das CHRISTIVAL auffährt! Nun endlich ist es Dank Ihres Interviews raus, er hat Angst vor einer "religiös begründeten" Politik! Diese ist ja wohl nicht von der CDU zu erwarten. Aber wo sieht er denn nun die eigentliche Gefahr? Etwa bei den christlichen Kleinparteien? Vielleicht schafft er es ja mit seiner Kritik endlich mal die evangelikalen, freikirchlichen und bibelgegründeten Christen in Deutschland wachzurütteln! Ich würde ihm diesen Erfolg wünschen!

  • CR
    Chris R.

    1) Zunächst einmal möchte ich sagen, dass es mir sehr leid tut, dass Sie, Herr P., einen sexuellen Übergriff erleben mussten. Dies ist immer eine schreckliche Situation - egal von und in welchem Geschlecht, aber dass Sie dies als speziell homosexuelles Thema darstellen, irritiert doch vor dem Hintergrund der Zahlen männlicher heterosexueller Übergriffe gegenüber Frauen.

     

    2) "Toleranz" impliziert doch gerade, dass sich niemand rechtfertigen muss für die Tatsache, dass er/sie jemanden - egal welchen Geschlechts - liebt. Wie kommen Sie auf die Idee, Sie müssten sich für Ihre Heterosexualität rechtfertigen?

     

    Leider klingen diese "Argumente" ["so eklig", "alles andere als etwas 'Normales'"] eher danach als wenn Sie ein für Sie schreckliches Ereignis verarbeiten müssten und dies nun in eine politische Meinung transformieren würden.

     

    Was ist schon "normal"?

    Ist es "normal", dass sich Frauen tätlicher Anmache von Männern aussetzen müssen, nur weil es so häufig vorkommt und der DB-Schaffner hilflos daneben steht?

  • HP
    Henning P.

    Es stimmt mehr als nachdenklich, wie Herr Beck als Mitglied einer Partei, die sich in den 80iger Jahren mal das Thema Meinungsfreiheit so dick auf die Fahnen geschrieben hat, nun hier mit diffamierenden Worten gegen eine christliche Veranstaltung verbal und auch tatsächlich vorgeht. Woher kommt dieser große Hass und die dieser unglaubliche Eifer? Es ging doch lediglich um ein einzelnes Seminar (in einem riesigen Pool von weiteren Seminaren,) das der Information dienen sollte. Mir kommt es immer mehr so vor, als fange eine Minderheit an zu diktieren, was in ihren Augen "OK" ist. Muss man(n) sich demnächst noch rechtfertigen, wenn man nicht homosexuell empfindet und keinen solchen Lebensstil praktiziert?

     

    Aus eigenem (Schock-)Erleben kann ich nur sagen, dass ich ausgelebte Homosexualität alles andere als etwas "Normales" empfinde.

     

    Denn ich wurde vor einiger Zeit in einem Zug der DB tätlich von einem Homosexuellen Mann "tätlich angemacht", was einfach nur sowas eklig war. Dabei war es keineswegs ein "bloßer Irrer"! Denn ein paar Wochen nach dem Vorfall hatte ich die "entschädigende Gelegenheit" diesen Menschen an seinem (gutbürgerlichen!) Arbeitsplatz anzutreffen und ihn (ohne, ihn zu kompromitieren!!!) freundlich nochmals auf seinen Übergriff anzusprechen. Leider war er zu einem vernüftigen Gespräch "nicht Manns genug", von einer Entschuldigung ganz zu schweigen... Als der Vorfall gerade im Zug passiert war, hat ich mich beim an den zuständigen Zugbegleiter gewandt. Was ich dann zu hören bekam machte mich denn noch mehr als nachdenklich. Dies um so mehr, wenn heute versucht wird ausgelebte Homosexualtät als etwas "völlig Normales" hinzustellen! Er sagte mir nämlich lediglich, dass es ihm sehr leide tue, was ich da gerade erlebt habe, sie als Zugbegleiter aber gegen derartige Übergriffe nicht nur hilflos seien, sondern sie zudem auch recht häufig vorkämem. Ich frage mich, wieviele Menschen dies auch schon erlebt haben, sich aber nicht getrauene zu erzählen, weil es gegen "die political correctness" verstößt und zudem echt so eklig ist, dass man(n) nicht inbedingt drüber sprechen möchte! Ich will dieses Schweigen aber bewusst brechen, wenn ich sehe, welche Formen die an Intolleranz derzeit praktiziert werden! Denn das Thema Gewalt von Homosexuellen Männern ist bis dato in der öffentlichen Diskussion über den Homosexuellen Lebensstil bislang geflissentlich ausgeblendet worden.

     

    Ich hoffe sehr, dass dieser Beitrag nun nicht gleich wieder hier entfernt wird, denn er hilft hoffentlich eine ehrliche Diskussion zu führen.

     

    Dass ich meinen vollen Namen nicht hier preisgebe hat nur den Grund, dass ich Angst vor Repressalien habe!

  • AS
    Andrea S.

    "Hassprediger", "Fundamentalisten", "Scharlatane" - all das müssen sich Christen in Deutschland anhören. Und das auch noch im Namen der Toleranz, die angeblich die missachten, die so diffamiert werden.

  • AL
    Albrecht Lorenz

    auch schön: beck kritisiert dass das christival die meinungsfreiheit von minderheiten einschrenke. was er aber völlig aus dem blick verliert, das es minderheiten gibt, die mit ihrem minderheitendasein nicht zufrieden sind und aussteigen wollen. dieser personengruppe und deren berater muss ebenso meinungsfreiheit zugestanden werden. oder wollen wir uns zukünftig wieder vom staat einreden lassen was wir zu denken und zu tun haben?

  • MA
    Martin Abend

    "In denen wird auf junge, homosexuelle ChristInnen ein Druck ausgeübt, sich in Pseudo-Therapien zu begeben - mit den potenziellen Folgen von schweren Depressionen bis hin zu Suizidversuchen."

     

    Das ist das schöne am Beckschen Verständnis seiner Meinungsfreiheit: Man kann einfach irgendwas behaupten, ohne irgendwelche Belege anbringen zu müssen. Naja. Ein Politiker halt.

  • HK
    Helmut Krauß

    Ich habe mich gewundert, warum Herr Beck so scharfe Geschütze gegen das CHRISTIVAL auffährt! Nun endlich ist es Dank Ihres Interviews raus, er hat Angst vor einer "religiös begründeten" Politik! Diese ist ja wohl nicht von der CDU zu erwarten. Aber wo sieht er denn nun die eigentliche Gefahr? Etwa bei den christlichen Kleinparteien? Vielleicht schafft er es ja mit seiner Kritik endlich mal die evangelikalen, freikirchlichen und bibelgegründeten Christen in Deutschland wachzurütteln! Ich würde ihm diesen Erfolg wünschen!