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Grüne ziehen Bilanz"Rot-schwarze Quasselbude"

Nach 100 Tagen rot-schwarzem Senat beschreiben die Grünen die Regierung der großen Koalition als profillos und blockiert.

Diese Herren bringen's nicht - finden jedenfalls die Grünen. Bild: dpa

Knapp 100 Tage nach dem Antritt des rot-schwarzen Senats in Berlin stellen die Grünen der großen Koalition ein schlechtes Zeugnis aus. „Die Koalition regiert ohne Anspruch“, sagte die Fraktionschefin der Grünen, Ramona Pop, am Montag im Abgeordnetenhaus. „Rot-Schwarz sucht immer noch nach einem Profil.“ Darüber verwandele sich das Parlament in eine „Quasselbude“.

Besonders auffällig sei, dass sich die SPD selbst blockiere. Als Beispiel nennt Pop die Debatten um die S-Bahn. Während Verkehrssenator Michael Müller (SPD) den S-Bahn-Vertrag ausschreiben wolle, habe Fraktionschef Raed Saleh parallel eine Arbeitsgruppe zur Rekommunalisierung der S-Bahn gegründet. „Wenn Müller hü sagt, sagt Saleh offenbar aus Prinzip hott“, so Pop.

Auch in Fragen der Mietpolitik sehen sich die Grünen mit einem ideen- und aktionsarmen Senat konfrontiert. Zu lange habe der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) steigende Mieten für ein gutes Zeichen gehalten, sagt Pop. „Doch steigende Mieten ohne steigende Einkommen – das passt nicht zusammen.“ Die Grünen plädieren hingegen für gesetzliche Regelungen, um Mietsteigerungen zu bremsen und die Zweckentfremdung von Wohnungen zu verhindern. Zudem fordern sie den Neubau von deutlich mehr Wohnungen als bislang vom Senat geplant.

Ihre eigene Arbeit beurteilen die Grünen natürlich weitaus positiver. Als Beispiel verweisen sie auf die aktuelle Plenarsitzung: Sechs Anträge habe ihre Fraktion eingereicht – SPD und CDU dagegen noch keinen einzigen.

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3 Kommentare

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  • Y
    yberg

    voll peinlich,die GRÜNEN nichtschwimmer trittrienen

     

    keine hand wasser unterm kiel und pusten ins eigene segel..

     

    strandläufer..

  • PK
    Petra Kelly

    Was der Senat liefert ist natürlich unterirdisch, aber die Grünen machen sich eher lächerlich, wenn sie angesichts ihrer eigenen bisherigen Minus-Leistung den Mund so aufreißen. (Die Grünen haben sich doch bisher nur untereinander um die Führung herumgestritten).

     

    Was macht denn die angeblich stärkste Oppositionspartei für die Hartz-IV-ler, die von Zwangsumzügen bedroht sind?

     

    Was machen die Grünen denn auf ihrem schlechten "Mitsprache"-online-Portal - da kümmern sie sich nicht mal ernsthaft um die Fragen der BürgerInnen.

     

    In der Rumstreitereibude der Grünen sind die BürgerInnen unwichtig. - Ihre Mandate haben sie ja jetzt für 5 Jahre. Die WählerInnen haben nichts davon.

  • R
    Raoul

    Bislang dachte ich immer nur, dass A.H. das Parlament als "Quasselbude" bezeichnet hat. Spricht wieder einmal nicht fuer die gruene Partei und die demokratische Kultur in D.