: Grüne gegen „Zwangsinternierung“
Der grüne Abgeordnete Berger fordert nach einem Besuch im Abschiebeknast die Freilassung von 15 Minderjährigen
Nachdem der grüne Abgeordnete Hartwig Berger das Abschiebegefängnis in Köpenick besucht und mit mehreren Häftlingen gesprochen hat, fordert er die Freilassung von 15 jugendlichen Insassen, die jünger als achtzehn Jahre sind. „Sie sind über Wochen, teilweise über Monate eingesperrt, als einziges Delikt wird ihnen vorgeworfen, nach Berlin ohne Aufenthaltspapiere gekommen zu sein“, so Hartwig Berger. „Was hier stattfindet, ist seelische Folter junger Leute und grenzt an Misshandlung Minderjähriger“, schreibt er in einer Pressemitteilung. „Es ist zu fürchten, dass diese Menschen lebenslanges seelisches Leid von dieser unmenschlichen und langen Zwangsinternierung zurückbehalten.“
Der Abgeordnete fordert von Innensenator Eckart Werthebach (CDU) die umgehende Freilassung aller Jugendlichen in Berliner Abschiebegefängnissen und ihre Unterbringung in Jugendeinrichtungen oder Flüchtlingsheimen in der Stadt. Zudem kündigte Berger an, sich auch an Jugend- und Schulsenator Klaus Böger (SPD) zu wenden, weil er in der Inhaftierung „eine eklatante Verletzung des Jugendschutzes“ sieht. „Jugendschutz ist für alle da“, so Berger weiter. „Er darf keine Grenzen, keine Hautfarbe, keine nationale Zugehörigkeit kennen.“ TAZ
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