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Grüne für Windkraft

■ Forderung nach Moratorium durch Naturschützer ist „falsche Konsequenz“

Hannover/OsnabrückFür die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Hannover kommt ein Ausbaustopp für Windkraftanlagen an der niedersächsischen Küste nicht in Frage. Sie bezeichnete eine entsprechende Forderung der Arbeitsgemeinschaft-Nationalpark als „falsche Konsequenz“ aus den Ungereimtheiten in den vom Umweltministerium vorgelegten Vogelschutzkarten. Die Arbeitsgemeinschaft, ein Zusammenschluß mehrerer Natur- und Umweltschutzverbände, hatte am Mittwoch einen etwa zweijährigen Baustopp gefordert. In dieser Zeit sollten fehlende Untersuchungen nachgeholt werden, da vorgesehene mögliche Standorte gegen international verbindliche Abmachungen für den ostatlantischen Vogelschutz verstießen.

Für die Grünen begibt sich die Arbeitsgemeinschaft mit ihrer Forderung in eine „unheilige Allianz“ mit der Energieversorgung Weser-Ems (EWE) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Ostfriesland und Papenburg, „die die Windkraft aus politischen Gründen blockieren wollen“. Die Landtagsfraktion habe wegen der angeblich falschen Karten bereits eine detaillierte parlamentarische Anfrage eingereicht .dpa

Die EWE mit einer Erzeugung von 200 Millionen Kilowattstunden Windstrom in diesem Jahr will nach Angaben des Interessenverbandes Windkraft Binnenland in Osnabrück (IWB) zum 1. Januar 1995 den Strompreis für Privathaushalte um fünf Prozent erhöhen. Diese Erhöhung werde vom Unternehmen mit Mehrkosten für Windstrom von rund 17 Millionen Mark begründet. Für den IWB ist die Preiserhöhung „ein falsches politisches Signal“. Hiermit werde die Akzeptanz der Bevölkerung für die Windkraftausnutzung bewußt gefährdet. 200 Millionen Kilowattstunden Windstrom hätten 190 000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) beziehungsweise 620 Kilogramm Atommüll vermieden. Dieser aktive Beitrag zum Umweltschutz sei eine dringend notwendige Entwicklung. dpa

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