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Archiv-Artikel

UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS SPREEDREIECK Grüne fordern: Köhler auswechseln

Der Zeit voraus waren am Montag die Vorsitzenden der Grünen-Fraktion, Ramona Pop und Volker Ratzmann. Schon um 13.10 Uhr erklärten sie, dass Köhler ausgewechselt werden müsse. Exakt 50 Minuten später reagierte Köhler und trat zurück. Vielleicht hätte Bundespräsident Horst Köhler vor seinem folgenreichen Schritt die Forderung der Grünen genauer lesen sollen. Dann wären ihm aufgefallen, dass die Grünen nicht von der CDU, sondern von der SPD verlangten, „schnellstmöglich einen neuen“ zu benennen. Die Grünen hatten es gar nicht auf den Schloss-Bellevue-Herrn abgesehen, sondern auf Andreas Köhler, den Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses zu den skandalösen Grundstücksverkäufen am Spreedreieck, durch die das Land Berlin einen Schaden von bis zu 25 Millionen Euro erlitten hat. Der SPD-Abgeordnete Köhler war Ende vergangener Woche ins Gerede gekommen, weil er als Anwalt auch für zwei an dem Grundstücksverkauf Beteiligte tätig gewesen war. Die SPD wies die Forderung nach Köhlers Auswechslung zurück. Aber auch der andere Köhler brauchte bekanntlich ein paar Tage, um Konsequenzen zu ziehen. (taz)