piwik no script img

Groupon an der Börse gestartet700 Millionen Dollar eingenommen

Der Börsenstart der Schnäppchen-Website Groupon verlief, anders als zuletzt erwartet, ziemlich gut. 35 Millionen Aktien zum Preis von 20 Dollar gibt das Unternehmen raus.

In letzter Zeit gab's viel Kritik: Firmenzentrale von Groupon in Chicago. Bild: dapd

NEW YORK afp | Das Schnäppchenportal Groupon kann mit 700 Millionen Dollar in der Kasse weiter expandieren. Der Internet-Gutscheindienst gibt zum Börsenstart am Freitag 35 Millionen Aktien zum Preis von 20 Dollar aus, wie Groupon am Donnerstag ankündigte. Das waren mehr Anteilsscheine als zunächst geplant, und auch der Preis lag über den zunächst angekündigten 16 bis 18 Dollar. Insgesamt nimmt Groupon mit dem Aktienverkauf damit 700 Millionen Dollar (knapp 510 Millionen Euro) ein.

Damit wird das Portal mit insgesamt 12,6 Milliarden Dollar bewertet - weit weniger als die Summen, die noch im Sommer gehandelt worden waren. Damals wurde der Marktwert Groupons noch auf bis zu 30 Milliarden Dollar geschätzt.

Seit der Ankündigung des Börsengangs im Juni sind die Aktienmärkte allerdings auf Talfahrt gegangen. Außerdem wurde Kritik am Groupon-Management laut, das Unternehmen schreibt immer noch rote Zahlen. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen ein Kaufangebot von Google ausgeschlagen.

Groupon war im November 2008 in Chicago gegründet worden und ist heute in mehr als 140 Ländern aktiv. Der Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres lag nach Angaben des Unternehmens bei 1,1 Milliarden Dollar, verglichen mit 140,7 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.

Vor allem kleine Unternehmen wie Restaurants, Friseure oder Kinos können bei Groupon Gutscheine für vergünstigte Angebote verkaufen. Bedingung für das Zustandekommen des "Deals" ist, dass sich eine Mindestzahl an Interessenten auf das Angebot einlässt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • EG
    ein genommen

    Es gibt schon lange Kritik an Groupon. Man sollte sich z.B. die bisherigen Börsengänge eines Mit-Finanzierers mal anschauen.

    Als Zeitung mit Kapitalismuskritik kann man hieran gut einige Dinge erklären.

     

    Man sollte aber nicht aufs Glatteis laufen und das Geschäftsmodell an sich kritisieren ! Daran erkennt man möglicherweise eher die nicht-Mitdenker.

    Wenn man in Einkaufszentren öffnen muss! und Vanille und Schokoladen-Eis oder Kaffe ultrabillig einkaufen kann, sind bestimmte Gutscheine wie 1 Kaffee pro Person pro Tag vor 11:45 pro Gutschein oder maximal 2 Eiskugeln pro Tag pro Person Vanille und/oder Schokolade vor 11:45 durchaus keine Verlustbringer während die Konkurrenz einfach noch geschlossen hat. Auch Kleidung hat teilweise hohe Spannen zwischen Einkaufs- und Verkaufs-Preis. Im Prinzip kann Groupon als eine Evolution und feinere Version des Winterschlussverkaufs angesehen werden.

    Europa-Gründer verkaufen eher Firmen die schon Gewinne machen. In USA reichen Umsätze und Verluste sind nicht unüblich. Richtig kapitalistisch ist solches Verhalten vermutlich nicht immer.