■ Großteil für rigorose Abschiebungen: Kurdenkrawalle stärken Ablehnung von Ausländern
Hamburg (AP) – Die Krawalle von Kurden nach der Festnahme von PKK-Chef Abdullah Öcalan haben bei vielen Deutschen zu einer härteren Haltung gegenüber Ausländern geführt. Zumindest werden sie als Grund dafür genannt. Bei einer gestern veröffentlichten Umfrage des Forsa-Instituts sprachen sich ganze 49 Prozent dafür aus, straffällige Kurden auch dann in die Türkei abzuschieben, wenn ihnen dort Folter und Todesstrafe drohen (in Ostdeutschland 60 Prozent, im Westen 47 Prozent). In einer anderen Forsa-Umfrage sagten 23 Prozent, ihre Einstellung zu Ausländern generell habe sich durch die Krawalle verschlechtert.
In der anderen, vom Stern veröffentlichten Umfrage sagten 22 Prozent der Befragten, sie fühlten sich durch die Krawalle persönlich bedroht. 69 Prozent gaben aber an, ihre Einstellung zu Ausländern habe sich durch die Krawalle nicht verändert. Auf die Haltung zur doppelten Staatsbürgerschaft hatten die Ausschreitungen keine Auswirkung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen