„Großstadtrevier“-Schauspielerin: Mareike Carrière gestorben
Als Streifenpolizistin im Vorabendprogramm wurde sie einem Millionenpublikum bekannt. Jetzt ist Mareike Carrière im Alter von 59 Jahren an Krebs gestorben.
HAMBURG dpa | Die Schauspielerin Mareike Carrière erlag in der Nacht zum Montag den Folgen einer Krebserkrankung. Sie sei im Kreise ihrer Familie in Hamburg gestorben, sagte eine Sprecherin des Managements. Carrière war unter anderem durch die ARD-Serie „Großstadtrevier“ bekanntgeworden. Die Schauspielerin wurde 59 Jahre alt.
„Mareike Carrière hat sich schauspielerisch nie auf bestimmte Typen fixieren lassen. Ihre große Stärke war die Vielseitigkeit - vom Serienstar bis hin zur Charakterdarstellerin. Das Fernsehen verliert eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie“, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor am Dienstag.
Carrière wurde in Hannover geboren und wuchs in Lübeck auf. Bereits als Kind stand sie mit ihren Brüdern Mathieu und Till auf der Bühne. Im Alter von 16 Jahren begann sie ihre Ausbildung an der Lübecker Schauspielschule. Anschließend studierte sie an der Pariser Sorbonne Französisch und Englisch und erwarb ein Diplom als Übersetzerin. Es folgten erste Bühnenengagements in Lübeck, Paris und Berlin.
In der Serie „Großstadtrevier“ wurde Mareike Carrière 1986 als erste Streifenpolizistin im deutschen Fernsehen einem Millionenpublikum bekannt. Dafür nahm sie Karate- und Schießunterricht und hospitierte auch bei der Polizei. 1993 stieg sie nach 62 Folgen aus der Erfolgsserie aus. Auch danach stand die Norddeutsche in zahlreichen Produktionen für den NDR und die ARD vor der Kamera, zuletzt 2012 in Lübeck für die Vorabendserie „Heiter bis tödlich - Morden im Norden“.
In der Serie „Praxis Bülowbogen“ (1986-1995) war sie als Ärztin neben Günter Pfitzmann zu sehen. In der Reihe „Schule am See“ (1996-1999) stellte die Schauspielerin eine unorthodoxe und beliebte Lehrerin dar. Auch auf die Bühne kehrte Mareike Carrière immer wieder zurück, so war sie in „Die 7 Todsünden“, einem Stück von Andreas Schmidt und Luci van Org, 2007 im Theater am Kurfürstendamm und 2009 in der Komödie Winterhuder Fährhaus in Hamburg zu sehen.
Von 1981 bis 1994 war sie mit dem Filmproduzenten Joachim von Vietinghoff verheiratet. 1993 verlegte sie ihren Wohnsitz nach Hamburg und heiratete dort 1997 den Zahnarzt Gerd Klement. Carrière hat sich sozial engagiert, sie war unter anderem Repräsentantin von UNICEF und förderte das Hospiz Hamburger Leuchtfeuer.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!