: Großes Pochen
Japanisches Feinwerktrommeln mit Taiko im Haus der Kulturen der Welt
Wenn Oskar Matzerath mal wieder mit der Welt nicht einverstanden war, knüppelte er seinen Protest einfach auf seine Blechtrommel. Eine wirksame Waffe. Mit seinem stur durchgeschlagenen Rhythmus brachte er sogar einen Nazi-Aufmarsch aus dem Tritt. Trommeln. Das pochende Herz, noch vor der Musik. Motor und Macht, die alles erst mal in Bewegung bringen kann. Wie das tiefe Grollen der großen Surdo-Trommel im brasilianischen Karneval, das gewitternde Krachen auf den Ölfässern bei den Tambours du Bronx … und eine schöne Spielart des mächtigen Rumms kommt aus Japan, die man vielleicht von Ondekoza kennt. Zu diesen Teufelstrommlern gibt es auch Querverbandelungen beim Shumei Taiko Ensemble, das die traditionellen Techniken bei Taiko – die Musik der großen Trommeln – gleichfalls nicht als alten Zopf betrachtet und dennoch zeitgemäße Formen für sich gefunden hat. Signatur des Ensembles ist die Balance zwischen der Wucht der Trommeln und den Flötenspielern. Pflichtprogramm übrigens für alle Bongoworkshops: Um mal zu hören, wie diszipliniert und präzise hier zugeschlagen wird.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen