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Grobecker wird Großverdiener

■ Senat wählt Ex-Finanzsenator heute zum Landeszentralbank-Chef

Claus Grobecker hat den lukrativsten Job seines Lebens so gut wie sicher. Heute will der Senat den ehemaligen Finanzsenator auf Vorschlag von Klaus Wedemeier zum neuen Chef der Bremer Landeszentralbank wählen. Mit einem Jahresgehalt von 310.000 Mark würde „Grobi“ dann runde 100.000 Mark mehr verdienen als Wedemeier.

Als „typisches Beispiel für die Fortsetzung des Bremer Filzes“ brandmarkte zwar gestern noch Bremens CDU-Chef Bernd Neumann die „klare Parteibuchentscheidung“ für Grobecker. Doch seine Kritik dürfte keine Folgen mehr haben, denn gestern hatten auch FDP und Grüne bereits ihre Zustimmung zu Grobeckers Wahl beschlossen.

Neumanns Kritik richtete sich nicht grundsätzlich gegen Grobeckers Qualifikation. Zwar halte er „zum Beispiel Ulrich Nölle für kompetenter“, allerdings rekrutieren auch CDU-regierte Länder ihre LZB-Präsidenten immer wieder aus der eigenen Parteiprominenz. Geärgert hat Neumann vor allem, daß die Funktion des Bremer LZB-Präsidenten jetzt neu besetzt wird, obwohl der Bundesrat erst Mitte Februar zu entscheiden hat, ob Bremen seine eigenständige Landeszentralbank überhaupt behalten kann. „Käme es zur Schließung, müßte Grobecker trotzdem volle acht Jahre lang weiterbezahlt werden“, kritisierte Neumann.

Dem will der Senat jedoch vorbeugen. „Grobeckers Vertrag wird auf vier Jahre befristet“, kündigte Senatssprecher Klaus Sondergeld gestern an, notfalls werde zu diesem Zweck eben auch das entsprechende Gesetz verändert, das bisher eine Amtszeit von acht Jahren verbindlich vorschreibt. Nach dem 1.1.1997 müßte die Funktion der deutschen Landeszentralbanken sowieso neu definiert werden, denn in Maastricht sei ja für diesen Termin die Errichtung einer europäischen Zentralbank angekündigt worden.

Würde der Bremer Präsidentenposten jetzt nicht wiederbesetzt, käme dies einem Signal gleich, daß Bremen selbst nicht mehr an den Erhalt einer eigenen Landeszentralbank im kleinsten Bundesland glaube, so die übereinstimmende Meinung des Senats. Demgegenüber hatte Bernd Neumann die Verlängerung der Amtszeit des aus Altersgründen scheidenden Präsidenten Nemitz vorgeschlagen. „Nemitz wollte das nicht“, hielt dem Senatssprecher Sondergeld entgegen.

Nach Grobeckers Wahl durch den Bremer Senat müssen seiner Ernennung zum LZB-Präsidenten formal noch Bundeszentralbankrat und Bundespräsident zustimmen. Ase

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