Grenzzaun zu Serbien errichtet: Ungarn macht zu
In Ungarn hat der Bau eines vier Meter hohen Zauns an der Grenze zum Nachbarland begonnen. Er soll auf 175 Kilometern für eine Abschottung sorgen.
Budapest dpa/afp | Ungarn hat am Montag mit dem Bau eines umstrittenen Zaunes an der Grenze zum Nachbarland Serbien begonnen, der die illegale Einwanderung von Flüchtlingen verhindern soll.
Am Übergang Morahalom/Horgos auf ungarischer Seite, der zur serbischen Stadt Subotica führt, würden Soldaten einen vorerst 150 Meter langen „vorübergehenden Modellabschnitt“ des Zauns errichten, teilte das ungarische Innenministerium laut der staatlichen ungarischen Nachrichtenagentur MTI mit. Nach Plänen der rechtsnationalen Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban soll der vier Meter hohe Zaun letztlich die gesamte 175 Kilometer lange serbisch-ungarische Grenze absperren.
Das erste 150 Meter lange Teilstück entstehe nahe der Ortschaft Morahalom rund 180 Kilometer südlich der Hauptstadt Budapest, teilten das Innen- und das Verteidigungsministerium mit.
Menschenrechtsorganisationen kritisieren das Grenzzaun-Projekt, das eine seit Monaten laufende Propagandakampagne der Regierung gegen Einwanderer ergänzt. In diesem Jahr seien bereits 78 190 Menschen illegal eingewandert und davon allein 77 600 über die serbische Grenze gekommen, teilten Innen- und Verteidigungsministerium weiter mit.
Das sind fast doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr. Seit diesem Jahr hat sich der Anteil der aus den Krisengebieten im Nahen Osten kommenden Flüchtlinge drastisch auf etwa drei Viertel erhöht.