piwik no script img

Greenpeace schmeckt der „Butterfinger“ nicht

■ Protest gegen genmanipulierten Schokoriegel, den Spar, Kaiser's und Esso verkaufen

Greenpeace warnt vor dem Kauf des Schokoriegels „Butterfinger“, für dessen Herstellung der Konzern Nestlé gentechnisch manipulierten Mais verwendet. Seit kurzem wird die Süßigkeit auch in Berliner Spar- und Kaiser's-Filialen sowie an Esso-Tankstellen verkauft. Weil Gentech-Mais unabsehbare Schäden im menschlichen Organismus und in der Umwelt hervorrufen könne, veranstaltet die Umweltschutzorganisation am Samstag eine Kundgebung mit Unterschriftensammlung.

Viele große Supermarktketten hatten „Butterfinger“ gar nicht erst in ihr Sortiment aufgenommen. Greenpeace meint nun in Berlin bereits erste Erfolge seiner bundesweiten Proteste gegen den „Butterfinger“ erkennen zu können. So sei in mehreren Kaiser's- und Spar-Filialen, die den Riegel noch bis vor zwei Tagen angeboten hätten, das Produkt nicht mehr zu finden, sagte Dietmar Kress, der die Greenpeace-Kampagne „genetiX-Bus-Tour“ leitet.

Kaiser's-Mutter Tengelmann freilich erklärt, daß der Riegel normal weiterverkauft werde. Auch die Pressestelle der Lebensmittelkette Spar weiß angeblich nichts von einem Verkaufsstopp.

Seit dem 23. November protestiert Greenpeace bundesweit vor Geschäften, die den „Butterfinger“ anbieten. „Wir halten unsere Kunden für mündige Bürger und schreiben dem Verbraucher nichts vor“, sagte dazu Alexander Geck, Hamburger Pressesprecher von Esso. Schließlich sei Nestlé von Esso auf die Kennzeichnungspflicht für genveränderte Produkte hingewiesen worden. Die Kunden könnten nun die entsprechenden Angaben auf der „Butterfinger“- Verpackung nachlesen, so Geck.

Die Leckerei, in deren Zutatenliste der Zusatz „Aus genetisch verändertem Mais hergestellt“ erscheint, wird als „Kultprodukt“ vermarktet und soll in erster Linie Jugendliche ansprechen.

Die Greenpeace-Kundgebung beendet die „genetiX-Bus-Tour“, bei der Jugendliche die Bevölkerung über Auswirkungen von gentechnischer Manipulation bei Lebensmitteln aufklären wollen. Anschließend sind Aktionen auf dem Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz geplant. Iris Krumrei

Samstag, 15–18 Uhr, Kundgebung, Alexanderplatz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen