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Gorbatschow sucht Heil in immer mehr Macht

■ Oberster Sowjet nimmt Acht-Punkte-Plan an, der zum dritten Mal in diesem Jahr neue Machtfülle für den Präsidenten bringt/ Auch Radikalreformer klatschen Beifall

Moskau (ap) — Mit überwältigender Mehrheit hat der Oberste Sowjet „im Prinzip“ auf seiner Krisensitzung einen Acht- Punkte-Plan verabschiedet, der eine radikale Reform der Machtstruktur des Landes in Richtung auf ein Präsidialsystem bedeutet. Angesichts des zunehmenden Chaos im öffentlichen Leben der UdSSR und in den Beziehungen der einzelnen Republiken zur Zentrale erreichte Gorbatschow damit zum dritten Mal in diesem Jahr einen Zuwachs an Machtfülle. Die Maßnahmen erhielten auch den Beifall von Radikalreformern und Vorsitzenden einzelner Republiken, Balten und Armenier blieben skeptisch. Nach dem Plan wird der bislang von Ryschkow geleitete Ministerrat wahrscheinlich durch ein Gorbatschow direkt unterstelltes Kabinett ersetzt, der Posten eines Vizepräsidenten eingeführt. Das beratende Gremium des Präsidenten, der Päsidialrat, wird zugunsten eines beim Präsidenten angesiedelten Sicherheitsrats ersetzt. Der Föderationsrat, in dem die Präsidenten der 15 Teilrepubliken vertreten sind, soll von seiner beratenden Funktion zu einer Koordinierungsstelle zwischen den Aufgaben der Zentralgewalt und der einzelnen Republiken aufgewertet werden. TAGESTHEMA SEITE 3

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