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Googles Zusammenarbeit mit US-MilitärProject Maven wird nicht verlängert

Ab 2020 wird Google nicht mehr zu künstlicher Intelligenz bei Drohnen mit dem Pentagon kooperieren. Angestellte hatten deshalb protestiert und gekündigt.

Bei „Project Maven“ geht es um die Erkennung und Unterscheidung von Menschen Foto: reuters

San Francisco afp | Nach monatelangen Protesten von Mitarbeitern will sich der Technologiekonzern Google Medienberichten zufolge aus der Zusammenarbeit mit dem US-Verteidigungsministerium im Bereich künstliche Intelligenz zurückziehen. Ein Verantwortlicher des US-Unternehmens habe gegenüber den Mitarbeitern am Freitag erklärt, Google werde ein Projekt für den Einsatz künstlicher Intelligenz bei Drohnen des US-Militärs nicht verlängern, berichteten die New York Times und die Technologie-Webseite Gizmodo unter Berufung auf interne Kreise.

Google werde den Vertrag mit dem US-Verteidigungsministerium für das sogenannte „Project Maven“ demnach nicht verlängern. Der Vertrag im Wert von weniger als zehn Millionen Dollar läuft den Berichten zufolge im kommenden Jahr aus. Bei dem Projekt kommen laut US-Medien intelligente Algorithmen bei der Erkennung und Unterscheidung von Menschen in Drohnenvideos für das Pentagon zum Einsatz.

Zahlreiche Mitarbeiter von Google hatten den US-Technologiekonzern in einer seit Februar intern verbreiteten Petition aufgerufen, sich vom „Geschäft mit dem Krieg“ fernzuhalten. Google müsse klar erklären, dass weder der Internetriese noch seine Subunternehmen „jemals Kriegstechnologie herstellen“. Bis Mitte Mai unterzeichneten Berichten zufolge rund 4.000 Angestellte die Petition.

Laut Gizmodo hatten mehrere Entwickler aus ethischen Gründen ihre Kündigung eingereicht. Unterstützung für die Petition kam auch von der US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) und dem International Committee for Robot Arms Control (ICRAC), das sich dafür einsetzt, die militärische Nutzung von Robotern zu begrenzen.

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2 Kommentare

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  • Ein riesiges Dankeschön an die Google Mitarbeiter, ICRAC und EFF für den Druck den sie ausgeübt haben.

    Wenn rund 4.000 Angestellte es in wenigen Monaten geschafft haben Google bei diesem Projekt in die Knie zu zwingen (mal schauen was sonnst so alles bis 2020 aus internen Akten triefend in die Öffentlichkeit dringt), schaffen es doch die User in einen 24 stündigen Boykott. Lass es eine Woche dauern.

    Ich meine, wenn für eine ganze Zeit Funkstille in in der Zentrale herrscht und die Clouds kein neuen Input bekommen, keiner aus versehen auf die nervige Werbung clict müssen sie doch reagieren...

    Viel Spaß noch in der neuen tollen smarten Welt:-)

  • Google ist ja soooo glaubwürdig!