piwik no script img

Google meldet Handy-Patent anQuatschen nach Fotoabgleich

Google hat ein Patent für das Entsperren von Mobiltelefonen per Gesichterkennung erhalten. Das Programm bietet nur wenig Sicherheit.

Google betrachtet sein neuen Gesichtserkennungspatent eher als experimentell und räumt Sicherheitsmängel ein. Bild: dpa

MOUNTAIN VIEW/BERLIN dpa | Das US-Patenamt hat Google ein Patent auf das Entsperren von Mobilgeräten per Gesichtserkennung erteilt. Das berichtet das Online-Portal heise.de am Donnerstag.

Das am vergangenen Dienstag zugeteilte Patent beschreibt eine Methode, bei der eine Kamera, die an einem Computer angeschlossen ist, ein Bild des Anwenders anfertigt.

Dieses Foto wird mit bereits vorhandenen Bildern verglichen, um einen rechtmäßigen Nutzer zu erkennen und ihm den Zugang zu dem Gerät zu gewähren. Wenn die Identifikation scheitert, kann der Nutzer sich mit einer festgelegten Geste auf dem Touchscreen oder der Eingabe eines Passworts an dem Gerät anmelden. Google-Konkurrent Apple hat im vergangenen Dezember ebenfalls einen Patentantrag für eine ähnliche Technik eingereicht.

Im Unterschied zu Googles Technik – bei der es um den Zugang zu einem System geht – liegt hier der Schwerpunkt darauf, Störungen der biometrischen Erkennung beispielsweise bei verschiedenen Lichtverhältnissen auszugleichen. Das Google-Betriebssystem Android enthält die Gesichtserkennungsfunktion seit der Version 4.0. Sie wird beispielsweise beim Google-Tablet Nexus 7 und beim Samsung-Smartphone Galaxy S3 als Login-Methode angeboten.

Für die Identifizierung des Anwenders können Merkmale wie relative Position, Größe und Umrisse der Augen, Nase, Wangenknochen und Wangen berücksichtigt werden. Kurz nachdem Google die Funktion auf den Markt brachte, wurde demonstriert, dass sie leicht umgangen werden kann.

Google selbst räumte ein, dass sie als experimentell anzusehen sei und nur wenig Sicherheit biete. Die Fachzeitschrift c't empfiehlt daher, besser eine numerische PIN oder ein Passwort einzugeben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!