piwik no script img

■ DaumenkinoGoofy

In den siebziger Jahren hießen viele Menschen, die sich in subkulturellen resp. linksradikalen oder auch linksalternativen Zusammenhängen bewegten, Goofy. Dealer hießen Goofy, Anarchisten hießen Goofy, Umweltschützer hießen Goofy, Musiker hießen Goofy. In jeder Landkommune gab es mindestens einen, der Goofy gerufen wurde. Was zum einen beweist, daß die undogmatische Linke alles andere als antiamerikanisch eingestellt war, zum anderen auf die donaldistische resp. goofyeske Sozialisation vieler BRD-Menschen deutet. Des weiteren sei Goofy sozusagen die motorisch versiertere Version von Lurchi, erklärt Dorothee. Wie Lurchi wirkte auch Goofy immer sehr psychedelisch-bunt.

Auch im Presseheft zu Walt Disneys „neuer bezaubernder Zeichentrickkomödie ,Der Goofy Film‘“ guckt Goofy mit weit aufgerissenen Drogenaugen in die Welt. Das erste Mal in seiner 63jährigen Comic-Karriere ist er als Titelheld in einem eigenen Spielfilm zu sehen. Natürlich steckt er auch dieses Mal bis über beide Ohren in Schwierigkeiten. Dabei will er immer nur das Beste. Es gibt viele phantasievolle Einfälle. 150 Künstler und Zeichner waren jahrelang damit beschäftigt, den Film zum Leben zu erwecken. Eine der größten Herausforderungen war es, dem Helden den nötigen Charakterschliff für eine Hautrolle zu verleihen. Gearbeitet wurde in Frankreich (Paris), Kalifornien, Australien, Spanien und Kanada. Die Charaktere werden modern interpretiert. In vielerlei Hinsicht ist „Der Goofy Film“ das Äquivalent eines John-Hughes-Films, sagt Kevin Lima, der Regisseur.

Inhaltlich geht es darum, daß Goofy einen Sohn hat: Tennager Max hat Rosanne seine heimliche Liebe gestanden und ein Date verabredet. Nur: Goofy will eigentlich einen gemütlichen Angelurlaub mit seinem Sohn zu zweit verbringen und macht das auch. Folge: schlechte Stimmmung. Auch wird geabenteuert. Schließlich beichtet Max Goofy seine Liebe zu Rosanne. Alles wird dann gut. Detlef Kuhlbrodt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen