■ Glosse: Umzugsgebetsmühle
Bundesbauminister Klaus Töpfer zahlt demnächst keine Kirchernsteuer mehr. Nicht weil er an schwarzen Messen oder gar lederverkleidet an Geisteraustreibungen teilnehmen würde. Nein. Einfach darum, weil der gläubige Christ aus dem Saarland den heiligen Sonntag nicht mehr ehren kann. Schuld an der teuflichen Lage, die ihn seit 44 Wochen quält, sind zweifellos die beiden Nachrichtenmagazine Focus und Der Spiegel, die gebetsmühlenartig Montag für Montag mit der Topmeldung aufmachen: „Der Umzug nach Berlin ist gefährdet, zu teuer und überhaupt.“ Und die muß Töpfer dementieren, den ganzen lieben Sonntag lang, immer wieder, mit den Worten: „Wir liegen im Zeitplan, der Umzug wird billiger.“ Damit der Bauminister wegen der Gutachten und Zwischenberichtchen – wie das des Bundesrechnungshofes, das der heutige Spiegel zitiert – nicht immer die Messe schwänzen muß, wäre es förderlich, Die Zeit oder Die Woche spielten nun die Umzugsbremser. Denn mittwochs belasten keine Sonntagszuschläge die Staatskasse. rola
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen