piwik no script img

Gleichgeschlechtliche Ehen in AustralienErste Homohochzeiten geplant

Der Staat ist dagegen, die Regionalregierung in Canberra aber nicht: Trotz eines Rechtsstreits wollen sich am Wochenende mehrere Paare trauen lassen.

Homoprotest beim „Gay and Lesbian Mardi Gras“ in Sydney Bild: ap

CANBERRA ap | Ungeachtet des Rechtsstreits um die Homo-Ehe in Australiens Hauptstadt Canberra wollen sich erste schwule Paare dort trauen lassen. Am Dienstag teilte das höchste Gericht in Canberra zwar mit, über den Antrag der australischen Regierung auf ein Kippen der Erlaubnis der Regionalregierung erst am 12. Dezember zu entscheiden. Dennoch wollen mehrere Paare die Zeitlücke nutzen und sich den Angaben zufolge am Samstag trauen lassen.

Im Oktober hatte die Regionalregierung von Canberra als erste in Australien die Homo-Ehe gesetzlich erlaubt. Das Wochenende bietet die erste gesetzeskonforme Gelegenheit dazu. Ivan Hinton und Chris Teoh gehören zu den Paaren, die sie nutzen wollen. Er kenne mindestens zwölf weitere schwule Paare, die ihre Hochzeit ebenfalls für das Wochenende planten, sagte Hinton.

Vor der Sitzung am höchsten Gericht meinte er am Dienstag, er hoffe, die Richter erließen keine einstweilige Verfügung, um jegliche Heirat zu verhindern, bevor die Legalität der Homo-Ehe festgestellt sei. Das Gericht ergriff diese Maßnahme jedoch nicht, womit nun offenbar grünes Licht für die ersten Ja-Worte am Wochenende herrscht.

Das Parlament des australischen Hauptstadtterritoriums hatte das Gesetz Mitte Oktober äußerst knapp mit den neun Stimmen der rot-grünen Regierungsparteien verabschiedet, während alle acht Abgeordnete der im australischen Bund regierenden Liberalen Partei dagegen stimmten.

Ministerpräsident Tony Abbott ist ebenfalls gegen Homo-Ehen. Die australischen Gesetze waren 2004 geändert worden, um deutlich zu machen, dass es Ehen nur zwischen Männern und Frauen geben kann. Rund 15 Länder erlauben Homo-Ehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!