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Giftmüll aus Frankreich nach ThüringenIm Salzbergwerk verbuddelt

Insgesamt 9.000 Tonnen hochgiftiger Industriemüll aus Frankreich sollen in Thüringen im ehemaligen Salzbergwerk Glückauf eingelagert werden.

Das Erlebnisbergwerk Glückauf in Sondershausen wird jetzt auch als Deponie für Giftmüll aus Frankreich genutzt. Bild: imago/viadata

SONDERSHAUSEN afp | In Sondershausen in Thüringen ist am Dienstag eine erste Lieferung hochgiftiger Industrieabfälle aus Frankreich eingetroffen. Der am Montag in Frankreich gestartete Sattelschlepper mit 18 Tonnen Giftmüll erreichte Dienstagvormittag die Glückauf Sondershausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft (GSES), wie das Unternehmen auf Anfrage bestätigte.

Bis 2020 sollen insgesamt 9.000 Tonnen giftiger Abfälle aus Frankreich in dem ehemaligen Salzbergwerk in Thüringen eingelagert werden.

Der Giftmüll stammt aus der Deponie Stocamine in Wittelsheim im Südelsass. Die einzige französische Deponie für hochgiftige Industrieabfälle war vor elf Jahren nach einem Brand geschlossen worden. Seitdem stritten in Frankreich Politiker, Experten, Umweltschützer und Vertreter der Betreiberfirma über die beste Lagermöglichkeit für die sogenannten ultimativen Abfälle.

Die GSES in Thüringen bekam den Zuschlag für die Lagerung, weil sie dafür den niedrigsten Preis verlangt. Das Unternehmen ist Spezialist für Abfallstoffe aus anorganisch-chemischen und thermischen Prozessen, Bau- und Abbruchabfällen sowie Müll aus Abfallbehandlungsanlagen.

In Frankreich sorgte der Giftmülltourismus für Kritik. So bezeichnete der Sprecher des Kollektivs Destocamine, Yann Flory, den Transport als „verrückt“. In Thüringen werde das höchst toxische Material unter den gleichen Bedingungen eingelagert wie im Elsass. So gebe es dort wie in Frankreich ebenfalls unter dem Salzstock Grundwasser, was in Stocamine als große Gefahr angesehen wird.

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1 Kommentar

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  • Angenommen, in Thüringen regiert demnächst tatsächlich eine rot-rot-grüne Regierung – wird die dann etwas gegen derartige geldgierbedingten Idiotien unternehmen, oder wird sie mit verweis auf minimalen Steuereinnahmen ein Risiko eingehen, das Andere (die Leute vor Ort nämlich) zu tragen haben?