piwik no script img

Giftgas für Irak via Türkei aus Europa

■ Einzelbestandteile für Giftgas werden in der Türkei umetikettiert und dann in den Irak geliefert

Aus Istanbul Ömer Erzeren

Türkische Mittlerfirmen transferierten im großen Maßstab chemische Rohstoffe aus Mitteleuropa für das Giftgas, mit dem der Irak im März die kurdische Stadt Halabja im Nordirak bombardierte. Damals waren über 5.000 Zivilisten durch den C–Waffen Einsatz der irakischen Luftwaffe massakriert worden. Unter der Schlagzeile „Wir haben mitgeholfen am Massaker“, beschreibt die türkische Tageszeitung Hürriyet, wie die Mordgeschäfte funktionieren. Laut Hürriyet sind westdeutsche, Schweizer und belgische Firmen an den Geschäften beteiligt. Geliefert wird alles, was der irakische Staat an Chemie benötigt, um das Giftgasmorden fortzusetzen: Stickstoff– und organische Phosphorverbindungen für den Erstickungs– und Verbrennungstod, hochgiftige Isonitrile sowie Zinn2–Oxalat für den künstlichen Nebel. Die chemischen Rohstoffe für irakische C–Waffen werden von den europäischen Firmen in den türkischen Mittelmeerhafen Mersin, rund 500 Kilometer von der Fortsetzung auf Seite 6

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen