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Ghali auf Rückzugskurs

■ Keine Blauhelme allerorten

Genf (rtr/dpa/taz) – UNO-Generalsekretär Butros Ghali schließt einen Abzug der UNO- Soldaten aus Bosnien nicht aus, falls Kroatien an seiner Ankündigung festhält, das Mandat der in den serbisch besetzten Gebieten Kroatiens stationierten UN-Truppen nicht über Ende März hinaus zu verlängern. Bei einer Pressekonferenz in Genf sagte Ghali gestern, ein Abzug aus Kroatien wäre eine Katastrophe. Es sei „sehr schwierig, wenn nicht unmöglich“, die UN-Truppen in Bosnien zu halten, wenn die in Kroatien abzögen. So sei die Lieferung von Hilfsgütern nach Bosnien in Frage gestellt, wenn die UNO ihren Standort im kroatischen Split räumen müßte. Auch die Versorgung des belagerten Bihać wäre gefährdet.

Weiter sagte Ghali, er habe seinen im November vorgestellten Plan aufgegeben, eine internationale Polizeitruppe in die ruandischen Flüchtlingslager in Zaire zu entsenden, in denen die Hutu-Milizen des geflohenen früheren ruandischen Regimes die Flüchtlinge terrorisieren. Er begründete dies damit, daß seine Truppenanfragen bei über 40 Staaten erfolglos geblieben seien. Deshalb solle ein Vorschlag des Gastgeberlandes Zaire aufgenommen werden, rund 2.000 eigene Soldaten in die Lager zu schicken, um ein „Minimum an Sicherheit“ für die ruandischen Flüchtlinge zu gewährleisten. Der für Afrika zuständige UNHCR- Sprecher Fernando del Mundo sagte, das Flüchtlingshilfswerk habe von Ghali den Auftrag erhalten, den Einsatz der ansonsten nicht für ihre Humanität gegenüber Zivilisten bekannten zairischen Soldaten zu lenken.

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