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Gewerkschaften pochen auf Lohnfortzahlung

Die Industriegewerkschaft (IG) Chemie hat Überlegungen zur Einführung unbezahlter Krankheitstage als „grobe sozialpolitische Fehlleistung“ kritisiert. Veronika Keller- Lauscher von der IG-Chemie bezeichnete derartige Pläne als „dem Gedanken des Sozialstaates diametral entgegengesetzt“. Die Gewerkschafterin wies außerdem das Ansinnen zurück, in einer zweiten Gesundheitsreform die Versicherten mit neuen Zuzahlungen zu belasten.

Als eine „Kampfansage an die Gewerkschaften“ hat der Christliche Gewerkschaftsbund Deutschlands (CGB) in Bremen die Pläne bezeichnet. Die organisierte Arbeitnehmerschaft werde die Rücknahme „erkämpfter Sozialleistungen“ nicht widerspruchslos hinnehmen, so der CGB- Landessekretär, Wolfgang Dreyer. Der CGB bekennt sich nach seinen Worten ausdrücklich zur Einführung einer Pflegefallversicherung unter dem Dach der gesetzlichen Krankenversicherung.

Die mittelständischen Betriebe werden durch die Einführung von unbezahlten Krankheitstagen nicht wirklich entlastet. Diese Auffassung vertritt Josef Stock, der Vorsitzende der CDU in Niedersachsen. Betriebe mit geringer Krankenquote würden kaum Vorteile aus einer derartigen Regelung ziehen, warnte er. Dagegen würden die wirklich Kranken durch den Ausfall der Lohnfortzahlung an den ersten drei Arbeitstagen bestraft. Stock trat dafür ein, die Pflegeversicherung durch Umschichten des Sozialetats zu finanzieren, nicht aber die Lohnzusatzkosten zu erhöhen. dpa

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